Der 14. Dalai Lama https://de.dalailama.com/ en-us Traurigkeit über das Erdbeben in Myanmar https://de.dalailama.com/news/traurigkeit-über-das-erdbeben-in-myanmar Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/traurigkeit-über-das-erdbeben-in-myanmar Thekchen Choling, Dharamshala, HP, Indien - Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat seine Traurigkeit über das verheerende Erdbeben in Myanmar zum Ausdruck gebracht, das so viele wertvolle Menschenleben beendet hat, während viele andere Menschen verletzt wurden.

Er schrieb: „Ich spreche den Familien derer, die Angehörige verloren haben, mein Beileid aus und bete für alle Menschen in Myanmar und den Nachbarländern wie Thailand, die von dieser Tragödie betroffen sind.

In der Zwischenzeit ist es ermutigend zu wissen, dass neben den UN-Organisationen auch Länder wie Indien humanitäre Hilfe senden, um die Hilfsmaßnahmen in den Erdbebengebieten zu unterstützen.

Als Zeichen meiner Solidarität mit dem Volk von Myanmar habe ich die Gaden Phodrang Stiftung des Dalai Lama gebeten, über die entsprechenden Stellen eine Spende für die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen zu leisten.“

Die Botschaft Seiner Heiligkeit schloss mit seinen Gebeten.

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Vom Kloster Nechung dargebotene Langlebensgebete https://de.dalailama.com/news/vom-kloster-nechung-dargebotene-langlebensgebete Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/vom-kloster-nechung-dargebotene-langlebensgebete Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Heute Morgen schien die Sonne am blauen Himmel, als Mönche des Klosters Nechung Langlebensgebete für Seine Heiligkeit den Dalai Lama sprachen. Die Zeremonie, die von Khochhen Rinpoche, dem Direktor des Klosters Mindrolling, geleitet wurde, fand in einem der Säle der alten Residenz Seiner Heiligkeit statt. Der Klang von Zimbeln, Trommeln und langen und kurzen Hörnern kündigte die Ankunft Seiner Heiligkeit an. Nachdem Seine Heiligkeit die Anwesenden begrüßt hatte, nahm er auf dem Thron Platz. Khochhen Rinpoche überreichte zur Begrüßung einen einen Seidenschal.

Die Gebete begannen mit einer von Seiner Heiligkeit verfassten Fürbitte an Guru Padmasambhava und wurden mit dem Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit von Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö fortgesetzt.

Es wurden Tee und zeremonieller süßer Reis serviert.

Ein Mandala wurde zusammen mit Symbolen für den Körper, die Sprache und den Geist der Erleuchtung dargebracht. Fünf Mönche, die Dakinis in Brokatkostümen und fünfblättrigen Kronen darstellten, kamen in die Halle und spielten auf Damaru-Trommeln und Glocken. Sie versammelten sich vor dem Thron. Im hinteren Teil der Halle stand eine Statue, die das Abbild Seiner Heiligkeit darstellte, mit nach außen gerichteten Handflächen, als wolle er die Halle verlassen, und einer Geste des Schutzes.

Im Rahmen der Rezitation des Langlebensgebets wurde dann den Dakinis, die den Lama in ihre reinen Länder bringen wollten, zugerufen, dass diese Statue, die alle notwendigen Segnungen erhalten hatte, für sie wertvoller sei als der lebende Lama und daher die Statue und nicht der lebende Lama mitgenommen werden sollte.

Eine Dakini nach der anderen – Vajra-Dakini, Ratna-Dakini, Padma-Dakini, Karma-Dakini und Buddha-Dakini – verließ nun ihren Platz vor dem Thron, ohne sich umzusehen, und sie versammelten sich um die Statue. Dann verließen sie die Halle und nahmen die Statue mit sich.

Das Medium des Nechung-Orakels reichte Seiner Heiligkeit Symbole des Körpers, der Sprache und des Geistes des Buddha. Das Gebet für das lange Leben Seiner Heiligkeit von Jamyang Khyentse Rinpoche wurde noch einmal rezitiert. Es wurde darum gebeten, dass dem Lama alle Aspekte von Langlebigkeit und Ruhm aus dem gesamten Universum zuteil werden. Es folgten Darbringungen der Vase des langen Lebens, der Pillen für langes Leben und des Nektars des langen Lebens.

Das Nechung-Medium, das in der ersten Reihe, Seiner Heiligkeit zugewandt und links von Khochhen Rinpoche saß, verfiel in spontane Trance. Er trug den Kopfschmuck eines Yogi, näherte sich Seiner Heiligkeit und bat ihn, lange zum Wohl des Dharma und zum Wohl der fühlenden Wesen zu leben. Nachdem das Orakel dem Zeremonienleiter einen Seidenschal angeboten hatte, endete die Trance und das Medium wurde aus der Halle getragen.

Während eine Prozession von Menschen mit einer Vielzahl von Gaben durch die Halle zog, brachte Khochhen Rinpoche Seiner Heiligkeit die acht glücksverheißenden Symbole und die sieben königlichen Embleme dar und bat ihn, lange zu leben und weiterhin Unterweisungen zu geben. Das Medium Nechung kehrte zurück und brachte Seiner Heiligkeit die acht glücksverheißenden Substanzen dar.

Das Gebet von Jamyang Khyentse Rinpoche für das lange Leben Seiner Heiligkeit wurde zum dritten Mal rezitiert. Es folgten ein Gebet des großen fünften Dalai Lama, ein „Bittgebet der Wahren Worte unter Anrufung der Drei Juwelen“, ein Gebet von Gotsangpa und glücksverheißende Verse.

In seiner Ansprache wies Seine Heiligkeit darauf hin, dass heute im Rahmen der Zeremonie gute Gebete für sein langes Leben gesprochen worden seien. Und er sagte:

„Ich arbeite viel, um das Gedeihen der Lehre und das Wohlergehen aller fühlenden Wesen zu gewährleisten, und ich bete, dass ich dies auch weiterhin tun kann. Überall auf der Welt gibt es jetzt Menschen, die sich für das interessieren, was der Buddha über die Funktionsweise des Geistes und der Emotionen gelehrt hat. Ich werde weiterhin tun, was ich kann, um dieses Wissen weiterzugeben und das Wohlergehen und Glück der fühlenden Wesen zu fördern. In der Zwischenzeit möchte ich allen hier danken, die dem Kloster Nechung angehören und mit ihm verbunden sind, dass sie heute diese Langlebenszeremonie dargebracht haben.“

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Gratulation an den neuen Premierminister von Kanada https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-den-neuen-premierminister-von-kanada Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gratulation-an-den-neuen-premierminister-von-kanada Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat heute an Mark Carney geschrieben, um ihm zu seiner Wahl zum Vorsitzenden der Liberalen Partei Kanadas und seiner Ernennung zum Premierminister Kanadas zu gratulieren.

„Als jemand, der das Privileg hat, selbst kanadischer Ehrenbürger zu sein,“ schrieb Seine Heiligkeit, “bin ich besonders stolz darauf, dass Kanada eine lebendige Demokratie hat. Während meiner Besuche in Kanada im Laufe der Jahre war ich tief berührt von der Wärme der Freundschaft und der Zuneigung, die mir die Kanadier entgegengebracht haben.

„Wie ich es bereits Ihren Vorgängern sagen konnte, möchte ich auch der Regierung und dem Volk Kanadas meine Dankbarkeit für die kontinuierliche Unterstützung des tibetischen Volkes zum Ausdruck bringen.

Seine Heiligkeit schloss mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen alles Gute bei Ihrer Arbeit, um die Bestrebungen des kanadischen Volkes zu erfüllen und einen Beitrag zu Frieden und Stabilität in der Welt zu leisten.“

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Unterweisung zum Tag der Wundertaten https://de.dalailama.com/news/unterweisung-zum-tag-der-wundertaten Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/unterweisung-zum-tag-der-wundertaten Thekchen Chöling, Dharamsala, HP - Heute, am fünfzehnten Tag des neuen Holz-Schlange-Jahres, war nach dem tibetischen Kalender der Tag der Wundertaten. An diesem Tag wird gefeiert, dass Buddha in Shravasti als Antwort auf eine Herausforderung durch sechs rivalisierende spirituelle Lehrer Wunder vollbracht hat.

Die heutige Unterweisung war Teil des Großen Gebetsfestes (Mönlam Chenmo), das 1409 von Lama Tsongkhapa am Jokhang in Lhasa eingeführt wurde. Nach einiger Zeit wurde das Fest eingestellt, aber zur Zeit von Gendun Gyatso, dem 2. Dalai Lama, wurde es wiederbelebt und wird bis zum heutigen Tag begangen.

Jeder Tag des Gebetsfestes war in vier Sitzungen unterteilt: ein frühmorgendliches Gebet, eine Sitzung mit einer Unterweisung, ein Mittagsgebet und ein Nachmittagsgebet. Während der gesamten Dauer der Feierlichkeiten wurde in der Sitzung mit der Unterweisung aus Aryashuras Jataka-Geschichten vorgelesen – Geschichten mit Nacherzählungen von vierunddreißig der berühmtesten früheren Leben des Buddha aus dem vierten Jahrhundert. An diesem fünfzehnten Tag des Festes, einem Vollmondtag, führte Tsongkhapa auch eine große öffentliche Zeremonie zur Erzeugung von Bodhichitta durch, dem Streben nach Erleuchtung zum Wohle aller Wesen.

Heute war das Wetter mild und die Sonne schien über den Bergen. Der Tsuglagkhang, der tibetische Haupttempel, und sein Innenhof waren mit schätzungsweise 6.000 Menschen gefüllt. Seine Heiligkeit der Dalai Lama trat durch das Tor zu seiner Residenz, begleitet von Mönchen, die vor ihm gehend auf Hörnern bliesen, und einem weiteren Mönch, der einen gelben Zeremonienschirm trug. Seine Heiligkeit lächelte, als er sah, dass so viele Menschen darauf warteten, ihn zu begrüßen, und blieb stehen, um den Menschen auf beiden Seiten des Ganges zuzuwinken.

