Der 14. Dalai Lama https://de.dalailama.com/ en-us Gratulation an die Präsidentin von Irland https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-die-präsidentin-von-irland Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-die-präsidentin-von-irland Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Nach ihrer Vereidigung hat Seine Heiligkeit der Dalai Lama an Catherine Connolly geschrieben, um ihr zu ihrer Wahl zur Präsidentin von Irland zu gratulieren.

„Ihre langjährige Erfahrung im öffentlichen Dienst wird Ihnen in diesen schwierigen Zeiten, in denen die Welt vor enormen Herausforderungen steht, von großem Nutzen sein“, schrieb er.

„Neben dem persönlichen Erfolg, den Ihre Wahl krönt, freue ich mich auch darüber, dass Ihr Land erneut eine Frau zur Präsidentin gewählt hat. Wie Sie vielleicht wissen, gibt es wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Frauen, wenn es um Mitgefühl geht, besonders sensibel für die Gefühle anderer sind. Ich bin daher überzeugt, dass die Welt ein verständnisvollerer und friedlicherer Ort wäre, wenn mehr unserer Führungspersönlichkeiten Frauen wären.“

Seine Heiligkeit schloss seinen Brief mit den Worten:
„Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Bewältigung der bevorstehenden Herausforderungen und bei der Erfüllung der Hoffnungen und Erwartungen des irischen Volkes.“

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Gebete für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama von Menschen aus Mön-Tawang https://de.dalailama.com/news/gebete-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama-von-menschen-aus-mön-tawang Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gebete-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama-von-menschen-aus-mön-tawang Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Der Innenhof des Thekchen Chöling Tsuglagkhang, des tibetischen Haupttempels in Dharamsala, war heute reich mit Blumengirlanden geschmückt. Vom Tor zu Seiner Heiligkeit des Dalai Lama’s Residenz bis zu seinem Thron auf der Veranda unterhalb des Tempels war ein roter Teppich mit glückverheißenden Symbolen ausgelegt und mit Blütenblättern bestreut. Etwa 550 Menschen in traditioneller Mönpa-Tracht nahmen im Hof Platz.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama trifft ein, um an den von den Menschen aus Mön-Tawang dargebrachten Gebeten für sein langes Leben teilzunehmen. Dharamsala, Indien, 11. November 2025. Foto: Tenzin Choejor

Als Seine Heiligkeit das Tor erreichte, wurde er von Vertreter:innen der Veranstalter – der All Mönpa Students’ Union und der Youths of Mönyul unter der Leitung von Lama Ngawang Norbu – begrüßt. Anschließend schritt er durch einen mit Blumen geschmückten Torbogen die Mittelgasse des Hofes entlang, lächelte und winkte den Anwesenden zu. Die Menge sang leise Willkommenslieder.

Nachdem Seine Heiligkeit Platz genommen hatte, wurde Tee serviert. Die Gebete für sein langes Leben basierten auf der Anrufung der sechzehn Arhats. Es wurde ein Tsog dargebracht, von dem Seine Heiligkeit einen Teil annahm und aß. Danach bot der Chantmeister eine Mandala-Gabe dar und bat um sein langes Leben. Lama Ngawang Norbu, zugleich Präsident der Tendhön Cultural Preservation Society, Tawang, überreichte ebenfalls eine Mandala-Gabe mit den drei Darstellungen von Körper, Rede und Geist des Buddha.

Während Das Lied der Unsterblichkeit – Das umfassende Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama, verfasst von seinen beiden Lehrern, rezitiert wurde, traten die Mitglieder der Organisatoren nacheinander vor, um den Segen Seiner Heiligkeit zu empfangen, während eine Prozession mit Opfergaben vorbeizog.

Dann wandte sich Seine Heiligkeit an die Versammelten:

„Ich wurde als Wiedergeburt der früheren Dalai Lamas erkannt und studierte hauptsächlich bei Ling Rinpoché und anderen. Unter schwierigen Umständen kam ich nach Indien. Seitdem habe ich viele Länder der Welt besucht, und überall freuen sich die Menschen, mich zu sehen. Ich wurde in Amdo geboren und habe die meiste Zeit meines Lebens darauf verwendet, den Lehren und den fühlenden Wesen zu dienen. Besonders die Lehren und das tibetische Volk liegen mir am Herzen. So ist es, seit ich in Indien bin. Ich besuche heilige Orte wie Bodhgaya und kann so Buddhisten aus Tibet helfen – und ich habe das Vertrauen, dass ich eines Tages auch Buddhisten in China zugutekommen kann.“

Seine Heiligkeit der Dalai Lama spricht während der Gebete für sein langes Leben zur Versammlung im Innenhof des tibetischen Haupttempels. Dharamsala, Indien, 11. November 2025. Foto: Tenzin Choejor

„Ich habe inzwischen ein hohes Alter erreicht, aber ich bin gesund und kann den Lehren weiterhin dienen. Ich hatte die Gelegenheit, dem Dharma und denjenigen, die Vertrauen in ihn haben, aufrichtig zu dienen.“

„Als ich Norbulingka verließ, betete ich für das Wohlergehen der Lehren und der fühlenden Wesen, insbesondere für das tibetische Volk. Als wir den Tsangpo-Fluss überquerten, war ich traurig, doch die Bootsmänner trösteten mich. Sie sagten: ‘Auch wenn Ihr Lhasa vorübergehend verlassen müsst, seid nicht traurig – eure guten Taten zum Wohle Tibets in religiöser und politischer Hinsicht werden nicht vergeblich sein, wo immer Ihr auch seid.’ Wie freundlich sie waren! Ihre Worte beruhigten meinen Geist, und schließlich erreichte ich Indien. Seitdem habe ich viele Teile Indiens und der Welt besucht, stets mit reiner Motivation. Ich habe immer getan, was ich körperlich tun konnte, und dabei einen fokussierten, reinen Geist bewahrt. Ich bin nie davon abgewichen. Auch wenn ich körperliche Schwierigkeiten hatte, habe ich mich stets bemüht und die Herausforderungen mit Mut angenommen.“

„Durch meine Reisen ist mein Name weithin bekannt geworden. Ich konnte vielen Menschen ein wenig helfen, indem ich ihnen die buddhistischen Lehren erklärte. Ich habe mich bemüht und werde das weiterhin tun. Als ich nach Indien kam, freuten sich die Menschen, mich zu sehen – und das hat sich bis heute nicht geändert.“

Teilnehmende aus Mön-Tawang hören den Worten Seiner Heiligkeit des Dalai Lama während der Gebete für sein langes Leben im Innenhof des tibetischen Haupttempels zu. Dharamsala, Indien, 11. November 2025. Foto: Tenzin Choejor

„Ihr Menschen aus Mön-Tawang seid hierhergekommen und habt aufrichtige Gebete für mein langes Leben gesprochen und Bitten an Chenrezig gerichtet. Diese Gebete zeigen euren Glauben und euer Vertrauen in mich.“

„Von dem Moment an, in dem ich morgens aufwache, bis ich abends wieder einschlafe – ja, selbst im Schlaf – bete ich: ‘Mögen die Segnungen des Buddha all jene erreichen, die Vertrauen in mich haben.’ So bete ich unaufhörlich, den fühlenden Wesen und den Lehren von Nutzen zu sein.“

Er fügte hinzu: „Ihr habt euch heute hier aus Glauben versammelt – dafür danke ich euch. Neben den Gebeten, die wir gesprochen haben, werde ich euch nun die mündliche Übertragung der Mantras von Chenrezig, Manjushri und Arya Tara geben.“

Zuerst rezitierte Seine Heiligkeit ein Gebet an Chenrezig:

„Mit einem schönen, makellosen weißen Körper, dessen Haupt von einem vollkommen erleuchteten Buddha gekrönt ist, schaust du mit einem Geist des Mitgefühls auf die fühlenden Wesen. Ich verneige mich vor dir, o Chenrezig.“

Er wies auf die besondere Verbindung zwischen Chenrezig und dem tibetischen Volk sowie den Menschen in der Himalaya-Region hin und bat die Versammelten, das Mantra Om mani padmé hung dreimal mit ihm zu wiederholen und es anschließend gemeinsam für ein Mala zu rezitieren.

