Der 14. Dalai Lama https://de.dalailama.com/ en-us Glückwünsche an den neuen Premierminister der Mongolei https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-den-neuen-premierminister-der-mongolei Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-den-neuen-premierminister-der-mongolei Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien, 13. Juni 2025 - Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat Zandanshatar Gombojav zu seiner Wahl zum Premierminister der Mongolei gratuliert.

„Ich hatte 1979 erstmals die Gelegenheit, Ihr Land zu besuchen“, schrieb Seine Heiligkeit. „Ich erinnere mich mit Wärme an diesen Besuch und an die weiteren Male, die ich seither in die Mongolei reisen durfte. Es ermutigt mich sehr zu sehen, mit welchem Interesse und welcher Begeisterung Menschen jeden Alters in der Mongolei sich für die Förderung grundlegender menschlicher Werte einsetzen und danach streben, traditionelles buddhistisches Wissen mit moderner Bildung zu verbinden.“

„Wie Sie wissen, verbindet Mongolen und Tibeter seit jeher eine enge, geschwisterliche Beziehung. Seit der Zeit des dritten Dalai Lama, Sonam Gyatso, pflegen die Dalai Lamas eine besondere, enge Verbindung mit dem mongolischen Volk.“

„Wie ich bei meinen Besuchen in der Mongolei bereits erwähnt habe, gibt es zwar auch andere religiöse Traditionen im Land, doch ist es der Buddhismus, der die Identität, Kultur und das spirituelle Leben Ihres Volkes historisch geprägt hat. Da die Lehren des Buddha grundlegende menschliche Werte wie Mitgefühl und Gewaltlosigkeit betonen, können sie allen Menschen von Nutzen sein – unabhängig von deren persönlichem Glauben. Ich vertraue darauf, dass Sie und Ihre Regierung sich weiterhin für die Bewahrung und Förderung dieser Werte einsetzen werden.“

„Ich bewundere die beeindruckenden Fortschritte, die die Mongolei im Laufe der Jahre in allen Lebensbereichen gemacht hat. Solche weitreichenden Erfolge sind umso bedeutsamer, wenn sie das Leben von armen und benachteiligten Menschen konkret verbessern.“

Seine Heiligkeit schloss seinen Brief mit den besten Wünschen für den neuen Premierminister und viel Erfolg bei der Erfüllung der Hoffnungen und Erwartungen des mongolischen Volkes.

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Gratulation an den Präsidenten der Republik Korea https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-den-präsidenten-der-republik-korea Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-den-präsidenten-der-republik-korea Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat heute Morgen an Lee Jae-myung geschrieben, um ihm zu seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Korea zu gratulieren.

„Die Welt durchlebt gegenwärtig sehr herausfordernde Zeiten“, schrieb er, „zugleich wächst jedoch das Bewusstsein für unsere gegenseitige Abhängigkeit und die Verbundenheit der Menschheit. Ein dauerhafter Frieden auf der koreanischen Halbinsel ist für die gesamte Welt von entscheidender Bedeutung. Ich bin zuversichtlich, dass Sie weiterhin beharrliche Anstrengungen unternehmen werden, um durch Diplomatie und Dialog einen dauerhaften Frieden in der Region zu sichern.“

„In den letzten Jahren hat eine wachsende Zahl koreanischer Buddhisten Interesse daran gezeigt, an den Studienzentren zu lernen, die wir in Indien wiederaufgebaut haben. Gleichzeitig treffe ich regelmäßig koreanische buddhistische Brüder und Schwestern, die auf Pilgerreise nach Indien kommen.“

„Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Bewältigung der bevorstehenden Herausforderungen, bei der Erfüllung der Hoffnungen und Erwartungen des koreanischen Volkes und bei Ihrem Beitrag zu einer harmonischeren und friedvolleren Welt.“

Seine Heiligkeit schloss mit dem Ausdruck seiner Gebete und besten Wünsche.

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Mit den herzlichsten Grüßen an Seine Heiligkeit Papst Leo XIV. https://de.dalailama.com/news/mit-den-herzlichsten-grüßen-an-seine-heiligkeit-papst-leo-xiv Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/mit-den-herzlichsten-grüßen-an-seine-heiligkeit-papst-leo-xiv Heute Morgen schrieb Seine Heiligkeit der Dalai Lama an Seine Heiligkeit Papst Leo XIV., um ihm seine herzlichsten Grüße zu seiner Wahl zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zu übermitteln.

„Ich bin sehr glücklich, mehrere Ihrer Vorgänger getroffen und freundliche Gespräche mit ihnen geführt zu haben“, schrieb er. „Über mehr als vier Jahrzehnte hinweg habe ich auch an einem bedeutsamen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener religiöser Traditionen teilgenommen – darunter auch mit meinen christlichen Brüdern und Schwestern. Mit einem festen Glauben an die Verbundenheit der Menschheit betrachte ich die Förderung der interreligiösen Harmonie als eine der wichtigsten Verpflichtungen meines Lebens. Besonders bewegt war ich von meiner Teilnahme an dem grossen interreligiösen Treffen, das Papst Johannes Paul II. im Jahr 1986 in Assisi organisiert hat.“

„In einer Zeit, in der die Welt mit so vielen Herausforderungen konfrontiert ist, bringt Ihre Wahl neue Hoffnung – nicht nur für die katholische Gemeinschaft, sondern für alle Menschen, die ein glücklicheres Leben in einer barmherzigeren und friedlicheren Welt anstreben.“

Seine Heiligkeit schloss seinen Brief mit seinen Gebeten und guten Wünschen.

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Gratulation an Friedrich Merz, Bundeskanzler von Deutschland https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-friedrich-merz-bundeskanzler-von-deutschland Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-friedrich-merz-bundeskanzler-von-deutschland Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Heute Morgen hat Seine Heiligkeit der Dalai Lama an Friedrich Merz geschrieben, um ihm zur Wahl zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu gratulieren.

„Seit meiner Kindheit fühle ich eine besondere Verbundenheit mit den Menschen in Deutschland“, schrieb er. „Im Laufe der Jahre hatte ich mehrfach die Gelegenheit, Ihr Land zu besuchen. Ich schätze die Unterstützung, die das deutsche Volk dem gewaltlosen Einsatz des tibetischen Volkes für Freiheit und Würde entgegenbringt, ebenso wie das aufrichtige Interesse an meinen Bemühungen, grundlegende menschliche Werte wie Mitgefühl, die Verbundenheit der Menschheit und interreligiöse Harmonie zu fördern.“

„Die Welt steht heute vor zahlreichen Herausforderungen. Ich bin zuversichtlich, dass Sie in dieser schwierigen Zeit eine verantwortungsvolle und weitsichtige Führungsrolle übernehmen werden. Ich möchte zudem betonen, wie sehr ich den Geist der Europäischen Union bewundere, der das kollektive Interesse und das Wohlergehen aller Mitgliedstaaten in den Mittelpunkt stellt. Ich bin überzeugt, dass dieser kooperative Ansatz anderen Ländern als Inspiration dienen und zu mehr Frieden und Wohlstand in der Welt beitragen kann.“

Seine Heiligkeit wünschte dem neuen Bundeskanzler viel Erfolg bei der Erfüllung der Hoffnungen und Erwartungen des deutschen Volkes sowie bei seinem Beitrag zu einer mitfühlenderen und friedlicheren Welt.

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Gratulation an Anthony Albanese, Premierminister von Australien https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-anthony-albanese-premierminister-von-australien Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-anthony-albanese-premierminister-von-australien Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat heute Morgen an Anthony Albanese geschrieben, um ihm zu seiner Wiederwahl als Premierminister nach dem Wahlsieg seiner Partei bei den australischen Parlamentswahlen zu gratulieren.