Nachdem Seine Heiligkeit auf dem Thron auf der Veranda unterhalb des Tempels Platz genommen hatte, leitete der Rezitationsmeister zunächst die Rezitation des Herz-Sutras und dann ein Gebet von Trulshik Rinpoche, das die Inkarnationen von Avalokiteshvara in Indien und Tibet schilderte. Es wurden Tee und süßer Reis verteilt und Verse zum Segen für sie gesprochen. Sikyong Penpa Tsering brachte Seiner Heiligkeit Darstellungen des Körpers, der Sprache und des Geistes des Buddha dar, gefolgt von einer Mandala-Darbringung. In der Nähe des Throns saßen mehrere bedeutende Lamas, darunter zur Linken Seiner Heiligkeit Thamthog Rinpoche, Abt des Klosters Namgyal, und zu seiner Rechten Kundeling Tatsak Rinpoche.

Seine Heiligkeit erläuterte den Anwesenden: „Heute haben wir uns zum letzten Tag des Großen Gebetsfestes versammelt. In Tibet war dies der Tag, an dem die Lharampa Geshes ihre Abschlussprüfungen ablegten. Begabte Studenten aus den drei großen Studienzentren, den Klöstern Drepung, Sera und Ganden, forderten sie in Debatten heraus. Ich habe vielleicht nicht in dem Maße studiert wie diese Geshes, aber ich konnte studieren und habe meine Prüfungen in Lhasa abgelegt.

Während dieser Zeit hatte ich seltsame Träume. Einmal sah ich den Buddha in der Mitte des Raumes vor mir. Er winkte mir zu und ich ging auf ihn zu. Er schien sehr erfreut über mich zu sein, aber ich war mir sehr bewusst, dass ich ihm nichts geben konnte, außer einem kleinen Stück Schokolade, das ich ihm anbot. Ich habe das Gefühl, dass solche Träume vom Buddha zeigen, dass ich ein aufrichtiger Schüler des Buddha bin. Ich könnte sogar sagen, dass ich jemand bin, der absichtlich die Wiedergeburt als Anhänger des Buddha genommen hat.

Wir haben unser Land verloren und leben nun im Exil, hier in Indien und anderswo. Hier und in anderen Teilen der Welt sind wir auf ein wachsendes Interesse an der Lehre des Buddha gestoßen. Ich habe mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern darüber diskutiert, was der Buddha gelehrt hat, und wenn ich mit ihnen spreche, fühle ich mich auch als Wissenschaftler. Aber wenn ich mit Mönchen spreche, bin ich mir bewusst, dass ich auch ein Mönch bin.

Avalokiteshvara wird beschrieben, dass er 1.000 Augen hat, die ich nicht habe, aber ich habe dem Dharma nach besten Kräften gedient. Ich wurde in der Nähe von Siling geboren und erhielt den Namen Lhamo Dondup, was die Vorhersage veranlasste, dass ich als Junge mit einem Mädchennamen entdeckt werden würde. Später wurde ich als Dalai Lama inthronisiert. Ich legte die Prüfungen zum Geshe Lharampa ab. Im Exil habe ich dem Buddhadharma und den Lebewesen nach besten Kräften gedient, und in meinen Träumen gab es Hinweise darauf, dass ich vielleicht 110 Jahre alt oder älter werde. Ich bin entschlossen, in meinen verbleibenden Jahren dem Dharma und den Wesen weiterhin so gut wie möglich zu dienen. Ich bin bewegt von dem Gebet, das Lama Tsongkhapa am Ende des Großen Stufenwegs zur Erleuchtung geschrieben hat:

Möge ich — tief bewegt vom großen Mitgefühl — in den Gebieten,
wo sich die höchste, kostbare Lehre noch nicht verbreitet hat
oder wo sie sich verbreitete, aber wieder nachgelassen hat,
den Schatz des Glücks und Wohlbefindens deutlich machen.

Nun werde ich, der Tradition folgend, aus einer der Jataka-Erzählungen lesen, die die Geschichten der früheren Leben des Buddha erzählen. Diesmal handelt die Erzählung von einer Zeit, in der der Bodhisattva Suparaga hieß und ein weiser und erfahrener Seefahrer war.“

Seine Heiligkeit begann die Geschichte zu vorzulesen. In dem Vorspann beginnt es mit dem Hinweis, dass, wenn man im Dharma verweilt, die Wahrheit genügt, um Zerstörung zu vertreiben. Suparaga wurde nun in einem betagten Alter von mit Gold handelnden Kaufleuten aus Bharukchehna eingeladen, mit ihnen zu segeln. Suparaga wollte zunächst nicht mitreisen, da er alt und kränklich war, doch da die Kaufleute erneut baten, ging er aus Mitleid mit ihnen an Bord des Schiffes. Auf der Reise stießen sie auf zahlreiche schwierige Situationen auf den Meeren. Suparaga sprach den von Angst und Verzweiflung erfüllten Kaufleuten Mut zu. Als die Mannschaft die Kontrolle über das Schiff verlor, baten die Kaufleute Suparaga, ihnen in der Not zu helfen.

An dieser Stelle beendete Seine Heiligkeit die heutige Lesung. Im weiteren Verlauf endet die Geschichte dann noch gut: Der Bodhisattva Suparaga huldigte dem Tataghata aus tiefstem Herzen und erinnerte daran, dass er seit seinen ersten bewussten Taten niemals Lebewesen verletzt hat. Er bat darum, dass Kraft seiner tugendhaften Handlungen das Schiff sicher umkehren und ankommen kann. Und so drehten sich Strömung und Wind und das Schiff konnte sicher in den Hafen gelangen. Aryashura, der die Sammlung von Jataka-Geschichten zusammengestellt hatte, wies darauf hin, dass diese Geschichte zeigt, dass, wenn man im Dharma verweilt, sogar das Aussprechen der Wahrheit ausreicht, um Unheil zu vertreiben. Und sie zeigt auch den großen Vorteil, tugendhafte Freunde zu haben.

Seine Heiligkeit fuhr fort: „Ich kam aus Amdo, studierte und machte mein Examen. In unserer neuen Situation im Exil hatte ich die Gelegenheit, Menschen zu treffen, insbesondere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die erfahren wollten, was Buddha über die Funktionsweise des Geistes und der Emotionen zu sagen hatte, insbesondere darüber, wie man geistige Leiden bekämpfen kann. Ich glaube, dass unsere Diskussionen für beide Seiten von Nutzen waren. Der Schlüssel dazu ist, dass wir ein sinnvolles Leben führen können, wenn wir ein gutes Herz entwickeln.

Sobald ich morgens aufwache, erwecke ich Bodhichitta, das Bestreben, Erleuchtung zu erlangen, um anderen fühlenden Wesen zu helfen, sowie die Ansicht, dass die Dinge nicht so existieren, wie sie erscheinen. So beginne ich jeden Tag meines Lebens.

Es hilft uns, den Erleuchtungsgeist zu entwickeln, um Verzweiflung zu überwinden. Er hilft uns, uns zuversichtlich zu fühlen, dass wir bis zum Ende des Raums für die fühlenden Wesen von Nutzen sein können. Aber um den Erleuchtungsgeist zu entwickeln, brauchen wir die reine Sichtweise, dass die Dinge nicht so existieren, wie sie erscheinen. Die Kombination von Bodhichitta mit der Sicht der Leerheit ist sehr kraftvoll.

Einige von euch haben mich gebeten, die Zeremonie zur Entwicklung des Erleuchtungsgeistes durchzuführen. Es gibt viele verschiedene Wege, dies zu tun. Bei dieser Gelegenheit werde ich euch bitten, Verse aus dem dritten Kapitel des Texts Verhaltensweisen der Bodhisattvas von Shantideva zu wiederholen:

So wie die Sugatas der Vergangenheit
das Streben nach dem Erwachen erzeugt
und sich dann schrittweise
den Übungen der Bodhisattvas gewidmet haben,
3.23

will auch ich
zum Nutzen der Lebewesen
den Wunsch nach dem Erwachen hervorbringen
und ebenso die Schulungsregeln schrittweise üben.
3.24

Nun trägt mein Leben Frucht.
Ich habe das menschliche Dasein wohl erlangt;
ich bin heute in der Familie der Buddhas geboren und
zu einem Kind der Buddhas geworden.
3.36

Von nun an will ich mit ganzer Kraft
im Einklang mit dieser Familie handeln und
mich so verhalten, dass ich diese makellose,
edle Familie nicht beschmutze.
3.27

Nachdem die Anwesenden ihm diese Worte nachgesprochen hatten, sagte Seine Heiligkeit: „Das war‘s; wir sind fertig!“

Der Rezitationsmeister leitete zum Abschluss die Rezitation von glücksverheißenden Versen. Seine Heiligkeit stand anschließend auf, lächelte strahlend und winkte den Menschen auf beiden Seiten des Ganges zu, während er ging. Als er das Tor erreichte, bestieg er einen elektrischen Golfwagen, der ihn zurück zu seiner Residenz bringen sollte.

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Ein Gebet für den Frieden https://de.dalailama.com/news/ein-gebet-für-den-frieden Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/ein-gebet-für-den-frieden Heute ist der fünfzehnte Tag des ersten Monats des tibetischen Kalenders und der Höhepunkt des jährlichen Großen Gebetsfestes (Monlam Chenmo), eines zweiwöchigen Fests, das mit dem tibetischen Neujahrsfest beginnt.

Gemäß unserer Tradition, die Verdienste aus diesen Gebeten dem Wohl aller fühlenden Wesen zu widmen, bete ich auch in diesem Jahr sehr intensiv für mehr Frieden und ein besseres gegenseitiges Verständnis in unserer Welt. Es macht mich traurig zu sehen, dass so viele Menschen unter den Konflikten in der Ukraine, in Gaza und in anderen Teilen der Welt leiden. Inzwischen hätten wir hoffen können, dass die Menschen aus unserer Geschichte der Gewalt gelernt haben. In all diesen Konflikten sind es die Unschuldigen, die die schwerste Last zu tragen haben – in Angst zu leben, so viel zu verlieren, sogar das eigene Leben, und ständig die Herausforderung der Ungewissheit zu ertragen.