Als Nächstes rezitierte Seine Heiligkeit ein Gebet an Manjushri:

„Du, der du in Gestalt eines Jünglings erscheinst und die große Lampe der Weisheit entzündest, die die Dunkelheit der Welt vertreibt, ich verneige mich vor dir, o Manjushri.“

„Wir mögen eine reine Motivation haben, anderen zu helfen“, erklärte Seine Heiligkeit, „doch ohne die Unterscheidungskraft, die aus der Weisheit entsteht, wissen wir nicht wirklich, was hilfreich ist und was nicht. Mit Weisheit können wir die Natur der Wirklichkeit erkennen. Wenn Mitgefühl mit Weisheit verbunden ist, gibt es nichts Größeres – weder für uns selbst noch für andere.“

Blick auf den Innenhof des tibetischen Haupttempels während der Gebete für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama, dargebracht von den Menschen aus Mön-Tawang. Dharamsala, Indien, 11. November 2025. Foto: Ven Zamling Norbu

„In meinem eigenen Fall schreibe ich meinen klaren Geist dem Rezitieren des Manjushri-Mantras zu. Noch heute lehre ich dieses Mantra den Kindern, die zu mir kommen. Es schenkt uns analytische, klare, schnelle, tiefgründige und differenzierte Weisheit.“

Zum Schluss bemerkte Seine Heiligkeit, dass Arya Tara einzigartig sei in ihrer Verkörperung der heilsamen Aktivitäten der Erleuchteten und in ihrem Schutz vor den acht großen Ängsten. Danach bat er die Versammelten, ihr Mantra dreimal mit ihm zu wiederholen.

Daraufhin überreichte die All Mönpa Students’ Union, angeführt von ihrem Präsidenten, eine Mandala-Gabe als Dank dafür, dass Seine Heiligkeit ihre Bitte, lange zu leben, angenommen hatte. Es folgte ein kurzes Gebet für sein langes Leben sowie das „Gebet der Worte der Wahrheit“.

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Gebete für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama https://de.dalailama.com/news/gebete-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama-2 Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gebete-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama-2 Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – An diesem Morgen lag ein frischer Herbsthauch in der Luft, und ein klarer blauer Himmel spannte sich über Dharamsala, als Seine Heiligkeit der Dalai Lama das Tor zu seiner Residenz erreichte. Vertreter:innen der Dhanglob-Gemeinschaft, die die heutige Zeremonie für sein langes Leben organisiert hatten, begrüßten ihn und führten ihn zum Tsuglagkhang, dem tibetischen Haupttempel. Währenddessen tanzten Tashi-Shölpa-Tänzer, und eine Gruppe von Frauen in farbenprächtigen Kostümen sang zur Begrüßung.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama auf dem Weg zum tibetischen Haupttempel, um an den Gebeten für sein langes Leben teilzunehmen. Dharamsala, Indien, 31. Oktober 2025. Foto: Tenzin Choejor

Die heutigen Gebete fanden im Rahmen des fortlaufenden „Guru Bum-tsog“ statt – einer Zeremonie mit hunderttausend Tsog-Darbringungen an Guru Padmasambhava, die von der Dhanglob-Gemeinschaft durchgeführt wird. Dieses Ritual wird morg

en, am zehnten Tag des tibetischen Monats, seinen Abschluss finden. Zusätzlich zu dieser Gebetssammlung haben die Organisatoren die Begrenzungsmauer der Residenz Seiner Heiligkeit in den traditionellen Farben Weiß und Dunkelrot neu gestrichen.

Im Tempel wurde Seine Heiligkeit vom Abt des Ganden Shartsé-Klosters, dem Abt des Drepung Gomang-Klosters, dem Abt des Gyutö-Klosters, dem Ganden Tri Rinpoché, dem Sharpa Chöjé, dem Abt des Namgyal-Klosters, Thomtog Rinpoché sowie der jungen Wiedergeburt von Lhagyala Rinpoché empfangen.

An diesem Tag leitete Thomtog Rinpoché das Amitayus-Langlebigkeitsritual, das vom Fünften Dalai Lama verfasst wurde. Ihm zur Seite standen etwa 3.500 Teilnehmende. Zu seiner Rechten saß der Dorjé Löbpön, zu seiner Linken der ehemalige Dorjé Löbpön des Namgyal-Klosters.

Thomtog Rinpoché leitet die Gebete für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama im tibetischen Haupttempel. Dharamsala, Indien, 31. Oktober 2025. Foto: Tenzin Choejor

Während einer bestimmten Phase des Rituals nahm Thomtog Rinpoché den Langlebenspfeil – mit farbiger Seide umwickelt und mit einem Spiegel geschmückt – und schwenkte ihn vor sich in der Luft, um das Sammeln positiver Verdienste zu symbolisieren. Anschließend übergab er ihn Seiner Heiligkeit, der dieselbe Geste wiederholte.

Drei Mönche brachten daraufhin eine große Schale mit Tsog-Darbringungen zu Seiner Heiligkeit. Er nahm einen Teil davon und aß ihn, bevor er seinen Finger in den gereichten Nektar tauchte und davon kostete.

Eine Mandala-Gabe wird Seiner Heiligkeit des Dalai Lama während der Gebete für sein langes Leben im tibetischen Haupttempel dargebracht. Dharamsala, Indien, 31. Oktober 2025. Foto: Tenzin Choejor

Thomtog Rinpoché überreichte gemeinsam mit Vertreter:innen der Organisatoren Seiner Heiligkeit eine Mandala-Gabe, Darstellungen von Körper, Rede und Geist des Buddha, eine Langlebensvase, aus der Seine Heiligkeit einen Tropfen Nektar nahm, sowie einen Haufen von Langlebenspillen, von denen er eine zu sich nahm. Außerdem wurden ihm mehrere rituelle Kuchen in verschiedenen Farben, die mit Langlebensritualen verbunden sind, dargebracht. Anschließend folgten Tabletts mit Darstellungen der acht glückverheißenden Symbole, der sieben königlichen Embleme und der acht glückverheißenden Substanzen.

Der Ganden-Thronhalter, Jetsun Lobsang Dorjee, der Sharpa Chöjé, Jetsun Ngawang Jorden, sowie Vertreter:innen der Organisatoren überreichten jeweils gesondert drei Darstellungen von Körper, Rede und Geist des Buddha an Seine Heiligkeit. Währenddessen wurde das Gebet „Die Melodie des Nektar der Unsterblichkeit – Ein Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit des 14. Dalai Lama, des höchsten Siegers und Allwissenden“, verfasst von Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö, rezitiert.

Mitglieder der Dhanglob-Gemeinschaft bringen während der Gebete für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama im tibetischen Haupttempel Opfergaben dar. Dharamsala, Indien, 31. Oktober 2025. Foto: Tenzin Choejor

Eine Prozession aus Mitgliedern der Dhanglob-Gemeinschaft, die sich bis zum hinteren Ende des Tempelhofs erstreckte, zog durch den Tempel und brachte Opfergaben wie Statuen, Schriften und andere Darbringungen dar. Den Abschluss der Reihe bildeten eine tibetische Flagge und ein älterer Mann in weißer Kleidung. Währenddessen wurde „Das Lied der Unsterblichkeit – Das umfassende Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama“, verfasst von seinen beiden Lehrern, rezitiert.

Am hinteren Ende des Tempels sangen drei junge Männer ein zeitgenössisches Lied, das den Wunsch nach einem langen Leben Seiner Heiligkeit ausdrückte, begleitet von Dram-nyen und Gitarre.

Zum Abschluss wurde Seiner Heiligkeit eine Dankes-Mandala-Gabe dargebracht – als Ausdruck der Dankbarkeit dafür, dass er die Bitte angenommen hat, lange zu leben. Vertreter:innen der Organisatoren traten zum Thron, um seinen Segen, eine Kata und ein Schutzband zu empfangen.

Unter den abschließenden Gebeten befand sich das „Gebet für das Gedeihen des Dharma“, das in Atishas gesammelten Werken erscheint. Es heißt jedoch, dass er es im „Sutra vom Wesen des Mondes“ gefunden habe. Darauf folgten das „Gebet der Worte der Wahrheit“ sowie das bekannte Einvers-Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit:

Im himmlischen Reich Tibet, umgeben von einer Kette schneebedeckter Berge,
die Quelle allen Glücks und aller Hilfe für fühlende Wesen,
ist Tenzin Gyatso – Chenrezig in Person –
möge sein Leben über Hunderte von Äonen sicher bestehen!

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Glückwünsche an die Premierministerin Japans https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-die-premierministerin-japans Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-die-premierministerin-japans Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat Sanae Takaichi schriftlich zu ihrer Wahl zur Premierministerin Japans gratuliert.