„Es war mir ein Privileg, Australien im Laufe der Jahre mehrfach besuchen zu dürfen“, schrieb er. „Die Freundschaft und Herzlichkeit, die mir von meinen australischen Brüdern und Schwestern entgegengebracht wurden, haben mich tief berührt. Besonders ermutigt hat mich ihr Interesse und ihre Offenheit gegenüber meinen Bemühungen, die grundlegenden menschlichen Werte wie Güte, Mitgefühl, das Bewusstsein für die Einheit der Menschheit und die interreligiöse Harmonie zu fördern.“

„Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um der australischen Regierung und dem Volk Australiens meinen tief empfundenen Dank für ihr anhaltendes Interesse und ihre Unterstützung für die Freiheit und Würde des tibetischen Volkes auszusprechen.“

„Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Bewältigung der Herausforderungen, die vor Ihnen liegen, und bei der Erfüllung der Hoffnungen und Erwartungen des australischen Volkes.“

Seine Heiligkeit schloss das Schreiben mit seinen Gebeten und besten Wünschen.

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Glückwünsche an Mark Carney, Premierminister von Kanada https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-mark-carney-premierminister-von-kanada Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/glückwünsche-an-mark-carney-premierminister-von-kanada Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat Mark Carney, dem neuen Premierminister von Kanada, ein Glückwunschschreiben übermittelt, in dem er ihm zum Wahlsieg seiner Partei unter seiner Führung gratuliert.

„Während meiner Besuche in Kanada im Laufe der Jahre“, schrieb er, „war ich tief berührt von der Herzlichkeit, Freundschaft und Zuneigung, die mir von den Kanadierinnen und Kanadiern entgegengebracht wurde. Es ist mir zudem eine große Ehre, kanadischer Ehrenbürger zu sein. Ich bewundere Kanada sehr – ein Land, das für seine multikulturelle Gesellschaft und seine lebendige Demokratie bekannt ist.“

„Wie ich bereits gegenüber Ihren Vorgängern betont habe, möchte ich der Regierung und dem Volk Kanadas meinen aufrichtigen Dank für die anhaltende Unterstützung und Solidarität mit dem tibetischen Volk aussprechen.“

„Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Erfüllung der Hoffnungen und Erwartungen der Kanadierinnen und Kanadier sowie bei Ihrem Einsatz für Frieden und Stabilität in der Welt.“

Seine Heiligkeit schloss das Schreiben mit seinen Gebeten und besten Wünschen.

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Anteilnahme am Tod Seiner Heiligkeit Papst Franziskus https://de.dalailama.com/news/beileid-zum-tod-seiner-heiligkeit-papst-franziskus Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/beileid-zum-tod-seiner-heiligkeit-papst-franziskus Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat dem Hochwürdigsten Leopoldo Girelli, dem Apostolischen Nuntius in Indien, geschrieben, um seine Trauer über den Tod Seiner Heiligkeit Papst Franziskus auszudrücken. Er schrieb, dass er seinen geistlichen Brüdern, Schwestern und seinen Anhängern in der ganzen Welt seine Gebete und sein Beileid ausspricht.

Er schrieb weiter: „Seine Heiligkeit Papst Franziskus hat sich dem Dienst am Nächsten gewidmet, indem er durch sein eigenes Handeln immer wieder gezeigt hat, wie man ein einfaches, aber bedeutungsvolles Leben führen kann. Die beste Würdigung, die wir ihm erweisen können, ist, ein warmherziger Mensch zu sein und anderen zu dienen, wo immer und auf welche Weise auch immer wir können.“

Seine Heiligkeit schloss seinen Brief mit den Worten „Mit meinen Gebeten“.

Die tibetische Gemeinschaft wird eine Veranstaltung zum Gedenken an den Tod Seiner Heiligkeit Papst Franziskus im Tsuglagkhang, dem Haupttempel der Tibeterinnen und Tibeter, hier in Dharamsala organisieren.

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Menschen aus Spiti beten für das lange Leben Seiner Heiligkeit https://de.dalailama.com/news/menschen-aus-spiti-beten-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/menschen-aus-spiti-beten-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Heute Morgen ging Seine Heiligkeit der Dalai Lama vom Tor zu seiner Residenz durch den Innenhof zur Veranda unter dem Tsuglagkhang, dem tibetischen Haupttempel. Serkong Rinpoche, der in Spiti geboren ist, leitete mit Weihrauch in der Hand den Weg. An einem Tisch, auf dem verschiedene Gegenstände wie Malas, Statuen und Bilder unterschiedlicher Gottheiten ausgelegt waren, hielt Seine Heiligkeit an, um sie zu segnen. Frauen in der traditionellen Kleidung der Region Spiti und mit Milch und Quark gefüllte Krüge in den Händen haltend standen entlang des Weges, um Seine Heiligkeit zu begrüßen. Seine Heiligkeit lächelte herzlich und winkte den etwa 1.300 Menschen aller Altersgruppen aus Spiti zu, die sich im Hof versammelt hatten.

Nachdem Seine Heiligkeit Platz genommen hatte, überreichte ihm Serkong Rinpoche ein Mandala und Darstellungen von Körper, Rede und Geist des Buddha. Dann setzte er sich zur Rechten Seiner Heiligkeit neben einen kleinen Jungen, der Tanzin Yondan heißt und der die Reinkarnation des früheren Abtes von Tabo, Geshe Sonam Wangdui, ist. Eine Gruppe, die das Volk von Spiti repräsentierte, trug eine Reihe von Opfergaben an dem Thron vorbei und alle Anwesenden rezitierten das Gebet für ein langes Leben Seiner Heiligkeit, das von seinen beiden Tutoren Ling Rinpoche und Trijang Rinpoche verfasst wurde.

Seine Heiligkeit sprach dann zu den versammelten Menschen: „Meine Dharma-Freunde, ich möchte euch sagen, dass ich, als ich ins indische Exil kam, sah, dass es in den nordwestlichen Regionen Indiens Gemeinschaften von Menschen gab, die ihren Glauben und ihr Vertrauen in mich setzten. Die Menschen in Tibet haben ein tiefes Vertrauen in mich. Und ihr Menschen aus Spiti und der Transhimalaya-Region habt eine ähnliche Hingabe gezeigt und mir geholfen, wo ihr konntet. Ihr seid loyal und hingebungsvoll.

Ich trage den Namen Dalai Lama, was an sich nicht viel bedeutet, aber seit ich als Kind erkannt wurde, habe ich Geist und Bewusstsein (Tibetisch: lo rig) und buddhistische Logik (Tibetisch: ta rig) sowie die Vollkommenheit der Weisheit und die Philosophie des mittleren Weges studiert. Dann kam das höhere Wissen (Abhidharma), das ich schwierig fand, weil vieles von dem, was es enthält, nicht verifiziert werden kann. Als nächstes studierte ich Vinaya und danach Tantra.

Ich habe beobachtet, dass der Buddhismus sehr viel zu bieten hat, wenn es darum geht, die Funktionsweise des Geistes zu verstehen und mit unseren Emotionen umzugehen. Mein Glaube an Buddha gründet sich auf das Verständnis seiner Lehren. Deshalb meditiere ich jeden Morgen, sobald ich aufwache, über den Erleuchtungsgeist und die Sicht der Leerheit.

Darüber hinaus rate ich den Menschen, wann immer ich kann, freundlich zu sein und erkläre ihnen, dass die Dinge leer von inhärenter Existenz sind.

