Thekchen Chöling, Dharamsala, Indien - Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat an Frau Jacinda Ardern, Premierministerin von Neuseeland, geschrieben, um seine tiefe Trauer über die tragischen Todesfälle und Verletzungen auszudrücken, die sich an einem Ort der Andacht als Folge der Schießereien vom letzten Freitag in Christchurch ereignet haben. Er sprach seine innigen Gebete für die Toten aus und überbrachte sein Beileid durch Frau Ardern ihren Familien, Freunden und dem neuseeländischen Volk.
"Ich bewundere den Mut, die Weisheit und die Führungsqualitäten, die Sie bewiesen haben, als Sie spontan erklärten, dass die Opfer dieser Gewalt zur Familie der Neuseeländer gehören, während sich der Gewalttäter davon abgrenzte", schrieb er. "Da wir alle von anderen abhängig sind, müssen wir in unserer Sorge um sie alle miteinbeziehen. Wohin ich auch gehe, ich sehe mich selbst als einer von sieben Milliarden Menschen, die heute leben. Es ist unvorstellbar, dass wir heute Menschen sehen, die sich gegenseitig im Namen der Religion oder aus Feindseligkeit gegenüber einem anderen Glauben töten. Deshalb setze ich mich dafür ein, ein größeres Bewusstsein für die Einheit der Menschheit zu schaffen - denn wir sind als Menschen geistig, körperlich und emotional alle gleich.
"Ich lobe die Art und Weise, wie Sie und das neuseeländische Volk mit Mitgefühl und Unterstützung die Mitglieder der muslimischen Gemeinschaft unter ihnen aufgenommen haben. Es ist auch ermutigend, dass Menschen aller Glaubensrichtungen nach den Schießereien in Christchurch weltweit Moscheen in Solidarität mit Muslimen besuchen."
Seine Heiligkeit beendete sein Schreiben mit der Feststellung: "Die Entschlossenheit Ihrer Regierung, die Waffengesetze zu reformieren, wird zu Frieden und Sicherheit beitragen, aber ebenso wichtig ist es, Hass und Angst zu widerstehen, indem man die Warmherzigkeit pflegt, wie Sie es gezeigt haben."