„Zweifellos werden Ihnen Ihre jahrzehntelangen Erfahrungen im öffentlichen Dienst dabei helfen, Japan in dieser entscheidenden Phase der Geschichte Ihres Landes, in der die Welt vor großen Herausforderungen steht, zu führen“, schrieb er. „Nachdem Japan durch den Angriff mit Atomwaffen unermessliches Leid erfahren hat, hat es sich unermüdlich an die Spitze der Bemühungen um den Weltfrieden gestellt. Es hat sich offen für die nukleare Abrüstung eingesetzt. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen in vielen Teilen der Welt Unsicherheit und Unruhen herrschen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass gemeinsame Anstrengungen unternommen werden, um Probleme durch Dialog und Diplomatie zu lösen.

Neben Ihren persönlichen Erfolgen freue ich mich, dass Japan mit Ihnen seine erste Premierministerin gewählt hat. Ich glaube, dass Frauen mitfühlender und sensibler für die Gefühle anderer sind – Eigenschaften, die ich zuerst von meiner eigenen liebevollen Mutter gelernt habe. Es gibt auch wissenschaftliche Belege dafür, dass Frauen in Bezug auf Mitgefühl sensibler für die Schmerzen anderer sind. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass die Welt ein verständnisvollerer und friedlicherer Ort wäre, wenn mehr unserer Führungskräfte Frauen wären.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Bewältigung der Herausforderungen und Chancen, die vor Ihnen liegen, um das Glück in Japan und der ganzen Welt zu stärken.“

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Glückwunsch an die Gewinnerin des Friedensnobelpreises 2025 https://de.dalailama.com/news/glückwunsch-an-die-gewinnerin-des-friedensnobelpreises-2025 Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/glückwunsch-an-die-gewinnerin-des-friedensnobelpreises-2025 Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat heute an María Corina Machado geschrieben, um ihr zu ihrer Auszeichnung mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis zu gratulieren. Damit wird ihr unerschütterlicher Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und ihre Entschlossenheit gewürdigt, eine friedliche und gerechte Gesellschaft zu schaffen.

„Indem Sie sich der demokratischen Entwicklung widmen“, schrieb er, „haben Sie unbeirrbaren Mut im Dienst an anderen gezeigt.

Durch Ihr persönliches Beispiel haben Sie uns daran erinnert, wie wichtig es ist, sich für Demokratie und Freiheit einzusetzen und sie zu verteidigen.

In Ihrer Arbeit, Menschen für ein gemeinsames Ziel zusammenzubringen, verkörpern Sie die Hoffnung, dass Frieden und Harmonie möglich sind.“

Abschließend übermittelte Seine Heiligkeit ihr seine Gebete und guten Wünsche.

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Glückwünsche an die designierte Erzbischöfin von Canterbury https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-die-designierte-erzbischöfin-von-canterbury Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-die-designierte-erzbischöfin-von-canterbury Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – In einem Schreiben vom 4. Oktober hat Seine Heiligkeit der Dalai Lama Dame Sarah Mullally, derzeit Bischöfin von London, zu ihrer Ernennung zur nächsten Erzbischöfin von Canterbury herzlich gratuliert.

„Die Welt steht heute vor vielen Schwierigkeiten“, schrieb er. „Es ist eine Zeit, in der grundlegende menschliche Werte infrage gestellt werden. Ich bin der Überzeugung, dass wir als religiöse Führungspersönlichkeiten eine besondere Verantwortung tragen, diese Werte wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Alle Religionen lehren Vergebung, Geduld und Mitgefühl – und Wege, wie man diese Eigenschaften kultivieren kann. Das sind praktische Qualitäten, die wir mit anderen gewinnbringend teilen können.“

„Ich freue mich sehr zu erfahren, dass Sie die erste weibliche Führungspersönlichkeit der anglikanischen Kirche sein werden. Wie Sie vielleicht wissen, gibt es wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Frauen in Bezug auf Mitgefühl empfindsamer auf die Gefühle anderer reagieren. Daher bin ich fest davon überzeugt, dass unsere Welt verständnisvoller und friedlicher wäre, wenn mehr unserer Führungspersönlichkeiten Frauen wären. Ihre Ernennung ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung.“

Seine Heiligkeit beendete sein Schreiben mit seinen Gebeten und besten Wünschen.

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Glückwünsche an Premierminister Narendra Modi zu seinem Geburtstag https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-premierminister-narendra-modi-zu-seinem-geburtstag Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-premierminister-narendra-modi-zu-seinem-geburtstag Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat heute an Premierminister Modi geschrieben, um ihm zu seinem Geburtstag von Herzen zu gratulieren und ihm weiterhin gute Gesundheit zu wünschen.

„Als Indiens am längsten verweilender Gast“, schrieb er, „habe ich die weitreichende Entwicklung und den Wohlstand, die sich im Laufe der Jahre vollzogen haben, aus erster Hand miterlebt. Ich gratuliere Ihnen zu dem wachsenden Vertrauen und der Stärke, die sich in jüngster Zeit entfaltet haben. Indiens Erfolg trägt zugleich auch zur globalen Entwicklung bei.

Ich betrachte mich als einen stolzen Botschafter Indiens und äußere regelmäßig meine Bewunderung für Indien – die bevölkerungsreichste und größte Demokratie der Welt – für seinen bemerkenswerten und tief verwurzelten religiösen Pluralismus. Indien bietet der Welt ein Beispiel für Harmonie und Stabilität.

Für uns Tibeter ist Indien nicht nur die Quelle unseres spirituellen Erbes, sondern seit mehr als sechsundsechzig Jahren auch unsere physische Heimat. Ich möchte erneut der Regierung und dem Volk Indiens für ihre herzliche und großzügige Gastfreundschaft unseren tiefen Dank aussprechen.“

Seine Heiligkeit schloss mit seinen Gebeten und guten Wünschen.

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Glückwünsche an die neue Premierministerin Nepals https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-die-neue-premierministerin-nepals Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-die-neue-premierministerin-nepals Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat heute Sushila Karki schriftlich zu ihrer Ernennung zur Premierministerin Nepals gratuliert.

„Wie Sie wissen, pflegen das nepalesische und das tibetische Volk seit jeher enge Beziehungen“, schrieb er. „Ich bin der Regierung und dem Volk Nepals sehr dankbar dafür, dass sie tibetischen Flüchtlingen, die nach 1959 aus Tibet fliehen mussten, Einrichtungen für ihre Rehabilitation zur Verfügung gestellt haben. Obwohl die tibetische Gemeinschaft relativ klein ist, hat sie meiner Meinung nach einen bemerkenswerten Beitrag zum Wirtschaftswachstum Nepals geleistet.

Im Laufe der Jahre hat Nepal in allen Lebensbereichen eine bedeutende Entwicklung und zunehmenden Wohlstand erfahren. Solche Errungenschaften sind umso bedeutungsvoller, wenn sie das Leben armer und bedürftiger Menschen wirklich verbessern.“

Seine Heiligkeit schloss mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Erfüllung der Hoffnungen und Wünsche des nepalesischen Volkes in diesen schwierigen Zeiten. Mit meinen Gebeten und besten Wünschen.“

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Glückwünsche an den neu gewählten indischen Vizepräsidenten https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-den-neu-gewählten-indischen-vizepräsidenten Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-den-neu-gewählten-indischen-vizepräsidenten Thekchen Chöling, Dharamsala, HP – Anlässlich der Wahl von C.P. Radhakrishnan zum Vizepräsidenten Indiens hat Seine Heiligkeit der Dalai Lama ihm ein Glückwunschschreiben übermittelt.

„Zusammen mit vielen meiner tibetischen Mitflüchtlinge habe ich seit meiner erzwungenen Flucht aus Tibet im Jahr 1959 die warme Gastfreundschaft Indiens genießen dürfen“, schrieb Seine Heiligkeit. „Dafür sind wir zutiefst dankbar. Als der am längsten verweilende Gast der indischen Regierung hatte ich die Gelegenheit, während meiner Reisen im ganzen Land Menschen aus allen Lebensbereichen zu begegnen.

Seit Jahrtausenden verkörpert Indien die Prinzipien von karuna (Mitgefühl) und ahimsa (Gewaltlosigkeit). Heute hat sich das Verständnis dieser Prinzipien weit verbreitet. Sie besitzen das Potenzial, Frieden sowohl im Inneren des Einzelnen als auch in der Welt insgesamt zu fördern. Darüber hinaus ist Indien ein Land der religiösen Harmonie, in dem so viele unterschiedliche Gemeinschaften miteinander leben.