In China haben die Menschen zwar einen Glauben, aber sie studieren nicht sehr viel. Deshalb denke ich, dass unsere tibetische Tradition interessierten Chinesinnen und Chinesen helfen könnte, den Buddhismus besser zu verstehen.

Diejenigen von euch, die sich für die Lehre des Buddha interessieren, wissen vielleicht, dass es nicht so sehr um Gebete und Rezitationen geht. Was wir tun müssen, ist studieren. Wenn wir dann verstehen, wie die Lehre funktioniert, haben wir einen Glauben, der auf Wissen basiert.

Heute habt ihr Menschen aus Spiti und insbesondere aus der Region um Tabo Gebete für mein langes Leben gesprochen. Ich glaube, dass die Wirksamkeit solcher Gebete nicht davon abhängt, ob man eine Woche lang betet, sondern davon, ob man das Gebet aus der Tiefe des Herzens spricht. Hier lebe ich, und ihr seid mit der ausdrücklichen Absicht hergekommen, für mein langes Leben zu beten. Ihr habt dies mit einem starken Gefühl der Zuneigung und des Respekts getan und dafür danke ich euch.“

Seine Heiligkeit erklärte, dass die vielen Menschen, die sich vor ihm versammelt hatten, darum gebeten hatten, dass er heute eine kurze Unterweisung gibt. Er erinnerte daran, dass der Buddha, bewegt durch das Leiden anderer, sein bequemes königliches Leben aufgab und sich auf der Suche nach einer Lösung der Askese widmete. Schließlich erlangte er in Bodhgaya die Erleuchtung, eine Errungenschaft, die viel bedeutsamer ist als das Erreichen einfacher Zufriedenheit in diesem Leben allein.

Seine Heiligkeit kündigte an, dass er nun eine kurze Zeremonie zur Erzeugung des Erleuchtungsgeist durchführen werde. Er wies darauf hin, dass die Menschen vor ihm sich aus einsgerichtetem Glauben versammelt hätten und dass das Band zwischen ihnen und ihm stark sei.

Er erläuterte: „Ich bin ein Schüler des Buddha, ein buddhistischer Mönch. Ich erhielt die Ordination als Novize und dann als Bhikshu, d. h. als voll ordinierter Mönch, vor der Jowo-Statue in Lhasa. Ich bin ein aufrichtiger Anhänger des Buddha, jemand, der sich stark damit identifiziert, ein buddhistischer Mönch zu sein. Ich halte mich an die drei Gelübde, das Pratimoskha-, das Bodhisattva- und das tantrische Gelübde.

Vor nicht allzu langer Zeit war ich in einem Tempel, wo ich eine Vision des Buddha vor mir hatte. Er winkte mir zu und ich ging zu ihm. Er schien sich über mich zu freuen und berührte mich am Kopf. Ich hatte ihm nur eine einzige Schokolade anzubieten, die er annahm. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass ich durch das Einhalten der drei Gelübde und das Unterrichten anderer eine Darbringung meiner Praxis für Buddha gemacht hatte.

In ähnlicher Weise habt ihr diese Gebete für mein langes Leben dargebracht, nicht aus einem Gefühl der Verpflichtung heraus, sondern weil ihr wirklich wünscht, dass ich lange lebe. Dies ist eine wahre Gabe für ein langes Leben, und ich nehme sie gerne an.

Die Essenz des Dharma ist Bodhichitta, und um es jetzt zu erzeugen, wiederholt bitte diese Zeilen nachdem ich sie gesprochen habe – wir werden sie dreimal sprechen:

Bis zu meiner Erleuchtung nehme ich Zuflucht
zu Buddha, dem Dharma und der höchsten Gemeinschaft.
Durch die Ansammlung von Verdiensten,
die durch Freigiebigkeit und andere (Vollkommenheiten) erreicht werden,
möge ich die Buddhaschaft erreichen, um allen fühlenden Wesen zu nützen.

Der Buddha erklärte, dass die Dinge auf eine bestimmte Art und Weise erscheinen, aber sie existieren nicht wirklich so, wie sie erscheinen. Wenn ihr alles, was euch erscheint, analysiert, werdet ihr feststellen, dass nichts davon an und für sich existiert. Die Dinge existieren nicht aus sich selbst heraus, sie existieren nur durch ihre Benennung.

Wenn ihr mich anseht, könnt ihr fragen: Ist der Dalai Lama in seinem Kopf, seiner Stirn, seinem Oberkörper, seinen Beinen? Nichts von alledem ist der Dalai Lama. Er ist weder die Teile seines Körpers noch seine Stimme. Der Dalai Lama existiert durch die Benennung dieser Teile. Dass die Dinge nur durch ihre Benennung existieren, ist die kraftvollste Lehre des Buddha. Unser widerspenstiger Geist neigt jedoch dazu, sich an die Vorstellung zu klammern, dass die Dinge so existieren, wie sie erscheinen.

Wenn ihr mich nicht in den Teilen meines Körpers findet, bedeutet das, dass ich nicht existiere? Nein, aber die Analyse zeigt, dass ich nur durch die Benennung existiere.“

Seine Heiligkeit bat dann die Anwesenden, ihm nachzusprechen, während er die Mantras von Buddha, Avalokiteshvara, Tara und Padmasambhava sprach.

Zum Abschluss der Langlebenszeremonie sang eine Gruppe von Frauen aus Tabo, die alle einen grünen Spiti-Umhang trugen, glücksverheißende Verse für Seine Heiligkeit, der sich ihnen zuwandte und ihnen aufmerksam zuhörte. Dann setzte er sich in die Mitte der Menge, während Fotos von allen gemacht wurden.

Anschließend fuhr Seine Heiligkeit mit dem Aufzug zum Haupttempel hinauf, wo eine Gruppe von Mönchen des Klosters Namgyal Rituale zur Anrufung des Vajrakilaya (Dorje Phurba) durchführte. Die Mönche hatten bereits ein Mandala und eine Reihe von Ritualkuchen hergestellt, um Pillen zu weihen, die später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Seine Heiligkeit setzte sich auf einen Stuhl vor dem Thron und nahm etwa eine Viertelstunde lang an den Rezitationen teil.

Danach verließ er den Tempel, fuhr mit dem Aufzug hinunter in den Innenhof und ging zum elektrischen Golfwagen, der ihn nach Hause bringen sollte. Dabei lächelte und winkte dabei den Zuschauern zu.

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Darbringung von Gebeten für ein langes Leben durch die Tradition der Drukpa Kagyu https://de.dalailama.com/news/darbringung-von-gebeten-für-ein-langes-leben-durch-die-tradition-der-drukpa-kagyu Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/darbringung-von-gebeten-für-ein-langes-leben-durch-die-tradition-der-drukpa-kagyu Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Es war ein strahlender Morgen, als Seine Heiligkeit der Dalai Lama heute am Tor zu seiner Residenz von dem ehrwürdigen Thuksey Rinpoche und anderen begrüßt wurde. Anschließend fuhr er in einem Golfwagen zum Fuße des Tsuglagkhang, dem tibetischen Haupttempel.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama trifft im tibetischen Haupttempel ein, um an den Langlebensgebeten teilzunehmen, die ihm von Mitgliedern der Drukpa-Kagyü-Tradition dargebracht werden. Dharamsala, HP, Indien, 2. April 2025. Foto: Tenzin Choejor.