Es bleibt eine einfache Wahrheit: Jeder Mensch, jeder Einzelne von uns, möchte nicht leiden und nur glücklich sein. Wenn wir unsere gemeinsame menschliche Natur und Verbundenheit anerkennen und uns daran erinnern, dass das Wohlergehen des einen vom Wohlergehen aller abhängt, dann glaube ich wirklich, dass wir selbst für die hartnäckigsten Konflikte eine friedliche Lösung finden können. Dies erfordert jedoch die Bereitschaft zum Dialog und zu Verhandlungen. Ich rufe daher zu gemeinsamen Anstrengungen auf, um eine mitfühlendere, friedlichere und gewaltfreie Welt zu schaffen.

Mit meinen Gebeten und guten Wünschen

Der Dalai Lama

14 March 2025

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Langlebensgebete von Gaden Phodrang und Namgyal Kloster https://de.dalailama.com/news/langlebensgebete-von-gaden-phodrang-und-namgyal-kloster Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/langlebensgebete-von-gaden-phodrang-und-namgyal-kloster Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Heute, am ersten „glücksverheißenden Mittwoch“ des neuen Holz-Schlange-Jahres, haben die Mönche und ehemaligen Mönche des Klosters Namgyal und die Mitarbeitenden des Gaden Phodrang, dem Büro Seiner Heiligkeit des Dalai Lama, Gebete für ein langes Leben Seiner Heiligkeit gesprochen. Die Zeremonie fand in den Hallen des Alten Palastes in der Residenz Seiner Heiligkeit statt. Als Seine Heiligkeit das Gebäude betrat, wurde er von Samdhong Rinpoche und dem Abt des Klosters Namgyal begrüßt.

Die heutige Zeremonie basierte auf dem Text Gewährung der Essenz der Unsterblichkeit, den der große fünfte Dalai Lama nach einer Vision, die er von Guru Padmasambhava in der Form von Amitayus erhalten hatte, verfasste. Der Abt des Klosters Namgyal, Thamthog Rinpoche, führte den Vorsitz bei der Zeremonie.

Samdhong Rinpoche brachte ein Dankesmandala dar und präsentierte Darstellungen des erleuchteten Körpers, der Sprache und des Geistes. Dann wandte sich Seine Heiligkeit an die Versammlung:

„Heute haben das Büro des Gaden Phodrang sowie die Mönche und ehemaligen Mönche des Klosters Namgyal diese Gebete für mein langes Leben dargebracht. Sie haben es mit unerschütterlichem Glauben getan, in Anerkennung ihrer spirituellen Verbundenheit mit mir. Wie ihr gesehen habt, war ich in der Lage, den Menschen in der Welt in einem guten Maße zu nützen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich den Tibeterinnen und Tibetern sowohl in Tibet als auch im Exil mit Rat und Anweisungen, die ich aufrichtig gegeben habe, helfen konnte.

Bislang habe ich mich stets bemüht, mein Bestes zu tun, um der Welt zu nützen. Ich habe aufrichtig Vorträge gehalten, mit der Absicht, den Menschen zu helfen, ob sie sich nun als religiös betrachten oder nicht. Auch Menschen, die nicht religiös gebunden sind, haben sich für das interessiert, was ich zu sagen habe. Ich habe nicht so sehr zum Lob der Religion gesprochen, sondern um den Menschen zu helfen, mit sich selbst im Reinen zu sein und bereit zu sein, anderen zu helfen und letztendlich Frieden in der Welt zu schaffen.

Ich habe meine Gedanken über inneren Frieden in verschiedenen Teilen der Welt geteilt, insbesondere im Hinblick auf unsere Emotionen und die Funktionsweise unseres Geistes, wie sie in der buddhistischen Psychologie beschrieben werden. Auf der Grundlage dessen, was ich über die buddhistische Wissenschaft des Geistes gelernt habe, habe ich Gespräche mit heutigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geführt. Viele von ihnen sind daran interessiert, mehr über den Geist zu erfahren und darüber, wie wir unsere negativen Emotionen in den Griff bekommen können, um den inneren Frieden zu finden. Gebildete Menschen haben meinen Ausführungen Aufmerksamkeit geschenkt. Ich habe mein Wissen über die Funktionsweise unseres Geistes und unserer Emotionen in wissenschaftlichen Begriffen weitergegeben. Wenn ich mich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern austausche, fühle ich mich auch als Wissenschaftler.

Gelehrte und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben das, was ich zu sagen habe, als hilfreich empfunden. Ich habe mein Bestes getan, um der Welt zu helfen, indem ich mich auf die tiefgreifende Tradition stütze, die wir in Tibet bewahrt haben. Es ist eine Tradition, die nicht allein auf Glauben beruht, sondern auf logischer Beweisführung. Sie befähigt uns, unseren Verstand zu gebrauchen. Das ist ein besonderes Merkmal unseres tibetischen Erbes, dass wir unsere Intelligenz optimal nutzen. Diese wertvolle Tradition kann den Menschen eine echte Hilfe sein.

Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit dem Geist und dem Bewusstsein im Zusammenhang mit Logik. Ich habe die Schatzkammer des höheren Wissens (Abhidharmakosha) gründlich studiert, in der die Kosmologie und die Entstehung der Welt usw. in Begriffen beschrieben werden, die nicht mit den gegenwärtigen empirischen Ansichten übereinstimmen mögen. Diese Beschreibungen können mit Legenden verglichen werden. Die Bücher über die Vollkommenheit der Weisheit, die Philosophie des mittleren Weges (Madhyamika), die Logik und die Erkenntnistheorie enthalten jedoch fundiertes Wissen über die Funktionsweise des Geistes und der Gefühle. Wir können dieses Wissen mit den Menschen der Welt teilen, ohne die Religion als solche berühren zu müssen, um das Erreichen eines friedlichen Geistes und die Überwindung geistiger Leiden zu fördern. Diese spirituelle Tradition, die wir bewahren, ist großartig.

Heute bietet ihr mir diese Gebete für mein langes Leben an. Ich spüre, dass ich noch viele Jahre zu leben habe. Ich hoffe, dass ich den Menschen in der Welt weiterhin helfen kann, besonders denen in China, wo das Interesse an der Lehre des Buddha wächst. Ich habe viele Freunde unter ihnen, die schätzen, was ich zu sagen habe, und ich möchte ihnen helfen.

Heute möchte ich euch allen dafür danken, dass ihr mir diese Zeremonie für ein langes Leben anbietet.“

Der Rezitationsmeister begann dann, das letzte Gebet, die Worte der Wahrheit, zu rezitieren. Seine Heiligkeit erhob sich danach von seinem Platz und wurde zu seiner Residenz zurückbegleitet.

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Ankunft am College Gyume Tantric https://de.dalailama.com/news/ankunft-am-college-gyume-tantric Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/ankunft-am-college-gyume-tantric
Gyume Tantric College, Hunsur, Karnataka, Indien - Heute hat Seine Heiligkeit der Dalai Lama das Kloster Tashi Lhunpo verlassen. Tibeter – Mönche und Laien – säumten die Straße, um ihn zu verabschieden. Anschließend fuhr er die über 50 km von Bylakuppe nach Hunsur, immer noch in Karnataka, dem Standort des tantrischen College Gyume (in englischer Sprache: Gyume Tantric College).

In Hunsur war die Straße von Tibeterinnen und Tibetern gesäumt, die darauf warteten, Seine Heiligkeit zu begrüßen. Bei seiner Ankunft wurde er vom Ganden Trisur Rinpoche, dem Shartse Chöje, dem Abt und dem Vizeabt von Gyume sowie dem Repräsentanten der Hunsur-Siedlung begrüßt. Der ehemalige Ganden Tri Rinpoche führte Seine Heiligkeit den Weg in die Versammlungshalle von Gyume.

Nachdem Seine Heiligkeit Platz genommen hatte, machte der Abt des Klosters Gyume, Geshe Ngawang Sangye, Niederwerfungen und brachte ein Mandala und Darstellungen des Körpers, der Rede und des Geistes der Erleuchtung dar. Das Mitglied der Legislativen Versammlung von Hunsur, Harish Gowd, erwies ebenfalls seine Ehrerbietung.

Die Mönche rezitierten einen Lobpreis auf Jetsun Sherab Senge, den Gründer ihres Klosters. Danach rezitierten sie einen Lobpreis auf den sechsarmigen Mahakala von Mahasiddha Shawaripa und dann einen Lobpreis auf Dharmaraja von Lama Tsongkhapa. Es wurden Tee und süßer Reis gereicht, und die Verse zum Darbringen und Segnen der Speisen riefen Jowoje Atisha, Dromtönpa und Tsongkhapa an.

Dann sprach Seine Heiligkeit zu allen versammelten Menschen: „Obwohl es eine ziemlich lange Fahrt war, fühle ich mich nicht erschöpft.

Wo immer sich Tibeter angesiedelt haben, scheinen sie sehr erfreut zu sein, mich zu sehen. Es fällt mir leicht, mich mit den Menschen anzufreunden, und sie haben Respekt vor mir als der Person, die den Namen Dalai Lama trägt. Ich wurde in Amdo geboren und bin später nach Zentraltibet gezogen, wo ich mit meinen Lehrern buddhistische Philosophie, Logik und so weiter studieren konnte. Auch meine Assistenten für die Debatte waren sehr nett zu mir, und mit ihrer Hilfe konnte ich mein Gehirn gut trainieren.

In Tibet besuchte ich die großen Klöster von Sera, Ganden und Drepung, um meine Prüfungen abzulegen. Schließlich hatte ich das große Privileg, im Jokhang in Lhasa die Prüfung für den Grad des Geshe Lharampa abzulegen. Als ich inmitten der Versammlung der Gelehrten der Klöster Sera, Ganden und Drepung stand, machte ich vielleicht einen zuversichtlichen Eindruck, aber innerlich schlug mein Herz schnell, weil ich nervös war. Andererseits war ich aber auch glücklich. Die Debatten, an denen ich teilnahm, und die Prüfungen, die ich an den drei großen Stätten des Studiums ablegte, verliefen sehr gut.