Ich bezeichne mich oft als einen ‚Sohn Indiens‘, weil mein gesamtes Denken durch die buddhistische Ausbildung geprägt wurde, die ihren Ursprung in der alten indischen Geistestradition hat. Wie allgemein bekannt ist, wurzelt die tibetisch-buddhistische Kultur fest in den Traditionen von Logik und Analyse, die von den Gelehrten und Meistern der Nalanda-Universität entwickelt wurden.“

Seine Heiligkeit schloss mit den besten Wünschen für den neuen Vizepräsidenten und viel Erfolg dabei, die Hoffnungen und Bestrebungen des Volkes dieses großen Landes zu verwirklichen.

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Trauer über Schäden durch Monsunregen in Himachal Pradesh https://de.dalailama.com/news/trauer-über-schäden-durch-monsunregen-in-himachal-pradesh Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/trauer-über-schäden-durch-monsunregen-in-himachal-pradesh Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat an den Chief Minister von Himachal Pradesh, Sukhwinder Singh Sukhu, geschrieben, um seine Trauer über den Verlust von Menschenleben sowie die beispiellosen Zerstörungen an Eigentum und Infrastruktur in mehreren Teilen des Bundesstaates infolge der extrem starken Monsunregenfälle in diesem Jahr auszudrücken.

„Ich möchte Ihnen, den Familien, die Angehörige verloren haben, und allen, die von dieser Naturkatastrophe betroffen sind, mein Gebet und mein Beileid übermitteln“, schrieb er.

„Mir ist bewusst, dass die Landesregierung und alle zuständigen Stellen dringend mit Hilfs- und Wiederaufbauarbeiten beschäftigt sind. Als Zeichen meiner Solidarität mit der Bevölkerung des Bundesstaates habe ich den Dalai Lama Trust gebeten, eine Spende zur Unterstützung der Hilfs- und Wiederaufbaubemühungen zu leisten.

Wie Sie wissen, ist Dharamsala seit mehr als 65 Jahren mein Zuhause. Ich bezeichne den Chief Minister des Staates oft als ‚unseren Chief Minister‘. Ich weiß die Freundschaft und Gastfreundschaft sehr zu schätzen, die mir und meinen tibetischen Landsleuten von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten in Himachal Pradesh all die Jahre entgegengebracht wurden.“

Seine Heiligkeit beendete sein Schreiben mit seinen Gebeten und seiner tief empfundenen Anteilnahme.

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Gebete für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama https://de.dalailama.com/news/gebete-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gebete-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama Shewatsel, Leh, Ladakh, Indien - Heute versammelten sich wieder etwa 50.000 Menschen unter der heißen Sonne auf dem Kalachakra-Lehrgelände neben dem Shewatsel Phodrang. Sie wollten Gebete für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama sprechen.

Während ein Team traditioneller ladakhischer Trommler und Hornbläser einen Willkommensgruß spielte, fuhr Seine Heiligkeit von seiner Residenz zum Pavillion für die Unterweisungen am anderen Ende des Geländes. Die Zeremonie wurde von der Vereinigung der Buddhisten Ladakhs (Ladakh Buddhist Association, LBA) und der Vereinigung der Tempel in Ladakh (Ladakh Gonpa Association, LGA) organisiert und angeboten.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama fährt mit einem Golfwagen von seiner Residenz zum Pavillon am Kalachakra-Unterweisungsplatz in Leh, Ladakh, Indien, am 17. August 2025. Foto: Tenzin Choejor

Nachdem Seine Heiligkeit aus dem Golfwagen ausgestiegen war und den Pavillon betreten hatte, erwies Seine Heiligkeit zunächst dem Buddha-Bildnis hinter dem Thron seine Ehrerbietung. Thikse Rinpoche trat vor, um ihn zu begrüßen. Bevor er seinen Platz einnahm, ging Seine Heiligkeit zur Vorderseite der Plattform, um die versammelten Menschen zu begrüßen und ihr zuzuwinken.

Die Gebete für das lange Leben Seiner Heiligkeit begannen mit dem „Gebet der drei Kontinuitäten“. Es wurden Tee und zeremonieller süßer Reis serviert. Dann wurden die Buddhas und Bodhisattvas angerufen und es wurde eine Mandala-Opfergabe in Form eines Verses dargebracht.

Das heutige Ritual zum Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit basierte auf dem Gebet an die sechzehn Arhats“, die sich verpflichtet haben, seine Lehre zu schützen. Tsog wurde dargebracht, und Seine Heiligkeit nahm einen Teil davon und aß ihn.

Vertreter der LBA und der LGA erwiesen Seiner Heiligkeit ihre Ehrerbietung. Thikse Rinpoche brachte ein Mandala-Opfer dar und überreichte ihm Darstellungen des Körpers, der Sprache und des Geistes Buddhas, Mönchsgewänder, eine mit Früchten gefüllte Almosenschale und einen Mönchsstab. Seine Heiligkeit hob jedes dieser Darbringungen an seine Stirn, als Zeichen des Respekts. Tabletts mit Darstellungen der acht glückverheißenden Symbole, der sieben königlichen Embleme und der acht glückverheißenden Substanzen wurden mit dem Wunsch dargebracht, dass das Leben Seiner Heiligkeit verlängert werde.

Mönche halten traditionelle Gaben für Seine Heiligkeit den Dalai Lama während der Langlebensgebete am Kalachakra-Unterweisungsplatz in Leh, Ladakh, Indien, am 17. August 2025. Foto: Tenzin Choejor

Der melodische Gesang, der Unsterblichkeit verleiht, das ausführliche Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama von seinen beiden Tutoren Yongzin Ling Rinpoche und Trijang Rinpoche, wurde rezitiert während eine größere Anzahl von Einheimischen mit Opfergaben vor der Plattform vorbeizog

Das Gebet enthält auch folgenden Vers:

Euch bringen wir unsere Gebete mit inniger Hingabe dar:
Möge Tenzin Gyatso, Beschützer des Landes des Schnees,
hundert Äonen lang leben,
überschüttet mit eurem Segen,
damit seine Wünsche ohne Hindernisse erfüllt werden.

Seine Heiligkeit sprach dann zu den versammelten Menschen: „Meine Dharma-Brüder und Dharma-Schwestern, was ich sagen möchte, ist, dass sich hier Menschen aus Ladakh und anderen Orten, Mönche, Nonnen und Laien, mit großer Hingabe versammelt haben, um diese Gebete für mein langes Leben zu sprechen. Tibeterinnen und Tibeter und andere Menschen aus der Himalaya-Region, die der tibetisch-buddhistischen Tradition folgen, sind hier zusammengekommen, um diese Gebete zu sprechen, damit ich lange leben möge.

Was mich betrifft, so wurde ich in Dhome, Amdo, geboren und bin nach Zentraltibet gezogen. Alle Menschen und Gottheiten Tibets haben mir ihr Vertrauen geschenkt und mir ihr starkes Vertrauen entgegengebracht. Daher habe ich die Verantwortung übernommen, den Menschen und Göttern Tibets zu dienen. Ich habe mein Leben unter schwierigen Umständen gelebt und viele Herausforderungen gemeistert.“

An diesem Punkt kam ein älterer Mann, der am Ende der Opfergabe-Prozession stand, um den Segen zu empfangen, und Seine Heiligkeit begann zu lachen, weil er zwei Hüte trug, einen über dem anderen. Dem älteren Mann folgte ein Tibeter, der die tibetische Flagge trug und sie Seiner Heiligkeit überreichte.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama spricht die Versammelten während der Langlebensgebete am Kalachakra-Unterweisungsplatz in Leh, Ladakh, Indien, am 17. August 2025 an. Foto: Tenzin Choejor

Seine Heiligkeit für dann fort: „Tibetische Schutzgottheiten wie Nechung Chögyal, der Große Dharma-König, die durch einen Eid gebunden sind, haben mich begleitet, während ich mich für die tibetische Sache eingesetzt habe. Die Schutzgottheiten Tibets haben unter der Führung von Nechung mit den Menschen zusammengearbeitet. In Tibet lebte ich hauptsächlich im Potala-Palast und im Norbulingka, dem Sommerpalast, von wo aus ich mich für das tibetische Volk und die tibetische Tradition einsetzte. Ich habe die Verantwortung für Tibet und die tibetische Religion aufrichtig getragen. In all diesen Jahren habe ich auch überirdische und weltliche Gottheiten angerufen, um die tibetische Sache zu unterstützen, und diese Gottheiten haben ihr Bestes getan, um uns zu helfen.