Der mittlere Gang des Innenhofs war von Mönchen und Nonnen gesäumt, die ihn begrüßten. Seine Heiligkeit wurde von Mönchen begleitet, die auf buddhistischen Hörnern spielten und einen zeremoniellen Schirm trugen. Er fuhr mit einem Aufzug in das Hauptgeschoss und ging um den Kalachakra-Tempel und den Tsuglagkhang herum, bevor er den Haupttempel betrat und auf dem Thron Platz nahm. Thuksey Rinpoche, der die Zeremonie leitete, überreichte zur Begrüßung einen Seidenschal.

Die heutige Zeremonie basierte auf einem Amitayus-Ritual mit dem Titel Ein Leben, eine Vase. Unter den etwa 5.000 Anwesenden befanden sich etwas mehr als 300 Mönche, Nonnen und Tokden, d. h. Mönche, die ihr Leben in einer Meditationsklausur verbringen, der Tradition Drukpa Kagyü. Sie saßen in der Mitte des Tempels. Mitglieder des tibetischen Exilparlaments saßen an der Seite des Tempels zur Linken Seiner Heiligkeit, während die Sekretäre der tibetischen Zentralverwaltung an der Seite zu seiner Rechten saßen. Links vom Thron saßen amtierende und ehemalige Kalöns, rechts davon Trulshik Rinpoche, Gyutö Khensur, Segyu Khenpo, der Tashi Lhunpo Khenpo und der Drepung Loseling Khensur.

Die Zeremonie begann mit dem Gebet der drei Kontinua, dessen Reziation von einem männlichen und einem weiblichen Rezitationsleiter angeführt wurde, die durch den gleichmäßigen Rhythmus von Zimbeln, Hörnern und Trommeln unterstützt wurden. Tee und süßer Reis wurden den Anwesenden serviert.

Vor dem Thron war ein Tisch aufgebaut, auf dem fünf rituelle Kuchen in den Farben Weiß, Gelb, Rot, Grün und Blau standen. Fünf Mönche, die als Dakinis gekleidet waren, betraten den Tempel und trugen kunstvolle Seidenbrokatgewänder und fünfblättrige Kronen. Sie versammelten sich vor dem Thron, wo sie tanzten. Der Zweck dieses Teils der Zeremonie war es, die Dakinis von ihrem Wunsch abzulenken, den Lama in ihr reines Land zu bringen. Nachdem ihnen Verse dargebracht und jeweils ein ritueller Kuchen überreicht worden war, der als eine Art Lösegeld diente, umkreisten die Dakinis nacheinander den Thron und verließen den Tempel.

Mönche in Dakini-Gewändern führen rituelle Handlungen während der Langlebensgebete für Seine Heiligkeit den Dalai Lama im tibetischen Haupttempel in Dharamsala, HP, Indien, am 2. April 2025 aus. Foto: Ehrw. Zamling Norbu.

Die Gebete wurden fortgesetzt, unter anderem mit Zeilen wie: „Bitte segne den Lama, dass er lange lebt; möge der Lama 100 Äonen lang leben.“ Das siebengliedrige Gebet aus dem Samantabhadra-Gebet wurde rezitiert. Thuksey Rinpoche trat vor und überreichte Seiner Heiligkeit einen rot-blauen Hut, der wie eine Baskenmütze aussieht und auf eine Episode aus dem Leben von Tsangpa Gyare zurückgeht, der die Drukpa-Linie gründete. Seine Heiligkeit setzte ihn auf.

Thuksey Rinpoche, Tulku Sangye Dorje und Gyarawa Rinpoche brachten Seiner Heiligkeit ein großes Mandala dar, gefolgt von Darstellungen des Körpers, der Rede und des Geistes des Buddha, einem Vajra, einer Glocke, einem Damaru und einem Phurba sowie anderen Symbolen. Eine Prozession von Personen, die glücksverheißende Symbole, Geschenke in Form von Büchern, Stoffen, Getreide usw. trugen, zog durch den Tempel.

Es wurden Gebete für ein langes Leben Seiner Heiligkeit gesprochen, in denen es hieß: „Es gibt kein anderes Reines Land wie dieses, bitte bleib hier. Es gibt keinen anderen Thron wie diesen, fest wie der Berg Meru, bitte bleibe hier.“

Als die Zeremonie zu Ende ging, überreichte Thuksey Rinpoche Seiner Heiligkeit die acht verheißungsvollen Substanzen, gefolgt von Pillen für langes Leben und dem Nektar der Langlebigkeit. Nach der Bitte um Nachsicht für etwaige Fehler oder Versäumnisse wurden die mit dem Ritual gesammelten Verdienste gewidmet, damit alle fühlenden Wesen die beiden Ansammlungen von Verdienst und Weisheit vervollständigen können und sie die Körper eines Buddhas erlangen können. Es wurde das Gebet Das Leuchten der Lehre (Ein Gebet für das lange Bestehen des Dharma) rezitiert, das Seine Heiligkeit verfasst hat.

Mitglieder der Drukpa-Kagyü-Tradition stehen mit Opfergaben für Seine Heiligkeit den Dalai Lama in einer Reihe während der Langlebensgebete im tibetischen Haupttempel in Dharamsala, HP, Indien, am 2. April 2025. Foto: Tenzin Choejor.

Seine Heiligkeit wandte sich an die Versammlung: „Heute haben Mitglieder der Drukpa Kagyu dieses Langlebensopfer dargebracht. Als ich auf dem Weg hierher war, fühlte ich mich froh und irgendwie freudig gestimmt, bei dieser Zeremonie dabei zu sein. Ihr habt dem Buddhadharma gut gedient, so dass ich mich glücklich fühlte, heute hier zu sein. Wenn wir für das Gedeihen des Dharma beten, geht es nicht um den Bau von Klöstern und Tempeln, sondern um unsere eigene Praxis, darum, Vertrauen in unsere Praxis zu gewinnen. Bei der Praxis geht es nicht um äußere Entwicklungen. Sie beinhaltet das Studium des Inhalts der drei Körbe, der drei Sammlungen der Lehre, und die Verwirklichung dessen ist das, was wir mit dem Leuchten der Lehre meinen.

Ich habe studiert, debattiert und logische Beweisführung angewendet. Ich habe unter der Anleitung meiner Lehrer die Vollkommenheit der Weisheit, die mittlere Sichtweise und so weiter studiert. Auch ihr könnt den Dharma studieren und euch von der Lehre durchdrungen fühlen. Das wird euch glücklich machen. So habe ich mein Leben gelebt. Auch ihr könnt euch auf die Praxis der drei Übungen einlassen, und wenn ihr auch über die Bedeutung der Leerheit nachdenken könnt, bis ihr eine Art Gefühl dafür bekommt, ein Gefühl für den Geschmack der Leerheit, dann werdet ihr inneren Frieden erlangen.

Bei der Überwindung von Hindernissen geht es nicht notwendigerweise um etwas, das außerhalb von uns liegt. Wenn ihr in der Lage seid, die Praxis von Bodhichitta und Leerheit zu integrieren, werdet ihr euch bei allen Schwierigkeiten, denen ihr gegenübersteht, nicht entmutigt oder verzagt fühlen, sondern euer Herz wird mit Freude erfüllt sein.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama spricht zur Versammlung während der Langlebensgebete, die ihm von Mitgliedern der Drukpa-Kagyü-Tradition im tibetischen Haupttempel in Dharamsala, HP, Indien, am 2. April 2025 dargebracht wurden. Foto: Tenzin Choejor.

Wenn es um die Bewahrung des Dharma geht, sind wir wie die indischen Meister, die als die sechs Ornamente und die zwei Höchsten bekannt sind, Anhänger des Dharma, Anhänger des Buddha selbst. Die erleuchtete Tätigkeit des Buddha, insbesondere seine Lehre, kann aus vielen Blickwinkeln betrachtet werden. Sie ist weit und offen, nicht etwas Enges und Begrenztes.