Dieser Mensch namens Lhamo Dhondup, der einen so weiten Weg aus Amdo zurückgelegt hat und den Namen Dalail Lama trägt, hat der Lehre und den anderen Wesen recht gut dienen können. Nicht nur den Tibeterinnen und Tibetern, sondern auch den Menschen, die nicht traditionell buddhistisch sind, sind freundlich zu mir und hören gerne, was ich zu sagen habe. Ich habe das Gefühl, dass sich mein Leben dadurch gelohnt hat.

Ich rechne damit, noch zehn oder 15 Jahre zu leben, und werde weiterhin dem Buddhadharma und der Sache Tibets dienen.

Wir haben hart gearbeitet, obwohl wir im Exil leben, und wegen meines Interesses an der Wissenschaft sind viele Menschen, die an sich keinen religiösen Glauben haben, darunter auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, meine Freunde geworden. Ich habe das Gefühl, dass ich dem Dharma, insbesondere der Tradition des großen Meisters Tsongkhapa, die sowohl Sutra als auch Tantra umfasst, in meinen Gesprächen mit ihnen dienen konnte. Ich habe mich auch mit der Meditation auf der Grundlage seiner Lehren beschäftigt. Folglich war ich in der Lage, die richtige Sichtweise aufrechtzuerhalten und sie mit anderen zu teilen und ihnen zu erklären, wie sie ihren Geist transformieren können. So konnte ich mich mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten austauschen.

Nachdem der 13. Dalai Lama verstorben war, wurde ich als Reinkarnation anerkannt, so dass ich den Titel Dalai Lama trage, und bis jetzt habe ich mein Bestes getan, um dem Dharma und den Wesen zu dienen. Wie ich bereits erwähnt habe, habe ich in meinen Träumen Hinweise darauf gesehen, dass ich 110 Jahre oder älter werden könnte, und ich fühle, dass ich in der Lage sein werde, dem Dharma und der Sache Tibets weiterhin zu dienen.

Ich bin froh, dass ich heute hierher kommen konnte und Sie alle mir Ihre Aufwartung machen konnten. Wenn wir noch in Tibet wären, säße ich auf einem hohen Thron und könnte nicht mit der Öffentlichkeit sprechen. Es wäre alles nur eine Formalität gewesen. Der Aufenthalt im Exil war jedoch sehr bereichernd, denn ich konnte alle möglichen Menschen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten treffen und mit ihnen interagieren. Ich möchte in der Lage sein, den Menschen zu helfen, indem ich mich direkt mit ihnen auseinandersetze, und das tue ich, seit ich im Exil bin. Es entspricht meinem Naturell, mit den Menschen zu sprechen und ihnen meine Meinung mitzuteilen, anstatt distanziert zu bleiben.

Am tantrischen College Gyume seid ihr dafür bekannt, dass ihr mit der Stimme von Yamantaka rezitiert. Euer Vertrauen in mich war die Grundlage für ein starkes, unveränderliches spirituelles Band zwischen uns, wofür ich euch danken möchte. Als Tibeter mag es zwischen uns Unterschiede geben, je nachdem, woher wir kommen und wer unsere eigenen Lehrer sind, aber wir teilen eine gemeinsame Denkweise. Wir haben die Lehre, die der Buddha vor mehr als zweitausendfünfhundert Jahren gegeben hat, am Leben erhalten.

Der Buddhadharma kam während der Herrschaft der Dharma-Könige nach Tibet. Wir waren in der Lage, die vollständige Lehre des Buddha seither am Leben zu erhalten, und wir sind entschlossen, dies auch weiterhin zu tun.

Ich bin jemand, der den Titel Dalai Lama trägt, und die Verantwortung der Dalai Lamas ist es, die Lehre Buddhas zu bewahren. Das Ausmaß, in dem sich der Buddhadharma während meiner Zeit verbreitet hat, scheint viel größer gewesen zu sein als unter früheren Dalai Lamas. Ich habe versucht, die Botschaft zu verbreiten, dass es wichtig ist, ein gutes Herz zu bewahren und ein guter Mensch zu sein und nicht nur religiös zu sein. Diese Botschaft ist weithin anerkannt und geschätzt worden. Ihr, Mönche des Tantrischen Kollegs, habt den Dalai Lamas sehr gut gedient, und das ist alles, was ich heute zu sagen habe. Ich danke euch.“

Seine Heiligkeit zog sich dann in die Räume zurück, die für ihn vorbereitet worden waren. Morgen werden die Mönche des tantrischen College Gyume Gebete für sein langes Leben sprechen.

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Ermächtigung für ein langes Leben in Tashi Lhunpo https://de.dalailama.com/news/ermächtigung-für-ein-langes-leben-in-tashi-lhunpo Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/ermächtigung-für-ein-langes-leben-in-tashi-lhunpo Kloster Tashi Lhunpo, Bylakuppe, Karnataka, Indien - Heute wird Seine Heiligkeit der Dalai Lama im Hof des Klosters Tashi Lhunpo, in dem Debatten abgehalten werden, eine Ermächtigung für ein langes Leben geben, die den Titel Langlebenszeremonie der weißen Tara des wunscherfüllenden Rades trägt. Das Ritual wurde von Tagdag Rinpoche, Ngawang Sungrab Thutop, komponiert, der Lehrer Seiner Heiligkeit und auch Regent war.

Mönche und Nonnen füllten den Tempel, während weitere Mönche, Nonnen und Laien im Debattenhof unter einem riesigen Sonnensegel saßen. Schätzungsweise 25.000 Menschen hatten sich versammelt, um die Ermächtigung zu empfangen, darunter viele Tibeter aus anderen Siedlungen in Karnataka. Seine Heiligkeit fuhr in einem Golfwagen vom Tempel zum Debattenhof und ging zu Fuß zum Thron. Nachdem er Platz genommen hatte, wurden Gebete gesprochen sowie Tee, Brot und zeremonieller süßer Reis verteilt und Verse zur Darbringung und zum Segen gesprochen.

Seine Heiligkeit wandte sich an die Versammlung: „Heute sind wir mit allen möglichen Schwierigkeiten konfrontiert und mein Besuch in Bylakuppe neigt sich dem Ende zu, daher dachte ich, es wäre günstig, wenn ich eine Ermächtigung für ein langes Leben geben würde. Und genau das werde ich tun. Was meine eigene Lebensspanne betrifft, so hatte ich in meinen Träumen Hinweise darauf, dass ich 110 Jahre alt werden könnte, aber vorerst wird diese Einweihung einen glücksverheißenden Abschluss meines Aufenthalts hier bilden.

Diese Ermächtigung steht im Zusammenhang mit der Weißen Tara, mit der wir starke karmische Verbindungen haben. Eine große Anzahl von Menschen hat sich hier versammelt, um Dharma zu praktizieren und nicht nur, um ihren Namen und Ruhm zu verbessern. Das ist der Grund, warum ich diese Weiße-Tara-Ermächtigung als glückverheißenden Abschluss meines Aufenthalts hier geben werde.

In den letzten Tagen haben wir eine so kraftvolle spirituelle Praxis ausgeübt, dass der Buddha, wenn er uns beobachten würde, erfreut wäre. Das ist ganz offensichtlich.

Vor nicht allzu langer Zeit, als ich an einem Treffen im Thai-Tempel in Bodhgaya teilnahm, hatte ich eine klare Vision von Buddha vor mir. Er winkte mir zu, also näherte ich mich ihm mit großem Respekt, und ich spürte, dass er mir sehr wohlgesonnen war. Ich war erfreut, dass er mir gegenüber so außerordentliches Mitgefühl zeigte und dass er mit mir zufrieden zu sein schien.

Der Buddhadharma hat sich in der ganzen Welt verbreitet und Orte erreicht, die historisch gesehen keine Verbindung zum Buddhismus hatten. Ich habe das Gefühl, dass ich einen gewissen Beitrag dazu geleistet habe.

In den ersten Jahren meines Lebens konnte ich bei meinen Tutoren studieren, und dadurch wurde ich in die Lage versetzt, mein Leben sinnvoll zu gestalten. Ich bin in Amdo geboren, und als ich ein Kind war, waren meine Mutter und meine Großmütter sehr gut zu mir. Meine Familie hat mein Interesse an spiritueller Praxis geweckt. Als ich etwa drei oder vier Jahre alt war, besuchte ich das Kumbum-Kloster, wo ich lernte, das Mantra Om ara pa tsa na dhi zu rezitieren, indem ich dem Beispiel der jungen Mönche folgte, die ich dort sah. Seitdem ist es mir gelungen, eine gewisse Prägung für die Praxis des Dharma in meinem Geist zu schaffen.

Die Buchstaben A, Ka und Ma, die auf der Oberfläche des Lhamo Latso-Sees zu sehen waren, waren einer der Faktoren, die dazu führten, dass ich auf den Thron des Dalai Lamas gesetzt wurde. Ich habe diese Verantwortung also nicht aufgrund von irgendetwas, was ich getan habe, sondern aufgrund starker karmischer Verbindungen und früherer Gebete übernommen. Folglich haben mir die Menschen aus Zentraltibet ihre Wertschätzung entgegengebracht, aber auch die Menschen aus den Regionen Amdo und Dhotö.

Der beste Teil meines Lebens begann, als ich die beiden Tutoren traf, mit denen ich buddhistische Philosophie und Praxis sowie Logik und Debatte studierte. Mit ihrer Ermutigung lernte ich Maitreyas Schmuck der klaren Erkenntnis (Abhisamayālaṃkāra; in tibetischer Sprache: mngon rtogs rgyan) und Chandrakirtis Eintritt in den mittleren Weg (Madhyamakāvatāra; in tibetischer Sprache: dbu ma la 'jug-pa) auswendig. Von ihnen erhielt ich dann Punkt für Punkt genaue Erklärungen zu diesen Texten. Dementsprechend habe ich das Gefühl, dass sich mein menschliches Leben gelohnt hat.

