Thekchen Chöling, Dharamsala, HP – Anlässlich der Wahl von C.P. Radhakrishnan zum Vizepräsidenten Indiens hat Seine Heiligkeit der Dalai Lama ihm ein Glückwunschschreiben übermittelt.
„Zusammen mit vielen meiner tibetischen Mitflüchtlinge habe ich seit meiner erzwungenen Flucht aus Tibet im Jahr 1959 die warme Gastfreundschaft Indiens genießen dürfen“, schrieb Seine Heiligkeit. „Dafür sind wir zutiefst dankbar. Als der am längsten verweilende Gast der indischen Regierung hatte ich die Gelegenheit, während meiner Reisen im ganzen Land Menschen aus allen Lebensbereichen zu begegnen.
Seit Jahrtausenden verkörpert Indien die Prinzipien von karuna (Mitgefühl) und ahimsa (Gewaltlosigkeit). Heute hat sich das Verständnis dieser Prinzipien weit verbreitet. Sie besitzen das Potenzial, Frieden sowohl im Inneren des Einzelnen als auch in der Welt insgesamt zu fördern. Darüber hinaus ist Indien ein Land der religiösen Harmonie, in dem so viele unterschiedliche Gemeinschaften miteinander leben.
Ich bezeichne mich oft als einen ‚Sohn Indiens‘, weil mein gesamtes Denken durch die buddhistische Ausbildung geprägt wurde, die ihren Ursprung in der alten indischen Geistestradition hat. Wie allgemein bekannt ist, wurzelt die tibetisch-buddhistische Kultur fest in den Traditionen von Logik und Analyse, die von den Gelehrten und Meistern der Nalanda-Universität entwickelt wurden.“
Seine Heiligkeit schloss mit den besten Wünschen für den neuen Vizepräsidenten und viel Erfolg dabei, die Hoffnungen und Bestrebungen des Volkes dieses großen Landes zu verwirklichen.