Was den Text Schatzhaus des höheren Wissens (Abhidharmakośa) und dessen Beschreibung der Kosmologie betrifft, weiß ich nicht, was Vasubandhu sagen würde, wenn er heute hier wäre (und von der Wissenschaft lernen könnte). Ich habe jedoch die Texte Schmuck der klaren Erkenntnis (Abhisamayālaṃkāra), Eintritt in den mittleren Weg (Madhyamakāvatāra) und Pramāṇavārttika (Kommentar zur gültigen Erkenntnis) auswendig gelernt. Diese Texte sind sehr gut und sehr nützlich, weil sie die Natur der Dinge kritisch analysieren.

Wenn moderne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich für die Funktionsweise des Geistes und der Emotionen interessieren, wenden sie sich an uns, um zu erfahren, was wir über diese Dinge zu sagen haben, und sie sind dankbar dafür. Sie interessieren sich nicht für den religiösen Aspekt der Lehren des Buddha, sondern dafür, wie die buddhistische Wissenschaft die Funktionsweise des Geistes und der Gefühle erklärt. Wir führen bedeutende und sinnvolle Diskussionen.

Als Anhänger des Buddha sollten auch wir etwas über den Geist und die Gefühle lernen. Als Buddha lebte, war die gesamte Gemeinschaft von Ruhe und Frieden durchdrungen. Wenn wir das nachahmen können, wird es uns zugute kommen und gut für den Dharma als Ganzes sein. Es wird auch andere dazu inspirieren, friedlich zu sein.

Als Anhänger des Buddha meditiere ich, sobald ich morgens aufwache, über den Erleuchtungsgeist und die Sicht der Leerheit. Ich finde das entspannend. Es gibt mir inneren Frieden. Und wenn ich Belehrungen aus den drei Körben gebe, wissen die Leute das zu schätzen.

Ordensmitglieder im Publikum hören den Worten Seiner Heiligkeit des Dalai Lama während der Langlebensgebete im tibetischen Haupttempel in Dharamsala, HP, Indien, am 2. April 2025 zu. Foto: Ehrw. Zamling Norbu.

Ohne über vergangene und zukünftige Leben zu sprechen, versuche ich den Menschen zu erklären, wie sie in dieser Welt, hier und jetzt, Frieden im Geist entwickeln können, indem sie ein Verständnis für unseren Geist und unsere Emotionen entwickeln. Viele Menschen wissen das zu schätzen, besonders moderne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Beispiel aus den Themenbereichen Neurowissenschaft und Psychologie.

Wenn es um den Dharma geht, sollte man die Lehren studieren und lernen und dann Erfahrungen mit dem, was man gelernt hat, in sich selbst entwickeln, damit man es dann mit anderen teilen kann.“ Eine Welle des Beifalls ging durch den Tempel.

Seine Heiligkeit sagte weiterhin: „Ich danke der Tradition Drukpa Kagyu, dass sie diese Gebete für mein langes Leben darbringt. Ich tue mein Bestes mit einem aufrichtigen Herzen, um anderen zu helfen. Wenn wir mit einem aufrichtigen Herzen und mit Hingabe für das Wohlergehen anderer beten, werden die Gebete natürlich Früchte tragen.“

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Traurigkeit über das Erdbeben in Myanmar https://de.dalailama.com/news/traurigkeit-über-das-erdbeben-in-myanmar Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/traurigkeit-über-das-erdbeben-in-myanmar Thekchen Choling, Dharamshala, HP, Indien - Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat seine Traurigkeit über das verheerende Erdbeben in Myanmar zum Ausdruck gebracht, das so viele wertvolle Menschenleben beendet hat, während viele andere Menschen verletzt wurden.

Er schrieb: „Ich spreche den Familien derer, die Angehörige verloren haben, mein Beileid aus und bete für alle Menschen in Myanmar und den Nachbarländern wie Thailand, die von dieser Tragödie betroffen sind.

In der Zwischenzeit ist es ermutigend zu wissen, dass neben den UN-Organisationen auch Länder wie Indien humanitäre Hilfe senden, um die Hilfsmaßnahmen in den Erdbebengebieten zu unterstützen.

Als Zeichen meiner Solidarität mit dem Volk von Myanmar habe ich die Gaden Phodrang Stiftung des Dalai Lama gebeten, über die entsprechenden Stellen eine Spende für die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen zu leisten.“

Die Botschaft Seiner Heiligkeit schloss mit seinen Gebeten.

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Vom Kloster Nechung dargebotene Langlebensgebete https://de.dalailama.com/news/vom-kloster-nechung-dargebotene-langlebensgebete Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/vom-kloster-nechung-dargebotene-langlebensgebete Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Heute Morgen schien die Sonne am blauen Himmel, als Mönche des Klosters Nechung Langlebensgebete für Seine Heiligkeit den Dalai Lama sprachen. Die Zeremonie, die von Khochhen Rinpoche, dem Direktor des Klosters Mindrolling, geleitet wurde, fand in einem der Säle der alten Residenz Seiner Heiligkeit statt. Der Klang von Zimbeln, Trommeln und langen und kurzen Hörnern kündigte die Ankunft Seiner Heiligkeit an. Nachdem Seine Heiligkeit die Anwesenden begrüßt hatte, nahm er auf dem Thron Platz. Khochhen Rinpoche überreichte zur Begrüßung einen einen Seidenschal.

Die Gebete begannen mit einer von Seiner Heiligkeit verfassten Fürbitte an Guru Padmasambhava und wurden mit dem Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit von Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö fortgesetzt.

Es wurden Tee und zeremonieller süßer Reis serviert.

Ein Mandala wurde zusammen mit Symbolen für den Körper, die Sprache und den Geist der Erleuchtung dargebracht. Fünf Mönche, die Dakinis in Brokatkostümen und fünfblättrigen Kronen darstellten, kamen in die Halle und spielten auf Damaru-Trommeln und Glocken. Sie versammelten sich vor dem Thron. Im hinteren Teil der Halle stand eine Statue, die das Abbild Seiner Heiligkeit darstellte, mit nach außen gerichteten Handflächen, als wolle er die Halle verlassen, und einer Geste des Schutzes.

Im Rahmen der Rezitation des Langlebensgebets wurde dann den Dakinis, die den Lama in ihre reinen Länder bringen wollten, zugerufen, dass diese Statue, die alle notwendigen Segnungen erhalten hatte, für sie wertvoller sei als der lebende Lama und daher die Statue und nicht der lebende Lama mitgenommen werden sollte.

Eine Dakini nach der anderen – Vajra-Dakini, Ratna-Dakini, Padma-Dakini, Karma-Dakini und Buddha-Dakini – verließ nun ihren Platz vor dem Thron, ohne sich umzusehen, und sie versammelten sich um die Statue. Dann verließen sie die Halle und nahmen die Statue mit sich.

Das Medium des Nechung-Orakels reichte Seiner Heiligkeit Symbole des Körpers, der Sprache und des Geistes des Buddha. Das Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit von Jamyang Khyentse Rinpoche wurde noch einmal rezitiert. Es wurde darum gebeten, dass dem Lama alle Aspekte von Langlebigkeit und Ruhm aus dem gesamten Universum zuteil werden. Es folgten Darbringungen der Vase des langen Lebens, der Pillen für langes Leben und des Nektars des langen Lebens.