Als die Unruhen in Lhasa stattfanden, habe ich vor der Mahakala-Statue in Norbulingka gebetet. Ich führte auch eine Wahrsagung vor dem Thangka von Palden Lhamo durch, um zu klären, was ich tun sollte. Entsprechend der Hinweise, die ich erhielt, verließ ich Norbulingka im Schutz der Dunkelheit und entkam. Das positive Ergebnis war, dass ich dieses freie Land erreichen und alle möglichen Menschen treffen konnte, die ich sonst nicht kennen gelernt hätte. Darüber hinaus ist der Name ‚Dalai Lama‘ an Orten, an denen er zuvor unbekannt war, bekannt geworden und wird geschätzt. Daher habe ich das Gefühl, dass sich dieses kostbare Menschenleben gelohnt hat.

Ich werde mich weiterhin in der Dharma-Praxis engagieren, indem ich eine reine Ethik bewahre und auch die Tantra-Praxis weiterführe. Außerdem meditiere ich morgens, wenn ich aufwache, über den Erleuchtungsgeist und die Sicht der Leerheit. Ich habe dies jeden Tag getan und versucht, das Leben eines spirituellen Menschen zu führen. Ich habe auch viele Freunde unter Menschen gefunden, die nicht unbedingt am Buddhismus interessiert waren.

Ich habe also meine jungen Jahre in Tibet verbracht und bin dann ins Exil gegangen, wo ich den größten Teil meines Lebens verbracht habe. Wie ich bereits gesagt habe, deuten meine Träume darauf hin, dass ich etwa 110 Jahre alt werden werde.“ Daraufhin applaudierte das Publikum erfreut.

Seine Heiligkeit fuhr dann fort: „Ich komme aus Siling, wo die Menschen im Allgemeinen als sehr streng und hart gelten. Ich habe das Gefühl, dass ich diesen Fehler nicht gemacht habe, weil ich mich so intensiv mit den Lehren des Buddha beschäftigt habe.

Heute werde ich eine Langlebens-Ermächtigung geben. Zunächst muss ich einige vorbereitende Praktiken durchführen. Während ich das tue, rezitiert bitte gemeinsam das Mantra von Tara.“

Seine Heiligkeit nahm anschließend seine Ansprache an die versammelten Menschen wieder auf und empfahl:

„Nachdem wir dieses kostbare menschliche Leben gefunden haben, müssen wir es sinnvoll gestalten. Dazu benötigen wir die vollständige Lehre des Buddha und müssen in der Lage sein, die drei Übungen Ethik, Konzentration und Weisheit zu praktizieren. Wenn wir das gut machen wollen, müssen wir ein langes Leben haben. Und wir können unser Leben verlängern, indem wir uns auf eine Gottheit wie Arya Tara stützen, die gelobt hat, sich um diejenigen zu kümmern, die der Kadam-Tradition folgen.

Alle vier Tantras sind im Kontext von Bodhichitta zu praktizieren, also muss man zuerst das Bodhisattva-Gelübde ablegen. Ohne eine Bodhichitta-Motivation könnte die tantrische Praxis fehlgeleitet sein. Welche tantrische Praxis man auch immer ausübt, sie muss auf Bodhichitta beruhen, dem altruistischen Wunsch, anderen von Nutzen zu sein. Das ist der Ansatz, den ich verfolge. Von dem Moment an, in dem ich aufwache, erzeuge ich Bodhichitta. Selbst am Ende des Tages vergesse ich Bodhichitta nie. Ich gehe mit der Achtsamkeit von Bodhichitta zu Bett. Ihr denkt bei euch, dass ihr alle Praktiken, die ihr ausübt, zum Wohle aller fühlenden Wesen ausüben werdet. Auf diese Weise lebt ihr euer Leben im Dienst an anderen.“

Anschließend führte Seine Heiligkeit die anwesenden Menschen durch die Verse zur Erzeugung von Bodhichitta und zur Ablegung der Bodhisattva-Gelübde. Dann ging er die Stufen der Ermächtigung durch und empfahl den Schülerinnen und Schülern, sich vorzustellen, wie sie sich in die Leerheit auflösen. Von dort aus sollten sie sich vorstellen, in der Form der Weißen Tara zu erscheinen.

Seine Heiligkeit erläuterte dann weiter: „Wie ich bereits erwähnt habe, meditiere ich jeden Morgen, wenn ich aufwache, über Bodhichitta und die Sicht der Leerheit. In meinem täglichen Leben versuche ich, meinen Geist auf diese beiden Praktiken zu richten, die auch als Methode und Weisheit bekannt sind. Täglich durchdrungen von diesen beiden Praktiken mache ich meinen Geist im Laufe der Tage, Wochen, Monate und Jahre meines Lebens mit Bodhichitta und Leerheit vertraut. Es geht nicht nur um das Rezitieren von Versen und Gebeten, sondern darum, diese Prinzipien zum Kern meiner Praxis zu machen. Auf diese Weise können wir unserem Leben einen Sinn geben.“

Als die Ermächtigung abgeschlossen war, ermutigte Seine Heiligkeit die Schülerinnen und Schüler, sich zu freuen. Er riet ihnen, von nun an die Weiße Tara zu ihrer Schutzgottheit zu machen.

Die anwesenden Menschen brachten ein Dankesmandala dar und die Veranstaltung wurde mit der Rezitation des Gebets der Worte der Wahrheit und einer Reihe von Widmungsgebeten beendet. Lächelnd und den Menschen zuwinkend fuhr Seine Heiligkeit in einem Golfwagen den Debattenhof hinauf zur Tempelveranda und kehrte dann in seine Räume zurück.

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Gebete für das lange Leben Seiner Heiligkeit des Dalai Lama im Sera-Kloster https://de.dalailama.com/news/gebete-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama-im-sera-kloster Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gebete-für-das-lange-leben-seiner-heiligkeit-des-dalai-lama-im-sera-kloster Bylakuppe, Karnataka, Indien - Heute Morgen fuhr Seine Heiligkeit der Dalai Lama vom Kloster Tashi Lhunpo, in dem er sich seit einem Monat aufhält, zum Kloster Sera Lachi, wo Gebete für sein langes Leben gesprochen werden sollten. Nachdem Seine Heiligkeit in der Versammlungshalle des Klosters angekommen war, traf sich er zunächst mit Ganden Tri Rinpoche, den Shartse- und Jangtse-Chöjes sowie den Äbten von elf klösterlichen Studienzentren: Sera Me und Sera Je, Drepung Gomang und Drepung Loseling, Ganden Shartse und Ganden Jangtse, Gyutö und Gyume Tantric Colleges, Tashi Lhunpo, Segyu und Ratö.

Seine Heiligkeit erläuterte ihnen: „Nur Tibet hat die vollständige Lehre Buddhas und das gründliche Studium dieser Lehre durch logische Beweisführung bewahrt. Da diese Tradition sehr wirksame Methoden zur Transformation des Geistes enthält, sollten wir uns bemühen, sie zu bewahren. Das sollten wir auch deshalb tun, weil das Verständnis für die Funktionsweise unseres Geistes und unserer Emotionen, das Teil unseres spirituellen Erbes ist, in keiner anderen spirituellen Tradition zu finden ist. Unser Verständnis der Psychologie gibt uns hervorragende Werkzeuge an die Hand, um unsere geistigen Leiden zu bekämpfen und positive Emotionen zu entwickeln. Und nachdem wir sie gründlich studiert haben, können wir diese Werkzeuge nutzen, um unseren Geist zu transformieren. Daher führt unser Studium der klassischen buddhistischen Texte zu einem praktischen Nutzen.“

Während dieser Begegnung rezitierten die Anwesenden in der Versammlungshalle Gebete, darunter der Lobpreis an die 17 Meister von Nalanda sowie das Namensmantra Seiner Heiligkeit.

Nachdem Seine Heiligkeit eine Butterlampe auf dem Altar hinter dem Thron entzündet hatte, nahm er mit Blick auf die Versammlung Platz. Zu seiner Linken saßen der ehemalige Ganden Tri Rinpoche, der Jangtse Chöje und die Äbte der elf Klöster. Zu seiner Rechten saßen der gegenwärtige Ganden Tri Rinpoche, Geshe Lharampa Lobsang Dorje und Mitarbeitende des Ganden Phodrang. Beamte der zentralen tibetischen Verwaltung saßen zusammen mit den Mönchen in der ersten Reihe der Versammlung. Das Gebet für ein langes Leben, das auf der Praxis der rituellen Darbringung an den Guru (Lama Chöpa) basiert, begann.

Es wurden Tee und Gebäck verteilt. Der Tee wurde mit der Rezitation eines Verses gesegnet, in dem er Lama Tsongkhapa und seinen beiden Hauptschülern dargebracht wurde.

Anschließend wurde zeremonieller süßer Reis serviert. Die Rezitation des Texts „Lama Chöpa“ erreichte die Stelle der Tsog-Opfergabe.

Als Vajra-Meister, der dieser Zeremonie vorstand, rezitierte der Jangtse Chöje, Gosok Rinpoche, die Bitte um das langes Leben Seiner Heiligkeit und überreichte symbolische Opfergaben wie ein Kissen mit einem gekreuzten Vajra-Emblem. Flankiert von den Äbten von Sera Me und Sera Je brachte er Seiner Heiligkeit zunächst ein Mandala dar, gefolgt von Darstellungen des Körpers, der Sprache und des Geistes der Erleuchtung, einer oberen Mönchsrobe (namjar), einer Sitzdecke (dingwa), einer unteren Mönchsrobe, einem Mönchsstab (kharsil), Symbolen der acht glückverheißenden Objekte, den sieben königlichen Emblemen und den acht glückverheißenden Substanzen.

Das von den beiden Tutoren Seiner Heiligkeit verfasste Gebet für sein langes Leben wurde rezitiert, während die Vertreter der internationalen Geluk-Organisationen und die Sponsoren dieser Zeremonie nach vorne kamen, um den Segen Seiner Heiligkeit zu empfangen.

Dann wandte sich Seine Heiligkeit an die Anwesenden:

„Heute wurde diese Zeremonie des langen Lebens hier in Sera durchgeführt. Die Mönche der drei großen Klosteruniversitäten Sera, Ganden und Drepung haben mir über so viele Jahrzehnte festes Vertrauen und Hingabe entgegengebracht. Ich fühle mich diesen klösterlichen Einrichtungen immer sehr verbunden und die Mönche dort behandeln mich mit besonderem Respekt. Das Vertrauen und die Verbundenheit zwischen uns ist unerschütterlich. Ich bete für das Wohlergehen der Mönche hier und in anderen Einrichtungen.