Ich selbst habe seit meiner Kindheit mit meinen Lehrern Buddhismus studiert. Ich begann mit den Gesammelten Themen (Collected Topics) und studierte anschließend Geist and Bewusstsein, Logik, die Vollkommenheit der Weisheit, die Sichtweise des mittleren Weges (Madhyamaka) und Abhidharma. Einige Aspekten des Abhidharma sehe ich jedoch kritisch. Wie auch immer, ich habe die Philosophie des mittleren Weges sowie Logik und Erkenntnistheorie, die Natur des Wissens, studiert, die hervorragende Teile unserer Tradition sind.

Was die innere Wissenschaft des Geistes betrifft, also das Verständnis der Funktionsweise unseres Geistes und unserer Emotionen, sind heute sogar moderne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran interessiert, von unserer Tradition zu lernen.

Ich habe mehr als zwei Jahrzehnte in Tibet gelebt und viele Herausforderungen gemeistert. In Peking traf ich den Vorsitzenden Mao Zedong, wo ich erkannte, dass wir unterschiedliche Ideologien und philosophische Standpunkte haben. Aufgrund der Umwälzungen in Tibet musste ich meine Heimat verlassen und lebe seitdem sehr gut im Exil in Indien.

Ich konnte zur Bewahrung der Lehren Buddhas beitragen und Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt helfen, die mich um Rat fragen. Ich habe mir einen Ruf als spiritueller Lehrer erworben. Unabhängig davon, ob sie religiös sind oder nicht, haben viele Menschen meine Arbeit bewundert.

Teilnehmende hören den Worten Seiner Heiligkeit des Dalai Lama während der Langlebensgebete am Kalachakra-Unterweisungsplatz in Leh, Ladakh, Indien, am 17. August 2025 zu. Foto: Ehrw. Zamling Norbu

Während meines Lebens haben viele Menschen direkt oder indirekt ihr Vertrauen in mich gesetzt, und ich habe gebetet, ihnen von Nutzen zu sein. Deshalb möchte ich Sie alle mit Tashi Delek begrüßen.

Was auch immer ich in Bezug auf weltliche Aktivitäten oder spirituelle Lehren tun konnte, ihr habt euch hier versammelt, um diese Gebete für mein langes Leben zu sprechen. So wie ihr dafür gebetet habt, dass ich lange leben möge, werde ich auch dafür beten, dass eure Wünsche in Erfüllung gehen. Ich möchte euch allen für diese Gebete und Opfergaben danken und bete dafür, dass eure Gebete mühelos erfüllt werden mögen. Danke und Tashi Delek.

Bemerkenswert ist das wachsende Interesse am Buddhismus heute in China, einem der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. In der Vergangenheit bezeichneten sie mich als Reaktionär und so weiter, aber ich hege niemals Groll oder böswillige Gedanken gegen irgendjemanden.

Historisch gesehen haben wir seit der Zeit von Songtsen Gampo enge Beziehungen zu China. Da das chinesische Volk weiterhin Interesse am Buddhismus zeigt, wird sich dieser natürlich verbreiten, und ich werde gerne so viel wie möglich zu dieser Entwicklung beitragen.

Natürlich ist die Entwicklung des Erleuchtungsgeists Teil meiner täglichen Praxis. Und um diese Praxis zu stärken, meditiere ich auch über die Leerheit. Da sich die tiefgründigen und weitreichenden Lehren Buddhas in der Welt, insbesondere in China, verbreiten, bin ich zuversichtlich, dass dies zu Frieden und Harmonie in der ganzen Welt führen wird. Ich hoffe auch, dass die Menschen in der Himalaya-Region in Frieden leben können und dass an der indisch-tibetischen Grenze Frieden und Ruhe herrschen werden. Ich glaube, dass dies erreicht werden kann.

Ihr seid hier mit festem Glauben und Hingabe zusammengekommen, um diese Gebete für mein langes Leben zu sprechen, und auch ich werde mit fester Entschlossenheit für ein langes Leben beten.“ An dieser Stelle applaudierten die versammelten Menschen lange.

Mitglieder einer Gruppe ladakhischer Sänger und Musiker während ihrer Darbietung bei den Langlebensgebeten für Seine Heiligkeit den Dalai Lama am Kalachakra-Unterweisungsplatz in Leh, Ladakh, Indien, am 17. August 2025. Foto: Tenzin Choejor

Es folgte Musik. Zunächst trugen eine Gruppe von ladakhischen Sängern und Musikern und anschließend eine Gruppe aus dem örtlichen Tibetischen Kinderdorf (Tibetan Children’s Village, TCV) Lieder zur Feier des 90. Geburtstags Seiner Heiligkeit vor und beteten für sein langes Leben. Die TCV-Gruppe begann ihren Auftritt mit dem Versprechen, als Zeichen ihrer Dankbarkeit gegenüber Seiner Heiligkeit ein warmes Herz zu pflegen.

Als die Gebete zu Ende waren, wurden die Sechzehn Ältesten und die Könige der Vier Himmelsrichtungen erneut angerufen, mit der Bitte, dass der Lama ein langes Leben haben möge und dass die Lehren gedeihen mögen. Eine letzte Dankes-Mandala-Opfergabe wurde vom Gaden Tripa, Jetsun Lobsang Dorje Rinpoche, dargebracht, aus Dankbarkeit dafür, dass Seine Heiligkeit die Bitte um ein langes Leben angenommen hatte. Es wurden mehrere glückverheißende Gebete gesprochen, die mit einem Vers für das lange Leben Seiner Heiligkeit endeten:

Kraftvoller Avalokiteshvara, Tenzin Gyatso:
Quelle allen Nutzens und Glücks in dem von Schneebergen umgebenen Land,
mögest du bis zum Ende
des Daseins fortwährend unter uns verweilen.

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Ankunft in Ladakh https://de.dalailama.com/news/ankunft-in-ladakh Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/ankunft-in-ladakh Shewatsel, Leh, Ladakh, Indien - Heute morgen flog Seine Heiligkeit der Dalai Lama mit einem Direktflug von Dharamsala nach Leh, Ladakh. Bei seiner Ankunft wurde er von dem ehrwürdigen Thiksey Rinpoche, dem ehrwürdigen Thuksey Rinpoche, dem Leitenden Ratsmitglied in Ladakh, Tashi Gyalson, dem Präsidenten der Buddhistischen Vereinigung Ladakhs, Dawa Tashi, dem Präsidenten der Vereinigung der Tempel in Ladakh, dem ehrwürdigen Dorje Stanzin, Vertreterinnen und Vertretern der muslimischen und christlichen Gemeinschaften, dem Generaldirektor der Polizei in Ladakh, dem stellvertretendem Kommissar von Leh und dem Leiter der Polizeibehörde begrüßt.

Der Konvoi Seiner Heiligkeit des Dalai Lama auf dem Weg zu seiner Residenz Shewatsel in Leh, Ladakh, Indien, am 12. Juli 2025. Foto: Tenzin Choejor

Nach einer kurzen Begrüßungszeremonie starteten Seine Heiligkeit und die ihn auf der Reise begleitenden Menschen die neun Kilometer lange Reise nach Shewatsel Phodrang. Freudig strahlende Menschen standen entlang der Straße – Ladakhis, Tibeterinnen und Tibeter und Menschen aus anderen Ländern. Voran fuhren Jeeps mit kostümierten Tänzern und Mönchen mit Instrumenten. An manchen Stellen standen die Menschen in mehreren Reihen entlang der Straße. Sie hielten Blumen, Seidenschals und Weihrauch in den Händen. Andere hielten Regenschirme, um sich vor der die Sonne zu schützen. Viele sangen und tanzten, als Seine Heiligkeit vorbeifuhr. Neben den Buddhistinnen und Buddhisten begrüßten auch Jungen und Mädchen aus muslimischen Schulen Seine Heiligkeit. Viele junge Menschen weinten vor Freude, als sie Seine Heiligkeit sahen.

In Shewatsel Phodrang wurde Seine Heiligkeit von Mönchen und Nonnen begrüßt, die sangen und Hörner, Trommeln und Zimbeln spielten. An der Tür des Palastes trommelten Gruppen traditioneller ladakhischer Trommler.

Als Seine Heiligkeit aus dem Auto stieg, begrüßte ihn Thiksey Rinpoche, der ihn auch zum Thron führte. Die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Mönche saßen zur Rechten Seiner Heiligkeit und die Laien zu seiner Linken.