Das Nechung-Medium, das in der ersten Reihe, Seiner Heiligkeit zugewandt und links von Khochhen Rinpoche saß, verfiel in spontane Trance. Er trug den Kopfschmuck eines Yogi, näherte sich Seiner Heiligkeit und bat ihn, lange zum Wohl des Dharma und zum Wohl der fühlenden Wesen zu leben. Nachdem das Orakel dem Zeremonienleiter einen Seidenschal angeboten hatte, endete die Trance und das Medium wurde aus der Halle getragen.

Während eine Prozession von Menschen mit einer Vielzahl von Gaben durch die Halle zog, brachte Khochhen Rinpoche Seiner Heiligkeit die acht glücksverheißenden Symbole und die sieben königlichen Embleme dar und bat ihn, lange zu leben und weiterhin Unterweisungen zu geben. Das Medium Nechung kehrte zurück und brachte Seiner Heiligkeit die acht glücksverheißenden Substanzen dar.

Das Gebet von Jamyang Khyentse Rinpoche für das lange Leben Seiner Heiligkeit wurde zum dritten Mal rezitiert. Es folgten ein Gebet des großen fünften Dalai Lama, ein „Bittgebet der Wahren Worte unter Anrufung der Drei Juwelen“, ein Gebet von Gotsangpa und glücksverheißende Verse.

In seiner Ansprache wies Seine Heiligkeit darauf hin, dass heute im Rahmen der Zeremonie gute Gebete für sein langes Leben gesprochen worden seien. Und er sagte:

„Ich arbeite viel, um das Gedeihen der Lehre und das Wohlergehen aller fühlenden Wesen zu gewährleisten, und ich bete, dass ich dies auch weiterhin tun kann. Überall auf der Welt gibt es jetzt Menschen, die sich für das interessieren, was der Buddha über die Funktionsweise des Geistes und der Emotionen gelehrt hat. Ich werde weiterhin tun, was ich kann, um dieses Wissen weiterzugeben und das Wohlergehen und Glück der fühlenden Wesen zu fördern. In der Zwischenzeit möchte ich allen hier danken, die dem Kloster Nechung angehören und mit ihm verbunden sind, dass sie heute diese Langlebenszeremonie dargebracht haben.“

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Gratulation an den neuen Premierminister von Kanada https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-den-neuen-premierminister-von-kanada Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-den-neuen-premierminister-von-kanada Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat heute an Mark Carney geschrieben, um ihm zu seiner Wahl zum Vorsitzenden der Liberalen Partei Kanadas und seiner Ernennung zum Premierminister Kanadas zu gratulieren.

„Als jemand, der das Privileg hat, selbst kanadischer Ehrenbürger zu sein,“ schrieb Seine Heiligkeit, “bin ich besonders stolz darauf, dass Kanada eine lebendige Demokratie hat. Während meiner Besuche in Kanada im Laufe der Jahre war ich tief berührt von der Wärme der Freundschaft und der Zuneigung, die mir die Kanadier entgegengebracht haben.

„Wie ich es bereits Ihren Vorgängern sagen konnte, möchte ich auch der Regierung und dem Volk Kanadas meine Dankbarkeit für die kontinuierliche Unterstützung des tibetischen Volkes zum Ausdruck bringen.

Seine Heiligkeit schloss mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen alles Gute bei Ihrer Arbeit, um die Bestrebungen des kanadischen Volkes zu erfüllen und einen Beitrag zu Frieden und Stabilität in der Welt zu leisten.“

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Unterweisung zum Tag der Wundertaten https://de.dalailama.com/news/unterweisung-zum-tag-der-wundertaten Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/unterweisung-zum-tag-der-wundertaten Thekchen Chöling, Dharamsala, HP - Heute, am fünfzehnten Tag des neuen Holz-Schlange-Jahres, war nach dem tibetischen Kalender der Tag der Wundertaten. An diesem Tag wird gefeiert, dass Buddha in Shravasti als Antwort auf eine Herausforderung durch sechs rivalisierende spirituelle Lehrer Wunder vollbracht hat.

Die heutige Unterweisung war Teil des Großen Gebetsfestes (Mönlam Chenmo), das 1409 von Lama Tsongkhapa am Jokhang in Lhasa eingeführt wurde. Nach einiger Zeit wurde das Fest eingestellt, aber zur Zeit von Gendun Gyatso, dem 2. Dalai Lama, wurde es wiederbelebt und wird bis zum heutigen Tag begangen.

Jeder Tag des Gebetsfestes war in vier Sitzungen unterteilt: ein frühmorgendliches Gebet, eine Sitzung mit einer Unterweisung, ein Mittagsgebet und ein Nachmittagsgebet. Während der gesamten Dauer der Feierlichkeiten wurde in der Sitzung mit der Unterweisung aus Aryashuras Jataka-Geschichten vorgelesen – Geschichten mit Nacherzählungen von vierunddreißig der berühmtesten früheren Leben des Buddha aus dem vierten Jahrhundert. An diesem fünfzehnten Tag des Festes, einem Vollmondtag, führte Tsongkhapa auch eine große öffentliche Zeremonie zur Erzeugung von Bodhichitta durch, dem Streben nach Erleuchtung zum Wohle aller Wesen.

Heute war das Wetter mild und die Sonne schien über den Bergen. Der Tsuglagkhang, der tibetische Haupttempel, und sein Innenhof waren mit schätzungsweise 6.000 Menschen gefüllt. Seine Heiligkeit der Dalai Lama trat durch das Tor zu seiner Residenz, begleitet von Mönchen, die vor ihm gehend auf Hörnern bliesen, und einem weiteren Mönch, der einen gelben Zeremonienschirm trug. Seine Heiligkeit lächelte, als er sah, dass so viele Menschen darauf warteten, ihn zu begrüßen, und blieb stehen, um den Menschen auf beiden Seiten des Ganges zuzuwinken.

Nachdem Seine Heiligkeit auf dem Thron auf der Veranda unterhalb des Tempels Platz genommen hatte, leitete der Rezitationsmeister zunächst die Rezitation des Herz-Sutras und dann ein Gebet von Trulshik Rinpoche, das die Inkarnationen von Avalokiteshvara in Indien und Tibet schilderte. Es wurden Tee und süßer Reis verteilt und Verse zum Segen für sie gesprochen. Sikyong Penpa Tsering brachte Seiner Heiligkeit Darstellungen des Körpers, der Sprache und des Geistes des Buddha dar, gefolgt von einer Mandala-Darbringung. In der Nähe des Throns saßen mehrere bedeutende Lamas, darunter zur Linken Seiner Heiligkeit Thamthog Rinpoche, Abt des Klosters Namgyal, und zu seiner Rechten Kundeling Tatsak Rinpoche.

Seine Heiligkeit erläuterte den Anwesenden: „Heute haben wir uns zum letzten Tag des Großen Gebetsfestes versammelt. In Tibet war dies der Tag, an dem die Lharampa Geshes ihre Abschlussprüfungen ablegten. Begabte Studenten aus den drei großen Studienzentren, den Klöstern Drepung, Sera und Ganden, forderten sie in Debatten heraus. Ich habe vielleicht nicht in dem Maße studiert wie diese Geshes, aber ich konnte studieren und habe meine Prüfungen in Lhasa abgelegt.

Während dieser Zeit hatte ich seltsame Träume. Einmal sah ich den Buddha in der Mitte des Raumes vor mir. Er winkte mir zu und ich ging auf ihn zu. Er schien sehr erfreut über mich zu sein, aber ich war mir sehr bewusst, dass ich ihm nichts geben konnte, außer einem kleinen Stück Schokolade, das ich ihm anbot. Ich habe das Gefühl, dass solche Träume vom Buddha zeigen, dass ich ein aufrichtiger Schüler des Buddha bin. Ich könnte sogar sagen, dass ich jemand bin, der absichtlich die Wiedergeburt als Anhänger des Buddha genommen hat.