Als Ergebnis meiner früheren Handlungen und Gebete habe ich eine besondere Verbindung zum tibetischen Volk. Und wenn ich daran denke, ihm zu dienen, kommen mir Tränen in die Augen - wegen der innigen Gefühle, die ich für die Tibeterinnen und Tibeter hege. Aus tiefstem Herzen werde ich mich immer für die Sache Tibets und das Gedeihen des Dharma dort einsetzen, und in diesem Zusammenhang gibt es Anzeichen dafür, dass ich 110 Jahre alt werden könnte.

Die klösterlichen Einrichtungen Sera, Ganden, Drepung und so weiter werden von Menschen auf der ganzen Welt verehrt, die sich für das Studium der buddhistischen Philosophie interessieren. Viele dieser Menschen, vor allem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, bringen auch mir besondere Achtung entgegen. Sie werden von der Psychologie angezogen, die Teil unserer Tradition ist.

Ich werde ein langes Leben leben und ich bete, dass die besondere Verbindung, die ich mit den Tibeterinnen und Tibetern innerhalb und außerhalb Tibets habe, sowie mit anderen, die mich mit Respekt behandeln, weiterbestehen wird.

Das ist alles, was ich sagen möchte. Ihr habt diese Gebete für mein langes Leben mit der uneingeschränkten Hingabe aller Beteiligten vorgetragen – und ich habe sie gerne angenommen.

Ich kann euch sagen, dass ich 110 oder mehr Jahre alt werden werde. Bis jetzt habe ich mein Bestes getan, um den Menschen und dem Buddhadharma in Tibet zu dienen. Ihr wiederum habt diese Gebete für mein langes Leben gesprochen und ich möchte mich dafür bei euch bedanken“

Es waren noch Verse aus dem Text Lama Chöpa zu rezitieren, unter anderem die Spezielle einsgerichtete Bitte:

Du bist mein Guru, du bist mein Yidam,
du bist die Dakinis und die Dharmabeschützer.
Von heute an bis zur Erleuchtung
suche ich keine Zuflucht außer Dir.
In diesem Leben, im Zwischenzustand und
bis zum Ende aller zukünftigen Leben,
halte mich mit dem Haken deines Erbarmens.
Befreie mich von der Furcht des Samsara und des Nirvana,
verleihe mir alle Verwirklichungen,
sei mein beständiger Freund und beschütze mich vor Hindernissen.

Die Zeremonie endete mit einem Widmungsvers für das weitere Gedeihen der Tradition von Lama Tsongkhapa.

Lehrer und Schüler aus den Klöstern Sera Me und Sera Je stellten sich einzeln und in Gruppen auf, um sich mit Seiner Heiligkeit fotografieren zu lassen. Anschließend ging Seine Heiligkeit zu dem Mittagessen, zu dem er eingeladen worden war.

Später am Nachmittag verbrachte Seine Heiligkeit mehr als eine Stunde mit den Mönchen des Klosters Tashi Lhunpo, die sich seit dem frühen Morgen im Debattenhof versammelt hatten, um den Jahrestag des Ablebens von Gyalwa Gendun Drup, dem Ersten Dalai Lama und Gründer des Klosters Tashi Lhunpo, vor 550 Jahren mit Gebeten zu würdigen.

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Teilnahme an Debatte im Kloster Tashi Lhunpo https://de.dalailama.com/news/teilnahme-an-debatte-im-kloster-tashi-lhunpo Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/teilnahme-an-debatte-im-kloster-tashi-lhunpo Tashi Lhunpo, Bylakuppé, Karnataka, Indien - Heute Morgen nahm Seine Heiligkeit der Dalai Lama an einer Präsentation der Debattierfähigkeiten von Mönchsgelehrten aus den großen klösterlichen Geluk-Lernzentren teil, die an der Jamchö- und Riktsog-Winterdebatte als Teil des sechsjährigen Geshé Lharampa-Programms teilnehmen. Das Wort „Jamchö“ bezieht sich auf Abhandlungen von Maitreya, während „Riktsog“ sich auf Nagarjunas „Sechs Sammlungen der Vernunft“ bezieht. Es waren schätzungsweise 1500 Mönche anwesend.

Seine Heiligkeit kam durch den Tempel hinunter und stieg an den Stufen vor der Tür in ein Golfwagen. Dann fuhr er hinunter zum Debattenhof vor dem Tempel und an der goldenen Statue des tibetischen Königs Songtsen Gampo auf einem Pferd vorbei.

Die Mönche hatten sich am frühen Morgen versammelt und rezitierten in Erwartung der Ankunft Seiner Heiligkeit das Mantra des Shakyamuni Buddha. Als er sich näherte, gingen sie dazu über, sein Namensmantra zu rezitieren. Als er den Eingang zur Versammlung der Mönche erreichte, stieg Seine Heiligkeit vom Golfwagen ab und ging dorthin, wo er seinen Platz gegenüber den Mönchen einnahm. Dann rezitierten sie das „Loblied auf die Siebzehn Meister von Nalanda“. Sharpa Chöjé Rinpoché saß zu seiner Rechten.

Die erste Debatte begann mit Mönchen aus Ganden Shartsé und Drepung Loseling, die als Herausforderer auftraten, während Mönche aus Ratö und Drepung Gomang antworteten. Zu Beginn konzentrierten sie sich auf zwei Zeilen aus Nagarjunas „Grundlegender Weisheit“, der „Mulamadhyamikakarika“. Die debattierenden Mönche behandelten Themen, die in den verschiedenen Kapiteln der „Grundlegenden Weisheit“ erörtert wurden, einschließlich der Aussagen der niederen Philosophieschulen, dass die Dinge von Natur aus existieren, weil sie hervorgebracht worden sind. Sie diskutierten die Unwissenheit des Greifens nach inhärenter Existenz, wie abhängiges Entstehen die Leerheit ergänzt und ob Arya-Bodhisattvas die Leerheit wahrnehmen, während sie völlig in der Leerheit versunken sind.

In der zweiten Debatte traten die Mönche aus Tashi Lhunpo und Gaden Jangtsé als Herausforderer auf, während die Mönche aus Sera Jé und Sera Mé als Antwortende saßen. Ihre Debatte konzentrierte sich auf das Thema der Buddha-Natur, wie sie in Maitreyas „Erhabenem Kontinuum des Großen Fahrzeugs“, dem „Mahayana Uttaratantra“, erklärt wird.

Auf die Frage, was die Bedeutung der Buddha-Natur sei, erklärten die Befragten, dass sie die Hauptursache für das Erreichen der Buddhaschaft sei. Die Debatte ging weiter, um die natürlich verbleibende Buddha-Natur und die allmählich aufgebaute Buddha-Natur zu diskutieren. Am Ende der lebhaften Debatte wurden glückverheißende Worte gesprochen, um die Debatte offiziell zu beenden. Die Vertreter der debattierenden Mönche erbaten den Segen Seiner Heiligkeit für sich und ihre Kollegen.

In einer kurzen Ansprache an die Versammlung erwähnte Seine Heiligkeit, wie wirksam die Debatte als Methode zur Überwindung falscher Vorstellungen von der Realität ist.

„Als ich studierte, übte ich die Debatte mit meinen Debattier-Assistenten. Ich fand, dass es mir sehr geholfen hat, wenn ich auf Punkte stieß, die einer Klärung bedurften. Das Debattieren hat mir wirklich geholfen, Einsicht und Verständnis für verschiedene Themen zu gewinnen.

„Wenn wir debattieren, wenden wir verschiedene logische Verfahren an. Man sagt, dass man ein wirklich guter Debattierer ist, wenn man seinen Gegner davon überzeugen kann, dass etwas wahr ist, was eigentlich nicht wahr ist. Doch das ist vielleicht nur eine intellektuelle Leistung. Der eigentliche Sinn von Argumenten und Debatten besteht jedoch darin, unseren Geist zu verändern. Das können wir erreichen, indem wir die verschiedenen Themen, die wir studiert haben, im Lichte der Logik und der Vernunft verstehen lernen. In diesem Zusammenhang ist die Debatte so wichtig, um unser Verständnis zu verbessern. Ich glaube, dass sie besonders effektiv ist.

„Sie haben heute hier vor mir Ihre Debattierfähigkeiten unter Beweis gestellt, und dafür möchte ich Ihnen danken.

„Während meines Studiums hatte ich mehrere Debattier-Assistenten, darunter auch einen Déyang Rinpoché. Er war nicht so klug wie andere Debattierassistenten, und wenn ich mit ihm debattierte, gewann ich immer.

„Wie auch immer, was ich euch wirklich sagen möchte, ist, dass die Debatte eine sehr effektive Methode ist, um uns zu helfen, das zu verstehen, was wir studiert haben. Natürlich gibt es auch andere religiöse Traditionen wie den Hinduismus und so weiter, die auf dem Glauben beruhen. Aber in unserem Studium des Buddhismus untersuchen wir, was der Buddha durch das Medium der Debatte gelehrt hat. In der Gesellschaft meiner Debattier-Assistenten konnte ich die Lehre des Buddha erforschen, was ich als sehr nützlich empfand. Daher möchte ich auch Sie auffordern, sich mit der Lehre des Buddha zu befassen, indem Sie Logik und Argumentation anwenden. Bitte gebt euer Bestes bei euren Studien.

„Das ist alles, was ich heute zu sagen habe.

Als Seine Heiligkeit den Debattenhof verließ, rezitierten die Mönche das von seinen beiden Tutoren Kyabjé Ling Rinpoché und Kyabjé Trijang Rinpoché verfasste Gebet für sein langes Leben. Im Golfwagen fuhr er noch einmal um die Statue von Songtsen Gampo herum und die Auffahrt zur Tempelveranda hinauf, auf dem Weg zurück zu seinem Aufenthaltsort.