Seine Heiligkeit sprach zu den Anwesenden: „Der Buddhismus, den wir in Tibet haben, ist etwas, das wissenschaftlich erklärt werden kann und in Bezug auf die Meditationspraxis praktisch ist. Die buddhistische Tradition Tibets kann also strengen Prüfungen standhalten, so wie Gold durch Brennen, Schneiden und Polieren geprüft wird.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen keine Behauptungen über vergangene oder zukünftige Leben auf und sie sprechen nicht über Befreiung, aber sie erkennen, dass Menschen, die den tibetischen Buddhismus praktizieren, ausgeglichen sind. Ihr Geist wird nicht durch zerstörerische Emotionen gestört. Wenn man den tibetischen Buddhismus unter dem Gesichtspunkt der Befreiung betrachten will, hat man noch einen langen Weg vor sich, aber wenn man ihn gut praktiziert, wird man gelassener sein und anderen auf eine liebevolle, freundliche Weise begegnen.

Ich beobachte den tibetischen Buddhismus in meinem eigenen Leben und habe ihn als sehr nützlich empfunden. Viele meiner Freundinnen und Freunde, darunter auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, erkennen ebenfalls den Wert unserer buddhistischen Traditionen.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama bei seiner Ankunft in seiner Residenz Shewatsel in Leh, Ladakh, Indien, am 12. Juli 2025. Foto: Tenzin Choejor

Menschen, die nicht wissen, was der Dharma wirklich ist, konzentrieren sich gewöhnlich darauf, Mantras zu rezitieren und Rituale durchzuführen. Das ist nicht die wahre Praxis des Dharma. Die wirkliche Praxis besteht darin, den widerspenstigen Geist zu zähmen. Es geht darum, den Geist so zu transformieren, dass man in der Lage ist, die zerstörerischen Emotionen zu schwächen, um allen fühlenden Wesen zu nützen. Alle Menschen wollen glücklich sein und nicht leiden. Und so ist es wichtig, Mitgefühl für andere zu entwickeln.

Was mich betrifft, so denke ich, sobald ich morgens aufwache, über Bodhichitta und Leerheit nach, was mir wirklich hilft, Anhaftung und Ärger abzuwehren, die ungezähmte Geisteszustände sind.

Es wäre gut, wenn auch ihr alle an den Einflussfaktoren arbeiten könntet, die die zerstörerischen Emotionen von Anhaftung und Ärger unterbinden, indem ihr die einzigartige Lehre des Buddhismus, wie sie in unserer Tradition bewahrt wird, umsetzt. Das ist es, was ich zu tun versuche.

Ich begann in meiner Kindheit mit dem Auswendiglernen und Studieren philosophischer Abhandlungen. Als ich älter wurde und mit allen möglichen Herausforderungen konfrontiert wurde, stellte ich fest, dass das, was ich damals gelernt hatte, einen äußerst praktischen Ansatz zur Bekämpfung der destruktiven Emotionen enthielt. Als ich an den verschiedenen Klosteruniversitäten rund um Lhasa zur Geshe-Prüfung antrat und mit sehr erfahrenen Geshes debattierte, wurde mir klar, wie wirksam logische Beweisführung und Debatte beim Studium des Buddhismus sind.

Entscheidend war für mich, nicht als Tulku auf einem hohen Thron zu sitzen, sondern mit den normalen Mönchen zu debattieren, indem ich mit ihnen zusammen im Debattierhof saß. Auf diese Weise habe ich ihre spirituelle Bildung geteilt. Auf einem hohen Thron zu sitzen und so zu tun, als sei man ein heiliger Lama, ist ein Fehler.

In meinem eigenen Fall blieb ich nicht untätig und unnahbar. Während meiner Prüfungen setzte ich mich manchmal hin und beantwortete Fragen, die mir gestellt wurden, stellte aber auch selbst Fragen. Ich fand die Debatte sehr zielführend für mein Studium. Sie hat meinen Verstand geschärft und mich dazu gebracht, die Realität richtig zu erkennen.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama bei seiner Ansprache an die Versammlung in seiner Residenz Shewatsel in Leh, Ladakh, Indien, am 12. Juli 2025. Foto: Tenzin Choejor

Ich hatte acht Debattier-Assistenten, von denen einige hervorragende Gelehrte waren, die ich nur schwer besiegen konnte. Wenn ich mich nicht gut vorbereitet und die Themen durchdacht hatte, bevor ich mit ihnen debattierte, war es sehr schwierig, geeignete Fragen zu finden, um ihre Position in der Debatte zu widerlegen. Den Debattier-Assistenten des Klosters Deyang konnte ich jedoch übertrumpfen.

Die anderen Debattier-Assistenten aus Losel Ling, Gomang und Sera waren eine Herausforderung in der Debatte, und ich musste wirklich gut vorbereitet sein, wenn ich mit ihnen debattierte. In der Tat waren Sera und Drepung für ihre Debattierfähigkeiten bekannt, während die Mönche aus Ganden weniger zahlreich waren und den Spitznamen ‚Renunciant Hill Retreatants‘ trugen. Die Gelehrten aus Sera und Drepung waren hervorragend und zeigten, wie wichtig die Debatte für unser Studium der buddhistischen Philosophie ist.

Im Trans-Himalaya-Gürtel hat man natürlich den Glauben und das Interesse an der tibetisch-buddhistischen Tradition. Aber es ist auch wichtig, dass man die Lehre durch Debatten studiert, die sich auf die Abhandlung über Logik und Erkenntnistheorie, die Natur des Wissens, stützen, damit man falsche Vorstellungen ausräumen kann. Das habe ich getan, als ich jung war.

Wir haben die tibetische Tradition, sowohl den mittleren Weg (Madhyamaka) als auch die Logik (Pramana) gemeinsam zu studieren. Dies ist ein einzigartiger, nützlicher Ansatz, der aus der Nalanda-Tradition stammt. Ich habe mich mit ganzem Herzen auf das Studium dieser beiden Dinge eingelassen.

Ich weiß, dass ihr Menschen im Trans-Himalaya-Gürtel bereits gut etablierte Studieneinrichtungen habt, aber es gibt immer Raum für Verbesserungen. Ich empfehle euch, von euren Lehrern etwas über den mittleren Weg und die Logik zu lernen und das Gelernte dann in der Debatte miteinander anzuwenden.“

Seine Heiligkeit erwähnte die Zerstörung, die die chinesischen Behörden den Traditionen des Studiums der großen Abhandlungen in Tibet zugefügt haben. Er betonte, wie wichtig es ist, dass Gelehrte aus der Himalaya-Region daran arbeiten, diese Studientraditionen am Leben zu erhalten. Er erinnerte daran, wie das Chaos in Tibet im Jahr 1959 dazu führte, dass er nicht bleiben konnte und fliehen musste. Seitdem, so sagte er, hat die indische Regierung die Tibeterinnen und Tibeter in hohem Maße unterstützt und ihnen große Hilfe geleistet. Er erinnerte daran, wie große Studientraditionen, die in Tibet nicht fortgeführt werden konnten, in den Studienzentren in Indien wiederbelebt wurden.

Blick in die Halle während der Willkommenszeremonie in der Residenz Shewatsel in Leh, Ladakh, Indien, am 12. Juli 2025. Foto: Tenzin Choejor

„Die wertvollen Traditionen, die wir lernen und im täglichen Leben anwenden können“, fuhr er fort, „sind in Tibet untergegangen. Diejenigen, die nach Indien geflohen sind, haben die Verantwortung, diese Traditionen zu bewahren. In Tibet wurden viele von ihnen von den Chinesen hart behandelt, deshalb müssen wir hier in der Freiheit Indiens alles tun, um diese wertvollen Traditionen zu bewahren.

In der Vergangenheit hatten wir große Praktizierende, die sich mit diesen Traditionen vertraut gemacht haben. Das ist jetzt in Tibet sehr schwierig, und deshalb ist es so wichtig, dass ihr Menschen des Trans-Himalaya-Gürtels diese Traditionen aufrechterhaltet.

Als ich jung war, studierte ich intensiv und bereiste die klösterlichen Studienzentren, um während des Großen Gebetsfestes (Mönlam Chenmo) mit den dortigen Gelehrten zu debattieren. Viele Geshes waren sehr daran interessiert, mit mir zu debattieren, und ich bin dankbar, dass ich mit ihnen debattieren konnte. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, was ich während meiner Debattentour in Lhasa gelernt habe, habe ich das Gefühl, dass mein Leben sinnvoll war.

In der Nacht, in der ich Norbulingka 1959 verließ, stellte ich viele Nachforschungen an, einschließlich der Konsultation des Nechung-Orakels und der Durchführung von Wahrsagungen. Ich beschloss zu gehen. Wir überquerten den Fluss, der durch Lhasa fließt, und erklommen den Pass. Von dort blickte ich zurück auf die Stadt, in der die chinesischen Behörden so strenge Kontrollen eingeführt hatten, dass die Bürgerinnen und Bürger unter großem Druck und Stress standen. Ich war traurig, dass Lhasa, das früher ein großartiger Ort war, um zu studieren und aus den großen Abhandlungen zu lernen, nun nicht mehr existiert.