Wir haben unser Land verloren und leben nun im Exil, hier in Indien und anderswo. Hier und in anderen Teilen der Welt sind wir auf ein wachsendes Interesse an der Lehre des Buddha gestoßen. Ich habe mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern darüber diskutiert, was der Buddha gelehrt hat, und wenn ich mit ihnen spreche, fühle ich mich auch als Wissenschaftler. Aber wenn ich mit Mönchen spreche, bin ich mir bewusst, dass ich auch ein Mönch bin.

Avalokiteshvara wird beschrieben, dass er 1.000 Augen hat, die ich nicht habe, aber ich habe dem Dharma nach besten Kräften gedient. Ich wurde in der Nähe von Siling geboren und erhielt den Namen Lhamo Dondup, was die Vorhersage veranlasste, dass ich als Junge mit einem Mädchennamen entdeckt werden würde. Später wurde ich als Dalai Lama inthronisiert. Ich legte die Prüfungen zum Geshe Lharampa ab. Im Exil habe ich dem Buddhadharma und den Lebewesen nach besten Kräften gedient, und in meinen Träumen gab es Hinweise darauf, dass ich vielleicht 110 Jahre alt oder älter werde. Ich bin entschlossen, in meinen verbleibenden Jahren dem Dharma und den Wesen weiterhin so gut wie möglich zu dienen. Ich bin bewegt von dem Gebet, das Lama Tsongkhapa am Ende des Großen Stufenwegs zur Erleuchtung geschrieben hat:

Möge ich — tief bewegt vom großen Mitgefühl — in den Gebieten,
wo sich die höchste, kostbare Lehre noch nicht verbreitet hat
oder wo sie sich verbreitete, aber wieder nachgelassen hat,
den Schatz des Glücks und Wohlbefindens deutlich machen.

Nun werde ich, der Tradition folgend, aus einer der Jataka-Erzählungen lesen, die die Geschichten der früheren Leben des Buddha erzählen. Diesmal handelt die Erzählung von einer Zeit, in der der Bodhisattva Suparaga hieß und ein weiser und erfahrener Seefahrer war.“

Seine Heiligkeit begann die Geschichte zu vorzulesen. In dem Vorspann beginnt es mit dem Hinweis, dass, wenn man im Dharma verweilt, die Wahrheit genügt, um Zerstörung zu vertreiben. Suparaga wurde nun in einem betagten Alter von mit Gold handelnden Kaufleuten aus Bharukchehna eingeladen, mit ihnen zu segeln. Suparaga wollte zunächst nicht mitreisen, da er alt und kränklich war, doch da die Kaufleute erneut baten, ging er aus Mitleid mit ihnen an Bord des Schiffes. Auf der Reise stießen sie auf zahlreiche schwierige Situationen auf den Meeren. Suparaga sprach den von Angst und Verzweiflung erfüllten Kaufleuten Mut zu. Als die Mannschaft die Kontrolle über das Schiff verlor, baten die Kaufleute Suparaga, ihnen in der Not zu helfen.

An dieser Stelle beendete Seine Heiligkeit die heutige Lesung. Im weiteren Verlauf endet die Geschichte dann noch gut: Der Bodhisattva Suparaga huldigte dem Tataghata aus tiefstem Herzen und erinnerte daran, dass er seit seinen ersten bewussten Taten niemals Lebewesen verletzt hat. Er bat darum, dass Kraft seiner tugendhaften Handlungen das Schiff sicher umkehren und ankommen kann. Und so drehten sich Strömung und Wind und das Schiff konnte sicher in den Hafen gelangen. Aryashura, der die Sammlung von Jataka-Geschichten zusammengestellt hatte, wies darauf hin, dass diese Geschichte zeigt, dass, wenn man im Dharma verweilt, sogar das Aussprechen der Wahrheit ausreicht, um Unheil zu vertreiben. Und sie zeigt auch den großen Vorteil, tugendhafte Freunde zu haben.

Seine Heiligkeit fuhr fort: „Ich kam aus Amdo, studierte und machte mein Examen. In unserer neuen Situation im Exil hatte ich die Gelegenheit, Menschen zu treffen, insbesondere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die erfahren wollten, was Buddha über die Funktionsweise des Geistes und der Emotionen zu sagen hatte, insbesondere darüber, wie man geistige Leiden bekämpfen kann. Ich glaube, dass unsere Diskussionen für beide Seiten von Nutzen waren. Der Schlüssel dazu ist, dass wir ein sinnvolles Leben führen können, wenn wir ein gutes Herz entwickeln.

Sobald ich morgens aufwache, erwecke ich Bodhichitta, das Bestreben, Erleuchtung zu erlangen, um anderen fühlenden Wesen zu helfen, sowie die Ansicht, dass die Dinge nicht so existieren, wie sie erscheinen. So beginne ich jeden Tag meines Lebens.

Es hilft uns, den Erleuchtungsgeist zu entwickeln, um Verzweiflung zu überwinden. Er hilft uns, uns zuversichtlich zu fühlen, dass wir bis zum Ende des Raums für die fühlenden Wesen von Nutzen sein können. Aber um den Erleuchtungsgeist zu entwickeln, brauchen wir die reine Sichtweise, dass die Dinge nicht so existieren, wie sie erscheinen. Die Kombination von Bodhichitta mit der Sicht der Leerheit ist sehr kraftvoll.

Einige von euch haben mich gebeten, die Zeremonie zur Entwicklung des Erleuchtungsgeistes durchzuführen. Es gibt viele verschiedene Wege, dies zu tun. Bei dieser Gelegenheit werde ich euch bitten, Verse aus dem dritten Kapitel des Texts Verhaltensweisen der Bodhisattvas von Shantideva zu wiederholen:

So wie die Sugatas der Vergangenheit
das Streben nach dem Erwachen erzeugt
und sich dann schrittweise
den Übungen der Bodhisattvas gewidmet haben,
3.23

will auch ich
zum Nutzen der Lebewesen
den Wunsch nach dem Erwachen hervorbringen
und ebenso die Schulungsregeln schrittweise üben.
3.24

Nun trägt mein Leben Frucht.
Ich habe das menschliche Dasein wohl erlangt;
ich bin heute in der Familie der Buddhas geboren und
zu einem Kind der Buddhas geworden.
3.36

Von nun an will ich mit ganzer Kraft
im Einklang mit dieser Familie handeln und
mich so verhalten, dass ich diese makellose,
edle Familie nicht beschmutze.
3.27

Nachdem die Anwesenden ihm diese Worte nachgesprochen hatten, sagte Seine Heiligkeit: „Das war‘s; wir sind fertig!“

Der Rezitationsmeister leitete zum Abschluss die Rezitation von glücksverheißenden Versen. Seine Heiligkeit stand anschließend auf, lächelte strahlend und winkte den Menschen auf beiden Seiten des Ganges zu, während er ging. Als er das Tor erreichte, bestieg er einen elektrischen Golfwagen, der ihn zurück zu seiner Residenz bringen sollte.

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Ein Gebet für den Frieden https://de.dalailama.com/news/ein-gebet-für-den-frieden Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/ein-gebet-für-den-frieden Heute ist der fünfzehnte Tag des ersten Monats des tibetischen Kalenders und der Höhepunkt des jährlichen Großen Gebetsfestes (Monlam Chenmo), eines zweiwöchigen Fests, das mit dem tibetischen Neujahrsfest beginnt.