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Gebete für die Opfer des jüngsten verheerenden Erdbebens in Tibet https://de.dalailama.com/news/gebete-für-die-opfer-des-jüngsten-verheerenden-erdbebens-in-tibet Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/gebete-für-die-opfer-des-jüngsten-verheerenden-erdbebens-in-tibet Tashi Lhunpo, Bylakuppé, Karnataka, Indien - Heute Morgen versammelten sich schätzungsweise 12.000 Menschen, Mönche, Nonnen und Laien, in und um den Tempel des Klosters Tashi Lhunpo, das in der tibetischen Siedlung Bylakuppé, Karnataka, wiedererrichtet wurde, um für die Opfer des jüngsten verheerenden Erdbebens in Tibet zu beten. Die Regionen Tibets, die am stärksten von dem Erdbeben betroffen waren, waren Shigatsé und Dingri. Das wichtigste Kloster in Shigatsé ist Tashi Lhunpo, das vom Ersten Dalai Lama, Gyalwa Gendun Drup, gegründet wurde und Sitz der Panchen Rinpochés war.

Zufälligerweise hält sich Seine Heiligkeit der Dalai Lama derzeit im wiedererrichteten Tashi Lhunpo-Kloster in Südindien auf. Seine Teilnahme an einer großen Versammlung, um für die Menschen in Shigatsé und Dingri zu beten, ist daher ein besonders geeigneter Zeitpunkt.

Die Besucher aus den umliegenden tibetischen Siedlungen trafen schon sehr früh am Morgen ein und wurden ab 6.15 Uhr eingelassen. Die Mönche saßen in geordneten Reihen im Tempel. Während sie auf den Beginn der offiziellen Gebete warteten, sang die Gemeinde das Mantra von Buddha Shakyamuni.

Als Seine Heiligkeit eintraf, nahm er vor kolossalen, vergoldeten Bildern des Buddha und des Ersten Dalai Lama sowie vor bedeutenden Fotos des früheren Panchen Rinpoché und seines Nachfolgers Gendun Chökyi Nyima Platz. Zur Rechten Seiner Heiligkeit saßen Sharpa Chöjé Rinpoché, Äbte und ehemalige Äbte. Zu ihnen gesellten sich pensionierte Mitglieder der tibetischen Zentralverwaltung und des tibetischen Exilparlaments.

Medienvertreter durften den Tempel betreten, um die Teilnahme Seiner Heiligkeit an der Versammlung zu beobachten und aufzuzeichnen.

Die Gebete begannen mit den „Drei Kontinua“, einer Lobpreisung und Bitte an den Buddha, gefolgt von dem Vers, Zuflucht zu nehmen und den erwachenden Geist des Bodhichitta zu erzeugen. In regelmäßigen Abständen drehte sich Seine Heiligkeit um, um die versammelten Mönche zu mustern und ihren Blick zu erhaschen.

Die Gebete wurden mit dem „Gebet der vier unermesslichen Wünsche“ und dem „Samantabhadra-Gebet - dem König der Gebete“ fortgesetzt. Es wurden tibetischer Buttertee und Brot verteilt und Opfergebete gesprochen, um sie zu segnen.

Der Tashi Lhunpo Disziplinarleiter kündigte die Rezitation der Gebete an, die von Seiner Heiligkeit und anderen spirituellen Meistern geleitet wurden. Dann verlas er eine Liste der Spenden, die zur Unterstützung der Versammlung geleistet worden waren.

Nachdem der 7. Dalai Lama, Gyalwa Kalsang Gyatso, das „Loblied auf Avalokiteshvara“ gesungen hatte, rezitierte die gesamte Versammlung das Mantra von Avalokiteshvara - Om mani padmé hung - für alle, die von dem Erdbeben betroffen sind. Die Sitzung endete mit dem „Gebet der Wahren Worte, das die drei Juwelen anruft“.

Bevor er den Tempel verließ, wandte sich Seine Heiligkeit wie folgt an die Versammlung:

„Kürzlich wurde Tibet von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht, das viele Menschenleben forderte und große Verwüstungen anrichtete. Dies war eine Folge des Karmas. Menschen, die keinen Glauben an den Dharma haben, können nichts anderes tun, als von Trauer überwältigt zu werden. Diejenigen von uns, die an den Buddha-Dharma glauben, können jedoch Erfahrungen wie diese als Gelegenheit betrachten, negatives Karma aus der Vergangenheit zu reinigen und positive Gedanken für die Zukunft zu kultivieren. Auf diese Weise können wir Widrigkeiten in etwas Positives umwandeln. Katastrophen wie diese können uns dabei helfen, unsere Entschlossenheit zu stärken, fleißig den erwachenden Geist des Bodhichitta und ein Verständnis für die Sicht der Leerheit zu entwickeln.

„Wenn wir mit Katastrophen wie diesem Erdbeben in Tibet konfrontiert werden, können wir die Art, wie wir darüber denken, in Faktoren auf dem Weg zur Erleuchtung verwandeln. Die Fähigkeit, dies zu tun, liegt ganz in unserer Hand. Auch wenn negatives Karma herangereift ist, können wir es als Gelegenheit nutzen, unsere Entschlossenheit zu stärken.

In meinem eigenen Fall stärkte der Anblick der Berichte über die Verwüstungen, die das Erdbeben angerichtet hatte, meine Entschlossenheit, Bodhichitta und die Sicht der Leerheit zu kultivieren und inbrünstige Bittgebete an Avalokiteshvara zu richten. Anstatt den Mut zu verlieren und in der Not zu weinen, ist die Umwandlung von Widrigkeiten in einen Faktor auf dem Weg zur Erleuchtung eine Chance, die wir Praktizierenden ergreifen können. Obwohl sich in Tibet viele Naturkatastrophen ereignen, sollten wir in der Lage sein, diese Unglücksfälle in Faktoren auf dem Pfad zur Erleuchtung umzuwandeln und dafür beten, dass wir dadurch tatsächlich Fortschritte auf dem Pfad machen können. Auch die Überlebenden sollten nicht den Mut verlieren, sondern neue Entschlossenheit entwickeln.

„Tibet ist unbestreitbar das Land der Anhänger von Avalokiteshvara. Deshalb sollten wir kontinuierlich und fleißig positive Gedanken kultivieren. Die Berichte über die Zerstörung, die stattgefunden hat, die Frucht des unumkehrbaren Karmas, sind wirklich traurig. Es wäre jedoch hilfreich, wenn wir diese Tragödie als eine Gelegenheit sehen könnten, ein echtes Streben nach Erleuchtung zu kultivieren. Auf diese Weise können wir Avalokiteshvara erfreuen.

„Wir sollten nicht entmutigt sein. Erdbeben sind Naturkatastrophen; wir können niemandem die Schuld geben.

„Was China betrifft, so scheint die Zahl der chinesischen Buddhisten zu wachsen, und immer mehr von ihnen reagieren auf meinen Namen in positiver Weise.

„Wie ich bereits sagte, sollten wir uns nicht entmutigen lassen, sondern hart daran arbeiten, positive Gedanken zu kultivieren, die wir bisher noch nicht kultiviert haben, und die positiven Gedanken zu verstärken, die wir bereits kultiviert haben. Es ist wichtig, die Bande zwischen uns aufrechtzuerhalten, die auf unserem unerschütterlichen Glauben und Engagement beruhen.

„Ich für meinen Teil habe mein Leben sehr zielstrebig gelebt und werde dies auch weiterhin tun, bis ich mehr als hundert Jahre alt bin. Wir sollten alle widerstandsfähig sein und täglich fleißig Bodhichitta und die Sicht der Leerheit kultivieren. Dies ist eine Gabe, die die Buddhas wirklich erfreuen wird. Das ist der beste Weg, um Verdienste für dieses und das Leben im Jenseits zu sammeln. Wir können auch anderen ein Beispiel dafür geben, wie wir Gedanken des Ärgers und der Anhaftung reduzieren und Frieden in uns selbst schaffen können.

„Im Allgemeinen bewundern die Menschen auf der ganzen Welt die Tibeter. Sie schätzen unser warmherziges Wesen und schätzen die tibetische Lebensweise. Ich habe viele Freunde, die die Tibeter für ihre guten Manieren respektieren.

„Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, bin ich entschlossen, mein Bestes zu geben. Und wenn ich die Zeichen in meinen Träumen und andere Hinweise berücksichtige, werde ich vielleicht mehr als 110 Jahre alt. Ich werde mein Bestes tun, und ihr alle, meine Dharma-Freunde, solltet auch euer Bestes tun. Diese Tragödie, die sich in Tibet ereignet hat, sollte weder ein Grund für Wut sein noch etwas, das uns entmutigt. Wenn wir verstehen, wie wir Not in Faktoren auf dem Weg zur Erleuchtung umwandeln können, sollten wir in der Lage sein, die Art und Weise, wie wir über diese Katastrophe denken, in eine Gelegenheit zur Hoffnung zu verwandeln.“

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Seine Heiligkeit drückt Trauer über Erdbeben in Tibet aus https://de.dalailama.com/news/seine-heiligkeit-drückt-trauer-über-erdbeben-in-tibet-aus Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/seine-heiligkeit-drückt-trauer-über-erdbeben-in-tibet-aus Mit großer Trauer habe ich vom verheerenden Erdbeben erfahren, das heute Morgen Dingri in Tibet und die umliegenden Regionen erschüttert hat. Dieses tragische Ereignis hat zahlreiche Menschenleben gefordert, viele weitere verletzt und zu erheblichen Zerstörungen von Häusern und Eigentum geführt.

In dieser schweren Zeit bete ich für die Verstorbenen und wünsche den Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung.

Der Dalai Lama
Bylakuppe, Südindien

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Ankunft im Kloster Tashi Lhunpo https://de.dalailama.com/news/ankunft-im-kloster-tashi-lhunpo Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/ankunft-im-kloster-tashi-lhunpo Tashi Lhunpo, Bylakuppe, Karnataka, Indien – Am Freitag, dem 3. Januar 2025, verließ Seine Heiligkeit der Dalai Lama Dharamsala. Die Straßen waren gesäumt von Tibetern und anderen Anhängern, die sich versammelt hatten, um ihn zu verabschieden. Seine Reise führte ihn in das wärmere Klima Südindiens für einen Winteraufenthalt. Nach einer Übernachtung in Neu-Delhi flog er weiter nach Bengaluru, wo er eine weitere Nacht verweilte. Heute Morgen bestieg er einen Hubschrauber, der ihn in die tibetische Siedlung Bylakuppe brachte. Er landete auf dem Dickyi Larsoe Football Field.