Aber es ist sinnlos, traurig zu sein. Stattdessen müssen wir etwas tun. Als ich die tibetische Grenze zu Indien erreichte, beschloss ich, meine ganze Kraft in den Aufbau von Institutionen zu stecken, die das bewahren, was wir früher hatten. Das ist uns ganz gut gelungen.

In China ist die politische Lage nicht stabil, aber das Interesse am Buddhismus wächst. Ich habe viele Einladungen erhalten, China zu besuchen, aber ich denke, es wäre schwierig, in einem Land ohne Freiheit über den Buddhismus zu lehren – ich denke, es ist effektiver, in Indien über den Buddhismus zu lehren.

Ihr Menschen aus der Himalaya-Region habt eine gemeinsame Religion und Kultur mit uns, insbesondere unsere Sprache und Schriften. Ich habe alles getan, was ich konnte, um die Bande zwischen uns wiederzubeleben und zu stärken.“

Mit diesen Worten zog sich Seine Heiligkeit für den Rest des Tages in sein Quartier zurück.

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Eine Nachricht des Dankes https://de.dalailama.com/news/eine-nachricht-des-dankes Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/eine-nachricht-des-dankes Liebe Brüder und Schwestern,

vielen Dank für eure herzlichen Grüße zu meinem 90. Geburtstag. Ich bin sehr dankbar für eure freundliche Geste.

Der 90. Geburtstag gilt im Allgemeinen als ein wichtiger Meilenstein im Leben eines Menschen. Ich habe mein Leben der Verbreitung der Botschaft von Mitgefühl und Freundlichkeit gewidmet – Werte, die meiner Überzeugung nach die Grundlage für Frieden und Glück in dieser Welt bilden. Und ich werde mich weiterhin für diese Werte einsetzen.

Wie ich oft meinen Freundinnen, Freunden und allen, die mich unterstützen und um Rat bitten, sage, so möchte ich auch euch bitten, euch meinem Bestreben anzuschließen: Seid warmherzig und führt ein sinnvolles Leben im Dienst an anderen. Das wäre das schönste Geburtstagsgeschenk für mich.

Ich habe das Gefühl, dass mein Leben für viele Menschen auf der ganzen Welt von Nutzen war – und ich widme den Rest meiner Zeit weiterhin dem Dienst an anderen.

Vielen Dank – und mit meinen besten Wünschen,

Dalai Lama

10. Juli 2025

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Langlebensgebete der Tibetischen Zentralverwaltung für Seine Heiligkeit https://de.dalailama.com/news/langlebensgebete-der-tibetischen-zentralverwaltung-für-seine-heiligkeit Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/langlebensgebete-der-tibetischen-zentralverwaltung-für-seine-heiligkeit Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Heute Morgen hat der Kashag, das Kabinett der tibetischen Zentralverwaltung, Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama im Namen des tibetischen Volkes Gebete für sein langes Leben dargebracht. Als Seine Heiligkeit den Tsuglagkhang, den tibetischen Haupttempel, erreichte, wurde er von mehreren Gästen begrüßt: Shri Pema Khandu, Ministerpräsident von Arunachal Pradesh, Shri Tashi Gyalson, Leitendes Ratsmitglied in Ladakh, Shri Kiren Rijiju, Minister für parlamentarische Angelegenheiten der indischen Regierung, und Shri Sonam Lama, Minister für religiöse Angelegenheiten von Sikkim. Im Inneren des Tempels begrüßten Ganden Trisur Rinpoche und Sakya Gongma ihn.

Sakya Gongma Trichen Rinpoché, der leitende Zeremonienmeister, beim Rezitieren von Gebeten für ein langes Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama im tibetischen Haupttempel in Dharamsala, HP, Indien, am 5. Juli 2025. Foto: Tenzin Choejor.

Seine Heiligkeit nahm auf dem Podium Platz, während Sakya Gongma Trichen Rinpoche, der vorsitzende Meister der heutigen Zeremonie, vor ihm saß. Hinter ihm saß Sakya Trizin, zu dessen Rechten der Ganden Tri Rinpoche, Taklung Shapdrung, Khenpo Ngedo und Minling Khenchen saßen. Zu seiner Linken saßen Menri Trizin, Drikung Chetsang Rinpoche, Khenpo Donyo und Jonang Gyaltsab.

Im kunstvoll geschmückten Innenhof des Tempels waren Fotografien Seiner Heiligkeit aus den verschiedenen Phasen seines Lebens sowie von führenden Persönlichkeiten, die sich für Frieden einsetzten, wie Nelson Mandela, Mahatma Gandhi, Martin Luther King Jr. und Mutter Teresa, zu sehen.

Die Gebete begannen mit der siebenzeiligen Anrufung von Guru Padmasambhava, einem Gebet für das Wohlergehen Tibets, und wurden mit dem Hauptritual für ein langes Leben fortgesetzt, das auf einem vom großen fünften Dalai Lama verfassten Gebet an Amitayus basiert.

Sakya Gongma Rinpoche stand vor Seiner Heiligkeit und huldigte, wie auch im Text des Langlebensgebets erwähnt, dem Guru auf dem Löwenthron, als sich das Orakel Tsering Che-nga in Trance näherte. Das Orakel brachte die eigenen Opfergaben dar, während Sakya Gongma weiterhin dem Ritual folgte, das er anführte. Als nächstes erschien das Orakel Kharak Khyung Tsün und näherte sich dem Thron, um Darstellungen des Körpers, der Rede und des Geistes des Buddha auf einem Tablett darzubringen. Schließlich erschient das Nechung-Orakel in Trance und bot die drei Darstellungen direkt Seiner Heiligkeit an. Dann grüßte er die obersten Lamas und die führenden Mitglieder der Tibetischen Zentralregierung. Seine Heiligkeit der Dalai Lama empfing die verschiedenen Orakel, ihre Gaben und Gebete mit Zuneigung.

Ein Langlebensgebet von Jamyang Khyentse Chökyi Lodro, das Lied vom Nektar der Unsterblichkeit, wurde rezitiert.

Das Orakel Dorje Yudrönma erschien in Trance und tanzte, gefolgt vom Orakel Nyenchen Tangla. Die Orakel näherten sich Seiner Heiligkeit, wandten sich ab und warfen eine Handvoll farbiger Körner als Segen und kehrten dann wieder zu Seiner Heiligkeit zurück. Am Ende ihrer Trance fielen die Medien in sich zusammen und wurden von ihren Begleitern rasch aus dem Tempel getragen.

Das Nechung-Orakel bei der Darbringung von Gaben an Seine Heiligkeit den Dalai Lama während der Langlebensgebete im tibetischen Haupttempel in Dharamsala, HP, Indien, am 5. Juli 2025. Foto: Tenzin Choejor.

Ein Tsog-Opfer wurde mit dem folgenden Wunsch dargebracht: „Mögen wir dadurch alle Hindernisse überwinden.“

Eine Prozession von Mitgliedern des Personals der Tibetischen Zentralregierung, die Opfergaben – heilige Bilder, Schriften usw. – trugen, die Seiner Heiligkeit überreicht werden sollten, bewegte sich durch den Tempel. Sakya Gongma Rinpoche leitete die Darbringung eines Mandalas, an der der Sikyong, der Sprecher und der Justizkommissar teilnahmen. Dann brachte er drei Darstellungen des Körpers, der Rede und des Geistes des Buddha dar, eine Statue von Amitayus, eine Schrift und eine Stupa, gefolgt von einer Vase der Unsterblichkeit. Danach brachte er den Nektar und Pillen für ein langes Leben dar. Seine Heiligkeit nahm etwas von dem Nektar und einige von den Pillen und gab einige an Sakya Gongma.

Als nächstes wurden farbige rituelle Kuchen in verschiedenen Formen überreicht und dann wurden Tabletts mit den acht glücksverheißenden Symbolen, den sieben königlichen Emblemen und den acht glücksverheißenden Substanzen mit dem Wunsch dargebracht, dass das Leben Seiner Heiligkeit verlängert werden möge.

Der Sikyong brachte die drei Darstellungen des Körpers, der Rede und des Geistes des Buddha dar. Die spirituellen Führer der wichtigsten buddhistischen Traditionen Tibets sowie die Bönpos und Jonangpas traten vor, um Seiner Heiligkeit ihren Respekt zu erweisen. Er überreichte jedem einen weißen Seidenschal und ein rotes Schutzband.