Gemäß unserer Tradition, die Verdienste aus diesen Gebeten dem Wohl aller fühlenden Wesen zu widmen, bete ich auch in diesem Jahr sehr intensiv für mehr Frieden und ein besseres gegenseitiges Verständnis in unserer Welt. Es macht mich traurig zu sehen, dass so viele Menschen unter den Konflikten in der Ukraine, in Gaza und in anderen Teilen der Welt leiden. Inzwischen hätten wir hoffen können, dass die Menschen aus unserer Geschichte der Gewalt gelernt haben. In all diesen Konflikten sind es die Unschuldigen, die die schwerste Last zu tragen haben – in Angst zu leben, so viel zu verlieren, sogar das eigene Leben, und ständig die Herausforderung der Ungewissheit zu ertragen.

Es bleibt eine einfache Wahrheit: Jeder Mensch, jeder Einzelne von uns, möchte nicht leiden und nur glücklich sein. Wenn wir unsere gemeinsame menschliche Natur und Verbundenheit anerkennen und uns daran erinnern, dass das Wohlergehen des einen vom Wohlergehen aller abhängt, dann glaube ich wirklich, dass wir selbst für die hartnäckigsten Konflikte eine friedliche Lösung finden können. Dies erfordert jedoch die Bereitschaft zum Dialog und zu Verhandlungen. Ich rufe daher zu gemeinsamen Anstrengungen auf, um eine mitfühlendere, friedlichere und gewaltfreie Welt zu schaffen.

Mit meinen Gebeten und guten Wünschen

Der Dalai Lama

14 March 2025

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Langlebensgebete von Gaden Phodrang und Namgyal Kloster https://de.dalailama.com/news/langlebensgebete-von-gaden-phodrang-und-namgyal-kloster Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/langlebensgebete-von-gaden-phodrang-und-namgyal-kloster Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Heute, am ersten „glücksverheißenden Mittwoch“ des neuen Holz-Schlange-Jahres, haben die Mönche und ehemaligen Mönche des Klosters Namgyal und die Mitarbeitenden des Gaden Phodrang, dem Büro Seiner Heiligkeit des Dalai Lama, Gebete für ein langes Leben Seiner Heiligkeit gesprochen. Die Zeremonie fand in den Hallen des Alten Palastes in der Residenz Seiner Heiligkeit statt. Als Seine Heiligkeit das Gebäude betrat, wurde er von Samdhong Rinpoche und dem Abt des Klosters Namgyal begrüßt.

Die heutige Zeremonie basierte auf dem Text Gewährung der Essenz der Unsterblichkeit, den der große fünfte Dalai Lama nach einer Vision, die er von Guru Padmasambhava in der Form von Amitayus erhalten hatte, verfasste. Der Abt des Klosters Namgyal, Thamthog Rinpoche, führte den Vorsitz bei der Zeremonie.

Samdhong Rinpoche brachte ein Dankesmandala dar und präsentierte Darstellungen des erleuchteten Körpers, der Sprache und des Geistes. Dann wandte sich Seine Heiligkeit an die Versammlung:

„Heute haben das Büro des Gaden Phodrang sowie die Mönche und ehemaligen Mönche des Klosters Namgyal diese Gebete für mein langes Leben dargebracht. Sie haben es mit unerschütterlichem Glauben getan, in Anerkennung ihrer spirituellen Verbundenheit mit mir. Wie ihr gesehen habt, war ich in der Lage, den Menschen in der Welt in einem guten Maße zu nützen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich den Tibeterinnen und Tibetern sowohl in Tibet als auch im Exil mit Rat und Anweisungen, die ich aufrichtig gegeben habe, helfen konnte.

Bislang habe ich mich stets bemüht, mein Bestes zu tun, um der Welt zu nützen. Ich habe aufrichtig Vorträge gehalten, mit der Absicht, den Menschen zu helfen, ob sie sich nun als religiös betrachten oder nicht. Auch Menschen, die nicht religiös gebunden sind, haben sich für das interessiert, was ich zu sagen habe. Ich habe nicht so sehr zum Lob der Religion gesprochen, sondern um den Menschen zu helfen, mit sich selbst im Reinen zu sein und bereit zu sein, anderen zu helfen und letztendlich Frieden in der Welt zu schaffen.

Ich habe meine Gedanken über inneren Frieden in verschiedenen Teilen der Welt geteilt, insbesondere im Hinblick auf unsere Emotionen und die Funktionsweise unseres Geistes, wie sie in der buddhistischen Psychologie beschrieben werden. Auf der Grundlage dessen, was ich über die buddhistische Wissenschaft des Geistes gelernt habe, habe ich Gespräche mit heutigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geführt. Viele von ihnen sind daran interessiert, mehr über den Geist zu erfahren und darüber, wie wir unsere negativen Emotionen in den Griff bekommen können, um den inneren Frieden zu finden. Gebildete Menschen haben meinen Ausführungen Aufmerksamkeit geschenkt. Ich habe mein Wissen über die Funktionsweise unseres Geistes und unserer Emotionen in wissenschaftlichen Begriffen weitergegeben. Wenn ich mich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern austausche, fühle ich mich auch als Wissenschaftler.

Gelehrte und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben das, was ich zu sagen habe, als hilfreich empfunden. Ich habe mein Bestes getan, um der Welt zu helfen, indem ich mich auf die tiefgreifende Tradition stütze, die wir in Tibet bewahrt haben. Es ist eine Tradition, die nicht allein auf Glauben beruht, sondern auf logischer Beweisführung. Sie befähigt uns, unseren Verstand zu gebrauchen. Das ist ein besonderes Merkmal unseres tibetischen Erbes, dass wir unsere Intelligenz optimal nutzen. Diese wertvolle Tradition kann den Menschen eine echte Hilfe sein.

Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit dem Geist und dem Bewusstsein im Zusammenhang mit Logik. Ich habe die Schatzkammer des höheren Wissens (Abhidharmakosha) gründlich studiert, in der die Kosmologie und die Entstehung der Welt usw. in Begriffen beschrieben werden, die nicht mit den gegenwärtigen empirischen Ansichten übereinstimmen mögen. Diese Beschreibungen können mit Legenden verglichen werden. Die Bücher über die Vollkommenheit der Weisheit, die Philosophie des mittleren Weges (Madhyamika), die Logik und die Erkenntnistheorie enthalten jedoch fundiertes Wissen über die Funktionsweise des Geistes und der Gefühle. Wir können dieses Wissen mit den Menschen der Welt teilen, ohne die Religion als solche berühren zu müssen, um das Erreichen eines friedlichen Geistes und die Überwindung geistiger Leiden zu fördern. Diese spirituelle Tradition, die wir bewahren, ist großartig.

Heute bietet ihr mir diese Gebete für mein langes Leben an. Ich spüre, dass ich noch viele Jahre zu leben habe. Ich hoffe, dass ich den Menschen in der Welt weiterhin helfen kann, besonders denen in China, wo das Interesse an der Lehre des Buddha wächst. Ich habe viele Freunde unter ihnen, die schätzen, was ich zu sagen habe, und ich möchte ihnen helfen.

Heute möchte ich euch allen dafür danken, dass ihr mir diese Zeremonie für ein langes Leben anbietet.“

Der Rezitationsmeister begann dann, das letzte Gebet, die Worte der Wahrheit, zu rezitieren. Seine Heiligkeit erhob sich danach von seinem Platz und wurde zu seiner Residenz zurückbegleitet.

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