Mitglieder der tibetischen Gemeinschaft säumen die Straße, um Seine Heiligkeit den Dalai Lama zu begrüßen, während er am 5. Januar 2025 auf dem Weg zum Tashi-Lhunpo-Kloster in Bylakuppe, Karnataka, Indien ist. Foto: Tenzin Choejor

Empfangen wurde er von einem Vertreter der Bezirksverwaltung von Mysore, dem Abt des Klosters, dem Hauptvertreter der südtibetischen Siedlungen sowie Vertretern der fünf tibetischen Siedlungen in Südindien.

Auf der 5,5 km langen Fahrt nach Tashi Lhunpo standen Mitglieder der tibetischen Gemeinschaft, Mönche und Nonnen, Laien, ältere Menschen in Rollstühlen sowie Kinder mit besonderen Bedürfnissen am Straßenrand. Sie hielten Seidenschals und Weihrauch in den Händen, um ihn feierlich zu begrüßen. Mönche mit gelben Hüten spielten auf Hörnern, Trommeln und Zimbeln, während Mitglieder der Bylakuppe-Operntruppe traditionelle Tanz- und Gesangsdarbietungen aufführten.

Das Kloster Tashi Lhunpo war festlich geschmückt, um Seine Heiligkeit willkommen zu heißen. Die Auffahrt war vom Tor aus mit bunten Mustern der acht glücksverheißenden Symbole verziert. In der Nähe des Tempels war die Straße mit einem dichten Blütenteppich ausgelegt, sodass Seine Heiligkeit direkt vor dem Eingang aus dem Auto steigen konnte. Dort wurde er vom Abt des Klosters, dem neu eingesetzten Ganden Tri Rinpoché sowie dem ehemaligen Ganden Tri Rinpoché herzlich empfangen.

Mitglieder der Bylakuppe-Operntruppe tanzen und singen zur Begrüßung Seiner Heiligkeit des Dalai Lama bei seiner Ankunft im Tashi-Lhunpo-Kloster in Bylakuppe, Karnataka, Indien, am 5. Januar 2025. Foto: Tenzin Choejor

Beim Betreten des Klosters sprach Seine Heiligkeit Gebete. Nachdem er vor dem Thron Platz genommen hatte, entzündete er eine Lampe als Zeichen der Glücksverheißung. Der Abt brachte ein Mandala sowie symbolische Darstellungen von Körper, Sprache und Geist der Erleuchtung dar. Anschließend wurde das von seinen beiden Tutoren verfasste Gebet für sein langes Leben rezitiert. Tee und zeremonieller Reis wurden serviert, bevor Seine Heiligkeit das Wort an die Anwesenden richtete.

"Heute bin ich zum Kloster Tashi Lhunpo gekommen, das vom allwissenden Gyalwa Gendün Drup, dem ersten Dalai Lama, gegründet wurde. In Tibet war das Kloster für die herausragende Ausbildung der Mönche in buddhistischer Philosophie und Logik bekannt. Besonders Gyalwa Ensepa wurde für seine herausragende Lehre der Kernunterweisungen gefeiert.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama betritt das Tashi-Lhunpo-Kloster in Bylakuppe, Karnataka, Indien, am 5. Januar 2025. Foto: Tenzin Choejor.

Nach den Umwälzungen in Tibet wurde das Kloster Tashi Lhunpo hier im Exil neu aufgebaut. Es ist eines der wichtigsten Klöster Tibets. Gyalwa Gendün Drup gründete es, und als sein Nachfolger empfinde ich große Freude und Ehre, heute hier zu sein.

Der Hauptzweck eines Klosters ist es, ein Zentrum des Lernens zu sein, das Mönchen und Nonnen die Möglichkeit bietet, die Lehrpläne zu studieren und das Gelernte in die Praxis umzusetzen."

Er betonte, dass selbst Menschen, die keine Buddhisten sind, zunehmend Interesse an den Lehren Buddhas zeigen. Wissenschaftler sind besonders von der buddhistischen Anwendung von Vernunft und Logik fasziniert. Diese Tradition, die seit Jahrhunderten bewahrt wird, hat auch heute noch große Bedeutung.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama spricht während der Willkommenszeremonie im Tashi-Lhunpo-Kloster in Bylakuppe, Karnataka, Indien, am 5. Januar 2025 zur Versammlung. Foto: Tenzin Choejor.

Seine Heiligkeit erinnerte an ein jüngst abgehaltenes Treffen im beeindruckenden thailändischen Tempel in Bodhgaya, bei dem Mitglieder der Sangha über die Drei Schulungen und die Drei Lehrkorbe Buddhas diskutierten. Während dieser Versammlung hatte er eine Vision des Buddha, der ihn zu sich winkte und einlud, sich neben ihn zu setzen. Er betonte, dass diese Vision ihn bestärkte und ihm zeigte, dass seine Bemühungen um den Dharma wohlwollend angenommen werden.

"Die Mitglieder der klösterlichen Gemeinschaften sollten sich weiterhin dafür einsetzen, die Lehren Buddhas zu bewahren, insbesondere in dieser herausfordernden Zeit. Das Interesse an Buddhas Lehren nimmt nicht nur in China, sondern auch in Regionen zu, die traditionell nicht buddhistisch waren. Unsere Tradition betont den Gebrauch von Vernunft und Logik. Durch Disziplin lernen wir, unsere negativen Emotionen zu kontrollieren. Dies ist kein bloßer Glauben, sondern ein Weg, mit Vernunft und Disziplin inneren Frieden zu erlangen. Dieser Ansatz ist einzigartig in den Lehren des Buddha.

Blick auf die Versammlung, die Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama während der Willkommenszeremonie im Tashi-Lhunpo-Kloster in Bylakuppe, Karnataka, Indien, am 5. Januar 2025 zuhört. Foto: Ehrw. Zamling Norbu.

Wir sprechen davon, die Buddhaschaft zu erreichen, doch dies geschieht nicht allein durch Glauben, sondern durch eine fundierte Praxis von Vernunft und Logik. Ich selbst meditiere jeden Morgen über den erwachenden Geist des Bodhichitta und die Sicht der Leerheit. Dies ist meine tägliche Praxis, die mir Kraft und Zuversicht gibt. Das ist alles. Danke."

Nachdem Seine Heiligkeit seine Rede beendet hatte, begab er sich in seine Gemächer im Kloster. Die versammelte Gemeinschaft sang das Gebet der Worte der Wahrheit, gefolgt von einem Vers aus den Geheimen Visionen des Fünften Dalai Lama, in dem es heißt, dass alle bösartigen Geister und Hindernisse durch die Wahrheit der Drei Juwelen überwunden werden können.

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Beileidsbekundung für Präsident Jimmy Carter https://de.dalailama.com/news/beileidsbekundung-für-präsident-jimmy-carter Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/beileidsbekundung-für-präsident-jimmy-carter Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien – Als Seine Heiligkeit der Dalai Lama vom Tod von Präsident Jimmy Carter erfuhr, schrieb er Chip Carter, dem Sohn des Präsidenten, heute im Carter Center, um ihm sein Beileid auszusprechen.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama und Präsident Jimmy Carter im Jahr 2002.

„Präsident Carter hat ein wahrhaft bedeutungsvolles Leben geführt“, schrieb er, “mit jahrzehntelangen unermüdlichen Bemühungen, den Armen und Unterdrückten zu helfen, friedliche Lösungen für Konflikte zu finden und die Demokratie und die Menschenrechte in der ganzen Welt voranzutreiben. Über einen so langen Zeitraum hinweg aktiv zu bleiben, ist ein Beispiel dafür, wie wir unser Leben in den Dienst anderer stellen können. Das Nobelpreiskomitee würdigte seinen Beitrag zum Wohl der Menschheit, als es ihm 2002 den Friedensnobelpreis verlieh.

„Darüber hinaus sind das tibetische Volk und ich Präsident Carter für sein tiefes Interesse und seine Sorge um die Situation in Tibet und für seine Initiativen zur Linderung der Not unseres Volkes immer dankbar.“

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Kondolenz zum Tod des ehemaligen Premierministers Manmohan Singh https://de.dalailama.com/news/kondolenz-zum-tod-des-ehemaligen-premierministers-manmohan-singh Tenzin Sewo https://de.dalailama.com/news/kondolenz-zum-tod-des-ehemaligen-premierministers-manmohan-singh Thekchen Chöling, Dharamsala, HP, Indien - Als Seine Heiligkeit der Dalai Lama die Nachricht vom Tod des ehemaligen Premierministers Manmohan Singh erhielt, schrieb er an seine Witwe, Frau Gursharan Kaur, um seine Trauer auszudrücken.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama und der ehemalige Premierminister Manmohan Singh in Neu-Delhi, Indien, am 10. November 2018. Foto von Tenzin Choejor

„Ich werde ihn in meine Gebete einschließen“, schrieb er, “und Ihnen und Ihrer Familie in dieser traurigen Zeit mein Beileid aussprechen.

„Wann immer wir uns im Laufe der Jahre trafen, habe ich seine Fürsorge und seinen guten Rat sehr geschätzt. Ich hatte das Gefühl, dass er wie ein älterer Bruder für mich war.

„Ihr Ehemann war von dem starken Wunsch motiviert, anderen zu helfen. Er hat einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung und zum Wohlstand Indiens geleistet, insbesondere zum Wirtschaftswachstum, und das Los des indischen Volkes verbessert. Er war auch ein guter Freund des tibetischen Volkes.

Seine Heiligkeit beendete seinen Brief mit den Worten: „Wir können uns freuen, dass er 92 Jahre lang ein wirklich bedeutungsvolles Leben geführt hat – eine Inspiration für uns alle.“

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