Das ausführliche Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama von seinen beiden Tutoren Yongzin Ling Rinpoche und Trijang Rinpoche wurde rezitiert. Es folgte die von Trulshik Rinpoche verfasste Anrufung der Emanationen von Avalokiteshvara in Indien und Tibet.

A procession of members of CTA staff carrying offerings for His Holiness the Dalai Lama during the Long Life Prayers at the Main Tibetan Temple in Dharamsala, HP, India on July 5, 2025. Photo by Tenzin Choejor

Dann gab es ein musikalisches Zwischenspiel, bei dem eine Gruppe junger Tibeterinnen und Tibeter Seiner Heiligkeit eine Strophe vorsang, die er auf Wunsch von Dilgo Khyentse Rinpoche für sein langes Leben verfasst hatte.

Seine Heiligkeit wandte sich danach an die Teilnehmenden der Veranstaltung: „Durch das intensive und aufrichtige Sprechen der Gebete heute wurden glückverheißende Umstände für mein langes Leben geschaffen. Für mich ist es klar, dass ich eine Verbindung zu Avalokiteshvara habe. Seit ich ein Kind war, habe ich diese Verbindung gespürt, und ich konnte dem Buddha-Dharma und den Wesen Tibets dienen. Ich hoffe immer noch, mehr als 130 Jahre alt zu werden.

In China traf ich mit Mao Zedong zusammen, der mir sagte, dass Religion Gift ist. Ich habe ihm nicht geantwortet, aber ich hatte Mitleid mit ihm. Später traf ich Nehru. Im Laufe meines Lebens habe ich Menschen getroffen, die sich für Religion interessierten, und solche, die das nicht taten. Natürlich haben die Menschen unterschiedliche geistige Veranlagungen, unterschiedliche Neigungen und Interessen, wie es in unseren Schriften klar gesagt wird. Das ist ganz natürlich.

Wir müssen uns also mit Methoden befassen, die den geistigen Veranlagungen der Menschen entsprechen, um sie glücklich zu machen und ihre Leiden zu lindern. Selbst Menschen ohne religiösen Glauben streben danach, glücklich zu sein und Leiden zu vermeiden. Moderne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprechen nicht viel über Religion, aber auch sie streben danach, glücklich und ohne Leiden zu sein. Jeder tut sein Bestes, um glücklich zu sein und Leid zu vermeiden. Wir Tibeterinnen und Tibeter wollen nicht leiden, wir wollen glücklich sein.

Wir leben schon seit Jahrhunderten in Tibet. Wir haben zu Jowo Lokeshvara und Jo Yisshin Norbu gebetet und kollektives Karma geschaffen. Wir, mich eingeschlossen, mussten aus unserem Land fliehen. Und obwohl wir physisch getrennt sind, bleibe ich tief in meinem Herzen Jowo Lokeshvara immer treu. Wir alle wissen, dass Avalokiteshvara seine Segnungen gibt. Ich habe klare Hinweise erhalten, dass sein Segen hier bei mir ist.

Sobald ich morgens aufwache, spreche ich ein Gebet und denke über Bodhichitta nach, um die Ziele von mir und anderen zu erfüllen. Auf diese Weise erzeuge ich den Erleuchtungsgeist. Ich habe immer die Absicht und bete, dass ich allen Wesen, auch den Tieren, helfen kann. In den letzten vielen Jahren war Avalokiteshvara auf meinem Scheitel. Ich spüre, dass sein Segen immer da ist und auf mich fällt.

Menschen wie ihr bringt Opfer für mein langes Leben. Eure Hingabe ist unerschütterlich und zielgerichtet. Wenn wir unseren zielgerichteten Glauben an Avalokiteshvara beibehalten und Bittgebete an ihn richten, wird dies zu Ergebnissen führen. Auch ich werde solche Gebete sprechen.

Ich stamme aus Dhomey, dem nordöstlichen Teil Tibets, und wenn ich mir die verschiedenen Prophezeiungen ansehe, habe ich das Gefühl, dass ich den Segen Avalokiteshvaras habe, und ich habe bisher mein Bestes getan. Und ich hoffe, dass ich noch weitere 30 oder 40 Jahre leben werde.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama bei seiner Ansprache an die Versammlung während der Langlebensgebete im tibetischen Haupttempel in Dharamsala, HP, Indien, am 5. Juli 2025. Foto: Tenzin Choejor.

Wir haben unser Land verloren und leben in Indien im Exil, aber ich konnte den Wesen nützen. Wenn ich hier in Dharamsala lebe, habe ich vor, den Wesen und dem Dharma so viel Nutzen zu bringen, wie ich kann. Ich visualisiere Avalokiteshvara auf dem Scheitel meines Kopfes und vertraue auf ihn. Auch ihr solltet Gebete an Avalokiteshvara richten.

Die Essenz des Buddha-Dharma ist Bodhichitta. Wir sprechen dieses Gebet – um die Ziele von mir und anderen zu erfüllen, erzeuge ich den Erleuchtungsgeist. Ihr solltet das auch tun. Das ist alles, ich danke euch.“

Seiner Heiligkeit wurde ein Dankesmandala dargebracht als Dank dafür, dass er sich bereit erklärt hatte, 100 Äonen zu bleiben.

Die Lamas setzten ihre traditionellen Hüte in ihren verschiedenen Formen und Farben auf, während das Gebet für das nicht-sektiererische Gedeihen des Buddha-Dharma rezitiert wurde. Alle standen auf, als das Ghoton-Lied gesungen wurde.

Musiker aus der Mongolei beim Auftritt, als Seine Heiligkeit der Dalai Lama im Anschluss an die Langlebensgebete den tibetischen Haupttempel in Dharamsala, HP, Indien, am 5. Juli 2025 verlässt. Foto: Tenzin Choejor.

Seine Heiligkeit verließ den Tempel, grüßte die Gäste und lächelte und winkte den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern entlang seines Weges zum Aufzug zu. Vom Rand des Innenhofs fuhr er mit einem Golfwagen mit einem strahlendes Lächeln zurück zu seiner Residenz.

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Botschaft Seiner Heiligkeit des Dalai Lama zum 90. Geburtstag https://de.dalailama.com/news/botschaft-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama-zum-90-geburtstag Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/botschaft-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama-zum-90-geburtstag Anlässlich meines 90. Geburtstages habe ich erfahren, dass sich viele Menschen – darunter auch Mitglieder tibetischer Gemeinschaften – zu Feierlichkeiten versammeln. Es berührt mich zutiefst, dass zahlreiche von Ihnen diesen Anlass nutzen, um Initiativen ins Leben zu rufen, die die Werte von Mitgefühl, Warmherzigkeit und Altruismus in den Mittelpunkt stellen.

Ich bin ein einfacher buddhistischer Mönch und pflege gewöhnlich nicht, meinen Geburtstag zu feiern. Da Sie jedoch aus eigener Initiative Veranstaltungen zu meinem Geburtstag organisieren, möchte ich die Gelegenheit nutzen, einige Gedanken mit Ihnen zu teilen.

Zwar ist materieller Fortschritt wichtig, doch ebenso wesentlich ist es, inneren Frieden zu entwickeln – durch die Kultivierung eines guten Herzens und durch Mitgefühl, das nicht nur nahestehenden Menschen, sondern allen fühlenden Wesen gilt. Auf diese Weise leisten Sie einen wertvollen Beitrag dazu, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Ich selbst werde mich weiterhin mit Entschlossenheit meinen grundlegenden Verpflichtungen widmen: der Förderung menschlicher Werte, der Unterstützung von Harmonie zwischen den Religionen und dem Erhalt der uralten indischen Weisheit, welche die Funktionsweise von Geist und Emotionen tiefgründig erklärt. Ebenso werde ich mich für den Schutz der tibetischen Kultur und des tibetischen Erbes einsetzen – beides enthält durch seine Ausrichtung auf inneren Frieden und Mitgefühl großes Potenzial, der heutigen Welt einen bedeutenden Beitrag zu leisten.

Mut und Kraft in meinem täglichen Leben schöpfe ich aus den Lehren des Buddha und indischer Meister wie Shantideva. Seine Worte begleiten mich stetig:

Solange der Raum besteht,
Solange fühlende Wesen existieren,
Bis dahin möge auch ich verweilen,
Um das Leid der Welt zu lindern.

Ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie meinen Geburtstag zum Anlass nehmen, um Mitgefühl und inneren Frieden zu pflegen und weiterzugeben.

Tashi Deleg und mit Gebeten,

Dalai Lama
5. Juli 2025

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