Bodhgaya, Bihar, Indien - Im Anschluss an seine Unterweisungen im Kloster Sed-gyued in Salugara flog Seine Heiligkeit der Dalai Lama gestern von Bagdogra nach Gaya. Bei seiner Ankunft in Bodhgaya wurde er im tibetischen Hauptkloster, Gaden Phelgyeling, kurz offiziell begrüßt.
Heute Morgen besuchte Seine Heiligkeit die Tempelhalle in Gaden Phelgyeling, wo er vor den Buddha-Statuen seine Ehrerbietung erwies. Dieser Tempel wurde ursprünglich 1938 von dem ladakhischen Lama Ngawang Samten erbaut. Als er nach Tibet zurückkehrte, schenkte er ihn der tibetischen Regierung. Im Jahr 1951 wurde Dhardo Rinpoche zum Abt ernannt und unter seiner Aufsicht wurden 1952 die Klostergebäude errichtet. Zu dieser Zeit gab Seine Heiligkeit dem Kloster den Namen Gaden Phelgyeling. Als Ling Rinpoche 1965 zum Gaden Tripa ernannt wurde, wurde auch er auch Abt dieses Klosters. Seine Heiligkeit verbeugte sich heute Morgen ehrfürchtig vor einem Bildnis seines Lehrers Ling Rinpoche, das auf seinem Thron steht.
In einem elektrischen Golfwagen sitzend fuhr Seine Heiligkeit dann zum Mahabodhi-Tempel und betrat die Anlage von der Südseite her in der Nähe der Ashokan-Säule. Es waren Rampen aufgestellt worden, so dass er den inneren Umrundungsweg leicht erreichen konnte. Während er respektvoll um den Tempel herumging, lächelte Seine Heiligkeit und winkte den Menschen zu, die durch das steinerne Geländer schauten. Als er den Bodhi-Baum und die Vajrasana erreichte, die die Stelle markiert, an der Buddha saß, als er die Erleuchtung erlangte, trat er durch das Geländer zu den Gläubigen, die den Kagyü Mönlam feierten.
Am Eingang des Mahabodhi-Tempels wurde Seine Heiligkeit von Mitgliedern des Verwaltungsausschusses des Bodhgaya-Tempels empfangen. Im inneren Bereich des Tempels machte er der berühmten Buddha-Statue seine Aufwartung und setzte sich nieder. Mönche des Namgyal-Klosters rezitierten mit ihm zusammen eine Lobpreisung des Buddha, das Herz-Sutra, den Lobpreis an die 17 Nalanda-Meister – Gebet, das die drei Formen des Vertrauens schürt, an die siebzehn großartigen Meister der glorreichen Nalanda-Tradition, Lobpreis an das abhängige Entstehen, Teile aus dem Samantabhadra-Gebet, Das Gebet Worte der Wahrheit und andere Texte.
Beim Verlassen des Tempels drehte sich Seine Heiligkeit noch einmal um, um das Bildnis des Buddha zu ehren. Unterhalb der Stufen hatten sich die Mitglieder der Presse versammelt. Er sagte zu ihnen: „Ich empfinde es als eine große Ehre, an diesen heiligen Ort zu kommen und vor dieser besonderen Buddha-Statue zu beten. In diesen Tagen sind die Dinge in unserer Welt, insbesondere in Bezug auf das Klima, sehr schwierig geworden. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir zu Buddha beten können, um diese Schwierigkeiten zu überwinden, und wenn unsere Gebete durch die Kraft dieses Ortes wirksamer sind, dann ist das gut.“
Lächelnd und winkend zu den Menschen, die den Weg säumten, kehrte Seine Heiligkeit dann zum Kloster Gaden Phelgyeling zurück.